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Damit mehr Bonner*innen aufs Rad steigen, verbessert die Stadt die Bedingungen für Radfahrende. Durch Fahrradstraßen, Umweltspuren oder Grünpfeile sollen sie sich sicher und zügig bewegen können. Das Bürgerbegehren Radentscheid hat dafür neue Standards und Ziele gesetzt. Hier finden Sie einen Überblick.
Ein starker Radverkehr in Bonn setzt eine sichere und komfortable Radinfrastruktur voraus.
Damit der Radverkehr in Zukunft sicher von Ost nach West und von Nord nach Süd fließen kann, hat die Stadt Bonn mit dem Ausbau und der Planung einer Ost-West- und Nord-Süd-Achse begonnen. Eine Kombination aus Umweltspuren, Radfahrstreifen und geschützten Radwegen erlaubt künftig ein sicheres und zügiges Vorankommen.
Hier lesen Sie, welche Arten von Radwegen es gibt und welche Regeln dort gelten.
Darüber hinaus werden durch die Umsetzung weiterer Fahrradstraßen Lückenschlüsse im Bonner Radverkehrsnetz geschaffen. Ab 2023 erfolgt die Umsetzung neuer Fahrradstraßen nach neuem Standard, die den Umsetzungszielen des Radentscheids Rechnung trägt: Fahrradstraßen erhalten dann neue Mindestbreiten und werden durch ein neues Markierungs-Design deutlich sichtbarer für alle Verkehrsteilnehmer*innen.
Damit Fahrräder sicher abgestellt werden können, werden mehr sichere Abstellmöglichkeiten in Parkhäusern und an den Straßen geschaffen.
Aktuelle Projekte für den Radverkehr
An vielen Stellen in der Stadt werden bereits Verbesserungen für einen sicheren Radverkehr sichtbar und spürbar. Ein Schwerpunkt der Planung liegt in der Schaffung einer komfortablen und sicheren Radinfrastruktur. Alle Bonner Stadtteile sollen besser und sicherer miteinander verbunden werden.
Hier erhalten Sie einen aktuellen Überblick darüber, welche Maßnahmen bereits umgesetzt sind und was Stück für Stück in den kommenden Jahren entstehen wird, um den Radverkehr zu stärken.
Anpassung des Radwegenetzplans
Der Ausbau der Bonner Radverkehrsinfrastruktur orientiert sich am Radwegenetzplan des Verkehrsentwicklungsplans 2020 (VEP). Ein VEP ist ein Instrument der Verkehrsplanung und berücksichtigt alle Verkehrsarten und -träger in Bonn. Er wird auf städtischer Ebene entwickelt und definiert Ziele sowie Maßnahmen zur gesamtstädtischen Verkehrsentwicklung.
Der Radwegenetzplan wird derzeit unter Einbeziehung der Expertise der Initiativen Radentscheid Bonn und dem ADFC Bonn ergänzt und konkretisiert. Das Radwegenetz ist ein wichtiger Schritt für die Planung und Priorisierung künftiger Radverkehrs-Projekte.
Stadtteile verbinden: von Nord nach Süd (Adenauerallee/B9)
Entlang der Bundesstraße 9 soll in den kommenden Jahren Stück für Stück eine komfortable und sichere Radinfrastruktur entstehen.
2024:Einrichtung einer sicheren Radverkehrsanlage, einer Protected Bike Lane, entlang eines Teilstücks der Adenauerallee (B9) zwischen Bundeskanzlerplatz und Rheinweg. Alle Informationen dazu finden Sie hier.
Stadtteile verbinden: von Ost nach West
Zwischen der Sankt Augustiner Straße und dem Hermann-Wandersleb-Ring wird in den kommenden Jahren Stück für Stück eine komfortable und sichere Radinfrastruktur entstehen. Durch die Einrichtung von Radwegen und Umweltspuren entlang der Ost-West-Achse wird die Stadt Bonn Stadtteile besser und sicherer miteinander verbinden. Nach aktuellen Planungen werden folgende Streckenabschnitte wie folgt realisiert:
2022: Einrichtung einer Umweltspur und von Fahrradwegen an der Berliner Freiheit und der Oxfordstraße
2022: Einrichtung von Umweltspuren auf dem Herrmann-Wandersleb-Ring (Verkehrsversuch)
2022 Einrichtung von Radfahrstreifen auf der Viktoriabrücke
2022: Beauftragung Gutachten Einrichtung von Umweltspuren auf der Endenicher Straße
2023: Start der Bauarbeiten für eine Fuß- und Fahrradunterführung Am alten Friedhof
2023/2024: Lückenschluss des Geh- und Radwegs an der Bundesstraße 56 zwischen Beuel und der StadtgrenzeSankt Augustin (Abschnitt zwischen Am Herrengarten und Reinold-Hagen-Straße/Bundesgrenzschutzstraße)
2023: Start der Planungen für die Umgestaltung der Radverkehrsführung am Konrad-Adenauer-Platz und der Sankt Augustiner Straße
Kommunen verbinden: Radpendler-Routen
Radpendler-Routen verbinden Arbeitsplatzschwerpunkte sowie Stadtzentren mit den Wohngebieten, damit mehr Menschen mit dem Rad statt dem Auto zur Arbeit, Schule oder Hochschule fahren.
Von Bornheim-Alfter über Dransdorf in die Innenstadt radeln – das soll in Zukunft sicherer und zügiger möglich sein. Die Pendlerroute unterteilt sich in mehrere Streckenabschnitte, die sich in unterschiedlichen Planungs- und Umsetzungsstadien befinden. Für den Ausbau werden Fahrradbrücken und neue Radwege geplant und schrittweise über die kommenden Jahre hin ausgebaut.
Weitere Routen-Optionen und Wegeführungen für die Radpendlerouten in den Rhein-Sieg-Kreis werden aktuell im Rahmen einer Potentialanalyse geprüft.
Lücken schließen: Einrichtung von Fahrradstraßen und Fahrradzonen
Von April bis Oktober 2024 sollen insgesamt 40 Fahrradstraßen entlang von 21,5 Kilometern eingerichtet werden.
Auf Fahrradstraßen geben Radfahrende das Tempo vor und genießen besondere Rechte. Radfahrende kommen dort zügig, komfortabel und sicher voran. Seit 2023 wendet die Stadt Bonn einen neuen Markierungs- und Planungsstandard an, der neue Mindestbreiten sicherstellt und allen Verkehrsteilnehmenden die Fahrradstraßen noch deutlicher zeigt.
2022 wurden bereits rechtsrheinisch die Radwege verbreitert.
Auch das Erzberger-, Brassert-, und Rathenauufer wurden in den letzten Jahren fahrradfreundlich gestaltet. Die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung des Kraftverkehrs haben den Uferbereich für die Naherholung aufgewertet. In den kommenden Jahren wird das Rheinufer architektonisch umgestaltet. Die Verbesserungen für den Radverkehr soll dann langfristig fortgeführt und die Verkehrsberuhigung des Kraftverkehrs beibehalten werden.
Die Verbreiterung der linksrheinischen Radwege konnten bislang aufgrund naturschutz- und denkmalschutzrechtlicher Bedenken leider nicht durchgeführt werden. Die Stadt Bonn prüft aktuell Alternativen.
Fahrräder sicher abstellen
Mit Umsetzung des Fahrradabstell-Konzeptes hat die Stadt Bonn bereits viele neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder in allen Stadtteilen geschaffen. Der Ausbau wird weiter vorangetrieben und am konkreten Bedarf der Stadtbevölkerung ausgerichtet. Den Bonner*innen wird zudem in der App City-Key eine Anwendung zur Verfügung stehen, um Bedarf für Fahrradabstell-Anlagen vereinfacht und direkt an die Stadt Bonn zu melden.
2024 werden weitere Fahrradparkhäuser errichtet. An den Standorten Stiftsplatz, Beueler Bahnhof, Konrad-Adenauer-Platz und Frankenbad stehen damit künftig sichere Abstellplätze für Fahrräder zur Verfügung. Auch am Bad Godesberger Bahnhof soll ein Fahrradparkhaus entstehen. Darüber hinaus wurde bereits die Tiefgarage des Stadthauses mit einer sicheren Abstellanlage für Fahrräder und Lastenräder ausgestattet.
Zügiger vorankommen: Grünpfeile für den Radverkehr
Um den Radverkehr in Bonn noch attraktiver zu machen, hat die Stadt zwischenzeitlich bereits an knapp 30 Kreuzungen Grünpfeile für den Radverkehr installiert.
Acht Gründe für die Stärkung des Radverkehrs
Das Radfahren in Bonn soll attraktiver werden. Um dies zu erreichen, ist die Stadt an vielen Stellen aktiv. Seit einem Bürgerbegehren – dem Bonner Radentscheid – und dem Beschluss des Stadtrats, dass die Stadt den darin formulierten Zielen folgt, hat sich schon viel getan.
In Teilen der Stadtgesellschaft gibt es Vorbehalte und Unsicherheiten bei diesem Thema. Doch viele Gründe sprechen für die Stärkung des Radverkehrs.
1. Platz fair verteilen
In Bonn fahren in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen Rad. Und das Radverkehrsaufkommen soll weiter steigen. Gemessen wird dies unter anderem an 15 Bonner Dauerzählstellen, auf deren Daten das Verkehrsplanungs-Team der Stadtverwaltung stetig zugreift.
Um Konflikte und Unfälle mit Radfahrenden zu vermeiden und diese zu schützen, ist es besonders wichtig, dieser Mobilitätsform mehr Platz im Stadtverkehr einzuräumen.
2. Verkehrssicherheit erhöhen
In den vergangenen Jahren haben der Rad- und der Autoverkehr in Bonn zugenommen. Dadurch haben sich Konflikte um vorhandene Verkehrsflächen verschärft. Der wachsende Autoverkehr, in Kombination mit Größen- und Gewichtssteigerungen der einzelnen Fahrzeuge erhöhen Unfallrisiken für Radfahrende und wirken sich zudem negativ auf das subjektive Sicherheitsempfinden aus.
Eine gute Radinfrastruktur trägt dazu bei, dass subjektive Sicherheitsempfinden zu verbessern und objektiv die Sicherheit zu erhöhen. Nur wenn Menschen sich im Straßenverkehr auf dem Fahrrad sicher fühlen, wagen mehr Menschen den Umstieg vom Auto aufs Rad. An möglichst vielen Stellen wird der Radweg vom Autoverkehr baulich getrennt. Dadurch fühlen sich Radfahrende nachweislich sicherer.
Die häufigsten Unfallursachen zwischen Rad- und Autoverkehr sind:
Abbiegeunfälle im Kreuzungsbereich aufgrund schlechter Sichtbeziehungen und fehlender Schulterblicke,
Zusammenstöße mit unachtsam geöffneten Autotüren,
Unfälle durch zu dicht vorbeifahrende Autos.
Passiert ein Kraftfahrzeug Radfahrende zu eng, werden diese nicht nur verunsichert, sondern das Fahrzeug kann sogar eine Sogwirkung entfalten – mit fatalen Folgen für Menschen auf dem Zweirad.
Die objektive Sicherheit des Radverkehres lässt sich daher am effektivsten erhöhen durch die Schaffung ausreichender Sicherheitsabstände von mindestens 1,5 Metern zum fließenden und 0,75 Meter zum parkenden Autoverkehr.
Eine gute und sichere Radinfrastruktur braucht daher mehr Platz im Straßenraum. Der Radentscheid Bonn schlägt hierfür neue Mindestbreiten und Sicherheitsanforderungen für den Ausbau des Radverkehrs vor, an denen sich die Verkehrsplanung der Stadt Bonn ausrichtet.
3. Stau reduzieren
Das Auto bringt individuell viele Vorteile mit sich – einmal angeschafft steht es vor der Tür, allzeit bereit uns äußerst komfortabel von A nach B zu bewegen. Diese individuellen Vorteile bringen in Städten jedoch kollektive Nachteile mit sich, denn Park- und Straßenräume sind begrenzt. In Bonn werden 31 Prozent der Wege mit weniger als 5 Kilometern und 51 Prozent der Wege zwischen 5 und 10 Kilometern mit dem Auto zurückgelegt – darin steckt viel Potential für die Verlagerung vom Auto- auf den Fuß- und Radverkehr in Bonn. Denn die Folgen für alle Verkehrsteilnehmenden sind spürbar: Stau, frustrierende Parkplatzsuche und Stress.
