Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung von www.bonn.de zu ermöglichen. Für den Betrieb der Seite werden technisch notwendige Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen und uns so dabei unterstützen, die Bedienfreundlichkeit der bonn.de stetig zu verbessern. Sie können die Datenschutzeinstellungen jederzeit anpassen oder allen Cookies direkt zustimmen.
Der fortschreitende Klimawandel verändert auch den Wasserhaushalt in unseren Städten. Zu viel oder zu wenig Wasser kann zu großen Schäden führen. Extremwetterereignisse wie Starkregenniederschläge und Hitze- und Dürreperioden werden unser Leben jetzt und in Zukunft beeinflussen.
Ein nachhaltiger, naturnaher Umgang mit dem Niederschlagswasser ist entscheidend für eine lebenswerte und widerstandsfähige Stadt der Zukunft. Bonn möchte sich daher zu einer wassersensitiven Stadt nach dem Prinzip der Schwammstadt weiterentwickeln!
Der natürliche Wasserkreislauf soll gestärkt werden, indem Niederschlagswasser nicht mehr schnellstmöglich in die Kanalisation abgeführt, sondern (zwischen) gespeichert, verdunstet oder versickert wird. Dies bietet ökologische und ökonomische Vorteile. Der Bodenwasserhaushalt wird gestärkt mit positiven Effekten auf das Pflanzenwachstum und das Stadtklima. Zudem können Abflussspitzen gedrosselt werden als Beitrag zur Überflutungsvorsorge.
Der Weg hin zur blaugrünen Schwammstadt
Die Transformation zu einer Schwammstadt erfordert die Zusammenarbeit verschiedener Akteur*Innen auf verschiedenen Ebenen, eine Vielzahl an Maßnahmen, finanzielle Ressourcen und Zeit.
Die Stadt Bonn hat sich auf den Weg gemacht und ein für Bonn spezifisches Schwammstadtkonzept erarbeitet, welches im April 2024 beschlossen wurde. Inhaltlich werden auf Basis einer Grundlagenermittlung und Positionsbestimmung ein strategisches Zielbild sowie ein räumliches Leitbild vorgestellt. Dem schließen sich eine Karte der Gelegenheitsfenster sowie der Auftakt für eine wachsende Projektkarte mit „gute Praxis“ Beispielen im Sinne der Schwammstadt an. Ein umfassender Maßnahmenkatalog (u.a. analytische, baulich-räumliche, prozessuale und kommunikative Maßnahmen) bereitet die Umsetzung von Schwammstadtmaßnahmen vor und dient auch der Implementierung von Anforderungen in relevante Verwaltungsprozesse. Zudem werden für fünf Standorte in Bonn Modellprojekte skizziert, die im laufenden Prozess weiterentwickelt und umgesetzt werden sollen. Abschließend wird ein Kommunikationskonzept mit einer Online-Plattform als zentrales Element vorgestellt.
Es gibt viele Möglichkeiten, die nicht aufwendig sein müssen. Auch kleine Veränderungen bringen in ihrer Summe positive Effekte, wie zum Beispiel:
Niederschlagswasser zur Gartenbewässerung nutzen
Im einfachsten Fall können Sie das vom Dach abfließende Regenwasser in einer Regentonne sammeln und zur Gartenbewässerung nutzen. Das weiche Regenwasser wird von vielen Pflanzen besser vertragen und es kann Trinkwasser eingespart werden. Um ein Überlaufen sowie eine Mückenplage zu verhindern, sollte die Regentonne abgedeckt werden. Eine Alternative zur Regentonne ist eine unterirdische Zisterne, in die das Dachwasser vorgefiltert eingeleitet und gespeichert wird. Der Überlauf für überschüssiges Wasser kann dabei an die Kanalisation angeschlossen werden, oder bei entsprechender Eignung des Grundstückes, oberirdisch in den Boden eingeleitet werden. Auch eine unterirdische Versickerung in eine Kiesrigole im Arbeitsraum der Zisterne kann durchgeführt werden.
Für eine Versickerung von gesammeltem Niederschlagswasser benötigen Sie in den meisten Fällen eine wasserrechtliche Erlaubnis.
Eine oberflächige Versickerung von gesammeltem Niederschlagswasser von kleineren Dachflächen bis zu einer Größe von max. 30 m² wie z.B. Carports oder Terrassenüberdachungen über die belebte Bodenzone kann, je nach Prüfung des Einzelfalles durch die Untere Umweltbehörde, erlaubnisfrei möglich sein.
Durch eine Entsiegelung und Begrünung von befestigten Flächen auf Ihrem Grundstück können Sie einen wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Niederschlagswasserbewirtschaftung leisten. Durch Bodenaustausch und anschließende Bepflanzung mit Stauden und Gehölzen oder Einsaat von Blühflächen kann das Wasser an Ort und Stelle versickern. Auch Teilentsiegelungen oder versