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Bundesstadt Bonn

Heide Schütz

(*1941) - Bonner Frauen(orte): Bertha‐von‐Suttner‐Platz Ecke Sandkaule; Denkmal Kaiserstraße; Dr. Werner‐Schuster‐Haus; Büro der Friedensfrauen

Heide Schütz beim Protest in Büchel (Eifel)

Kriege werden von Menschen gemacht. Frieden auch.

Friedensaktivistin, Vorsitzende und Begründerin des Frauennetzwerk für Frieden e.V.

Wenn sich Heide Schütz an ihre Kindheit erinnert, sieht sie direkt den großen Garten mit all den Obstbäumen und Blumen ihrer Großmutter vor sich. Dies ist der Ort, den Heide mit ihrer Kindheit verbindet. Das Haus mit der schwarzen Stelle auf dem Dachboden. Eine Brandbombe, dessen Entzünden Oma Valli durch ihr schnelles Handeln verhindern konnte, hatte sich hier den Weg durch die Dachkacheln gebahnt. Schwarze, verkohlte Balken machten somit die zerstörerische Gewalt noch Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs sichtbar. Damit hatten Heide und ihre Geschwister „den Krieg vor Augen, jeden Tag“. Seit ihrer Kindheit ist für Heide Schütz der Krieg mitsamt seiner Vernichtungskraft die grausamste aller Vorstellungen. Im Verlauf ihres Lebens wurde der Frieden für sie durch unmittelbare Erlebnisse des Krieges nicht mehr nur in ethischer Hinsicht das höchste Gut oder eine abstrakte utopische Idee ‒ sondern eine Notwendigkeit. 

Text: Jennifer Trierscheidt