Bonn ist Stauhauptstadt in NRW. Wieso macht es gerade in dieser angespannten Situation Sinn, Verkehrsflächen zugunsten des ÖPNV, des Rad- und Fußverkehrs umzuwidmen? Der Ausbau von Rad- und Fußinfrastruktur lädt gerade bei kürzeren Strecken von weniger als zehn Kilometern zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad ein. Jede vom Auto auf das Fahrrad verlagerte Fahrt reduziert die Menge an Autos und Staus.
Nicht jede Fahrt ist für das Fahrrad geeignet und nicht jeder Mensch kann oder möchte radfahren. Menschen mit körperlichen Einschränkungen, Handwerker*innen, Pflegedienste oder der Lieferverkehr sind auf das Kraftfahrzeug angewiesen. Steigen insgesamt mehr Menschen, für die dies möglich ist, auf das Rad oder Bus und Bahn um, bleibt denjenigen, die auf ein Kraftfahrzeug angewiesen sind, mehr Platz auf Straßen und Parkplätzen.
Autofahren ist sehr ressourcen- und flächenintensiv. In einem Auto sitzen durchschnittlich nur 1,46 Personen. Je nach Geschwindigkeit verbraucht ein fahrendes Auto in der Stadt zwischen 65,2 bis 140 Quadratmeter, denn mit steigender Geschwindigkeit nimmt auch der Platzbedarf für Bremswege und Sicherheitsabstände zu. Fahrräder ermöglichen – ähnlich wie das Auto – eine individuelle Form der Mobilität, verbrauchen jedoch mit max. 41 Quadratmeter deutlich weniger Fläche (Quelle: Agora Verkehrswende (Öffnet in einem neuen Tab)).
4. Freie und sozial gerechte Mobilität ermöglichen
Nicht jeder Mensch ist in der Lage Fahrrad zu fahren. Das gilt allerdings auch anders herum: Nicht alle Bonner*innen sind in der Lage, Auto zu fahren oder wollen dies. Viele können sich kein Auto leisten, einige trauen sich das Fahren nicht zu, wieder andere sind dazu gesundheitlich nicht in der Lage. Ein gleichberechtigter Ausbau der Infrastruktur zwischen Kraft-, Rad- und Fußverkehr sowie dem ÖPNV erhöht daher die Wahlfreiheit der Bonner*innen, welches Verkehrsmittel sie nutzen möchten.
In den vergangenen 70 Jahren lag der Fokus auf der Planung autogerechter Städte. Eine gleichberechtigte Mobilität erfordert daher nun eine besondere Förderung und den Ausbau des Radverkehrs. Denn dieser Radverkehr vereint den Anspruch von umweltfreundlicher und individueller Mobilität.
Nicht alle Menschen können Autofahren. 2021 besaß jede fünfte Frau und jeder siebte Mann in Deutschland keinen Auto-Führerschein. Frauen leiden somit häufiger unter den Einschränkungen eines unzureichenden Angebots des sogenannten Umweltverbundes – dazu zählen unter anderem die öffentlichen Verkehrsmittel, Rad- und Fußverkehr.
5. Schub für die Mobilitätswende
Pioniere wie die Städte Paris, Wien, Amsterdam und Kopenhagen waren schon früh mutig und haben bewiesen: Wird eine sichere und komfortable Radinfrastruktur geschaffen, steigen viele Menschen vom Auto auf das Fahrrad um. Was in der öffentlichen Debatte oft zu kurz kommt: Die Mobilitätswende ist nicht nur ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität, sondern auch ein wichtiger Ansatz zur Gestaltung einer lebenswerteren Stadt.
6. Bonn wird lebenswerter und kinderfreundlicher
Menschen bewerten diejenigen Städte als besonders lebenswert, die sich durch öffentlichen Raum für Begegnung, viele Grün und wenig Verkehr auszeichnen. Der Radentscheid Bonn hat diese Ziele formuliert: Durch die Verbesserung der Rad- und Fußinfrastruktur sollen wieder mehr Begegnungsräume für die Bonner*innen entstehen und weniger Verkehrslärm die Städter*innen belasten. Bessere Bedingungen für Radfahrende und Fußgänger*innen sollen zum Umstieg auf das Fahrrad oder zum Zu-Fuß-gehen animieren.
Gelingt die Mobilitätswende und sinkt der individuelle Autoverkehr, stehen zukünftig wieder mehr Platz für Grünflächen und Aufenthaltsorte zur Verfügung.
Das Fahrrad ist zudem das erste Verkehrsmittel, dass Kinder eigenständig nutzen können. Verbessert sich die Rad- und Fuß-Infrastruktur in Bonn, verbessert sich auch die Mobilität der Kinder. Kinder können dadurch früher selbständig zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule, zum Sport oder zu Freunden fahren.
7. Klimaziele mittel- und langfristig erreichen
Um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, müssen mehr Menschen vom Auto auf den Rad- und Fußverkehr sowie den ÖPNV umsteigen. Dafür braucht es komfortable und sichere Angebote. Da der Straßenraum in Bonn begrenzt ist, werden die Flächen zwischen den Verkehrsträgern fairer verteilt – das ist ein enormer Transformationsprozess, der nicht von heute auf morgen gelingt, sondern Übergangszeiten nötig macht. Denn Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr können nur Schritt für Schritt umgesetzt werden, die positiven Auswirkungen der Mobilitätswende werden daher auch erst Schritt für Schritt sichtbar.
Hinzu kommt: Planungsverfahren brauchen Zeit, sie müssen innerstädtisch koordiniert und abgestimmt werden. Finanzierungen für den Ausbau müssen beantragt, Personalstellen besetzt und Interessen neu ausgehandelt werden. Auch Bürger*innen, die von den Veränderungen betroffen sind, müssen in die Planung einbezogen werden und ihre Anliegen müssen Gehör finden. Diese Prozesse brauchen Zeit. Die Umsetzung des Radentscheid Bonn ist daher ein längerfristiges Transformationsprogramm für die Stadt vor dem Hintergrund der Mobilitätswende und der Klimaziele.
8. Forderungen der Mehrheit umsetzen
Alle Maßnahmen zur Stärkung des Radverkehrs wurden durch die gewählten Gremien der Stadt Bonn beschlossen und die Verwaltung setzt diese um. Das Bürgerbegehren Radentscheid Bonn bestimmt die aktuelle Ausrichtung der Radverkehrsplanung in der Stadt Bonn. Die ehrenamtliche Initiative hatte 2020 mehr als 28.000 Unterschriften von Bonner*innen gesammelt. Der Stadtrat hat in der Folge das Bürgerbegehren angenommen und damit für dessen Umsetzung gestimmt.
Der Radentscheid ist damit das erfolgreichste Bürgerbergehren in der Geschichte der Bundesstadt Bonn – sowohl mit Blick auf die Anzahl der gesammelten Unterschriften, als auch mit Blick auf die sehr hohe Zustimmung im Stadtrat.
Bonn steht dabei nicht allein: In mehr als 48 deutschen Städten und Kommunen sowie in fünf Bundesländern gibt es vergleichbare Initiativen.
Planungs-Grundlage: Wer fährt mit dem Rad durch Bonn?
Um die Planungen für den Radverkehr auf das tatsächliche Radverkehrsaufkommen auszurichten, braucht die Stadtverwaltung exakte Daten. Das bedeutet, dass die Radfahrer*innen in der Stadt gezählt werden müssen. Dies geschieht in unterschiedlicher Form:
An manchen Stellen wird einmal jährlich oder auch einmalig gezählt, um eine Entwicklung zu dokumentieren und um eine konkrete Maßnahme zu planen.
In Bonn sind zudem 15 Dauerzählstellen eingerichtet, die Tag und Nacht vorbeikommende Radfahrende zählen.
Auf Basis dieser Daten können die Planenden der Stadt ermitteln, wann und wie viele Menschen mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs sind – und ob es mehr werden.
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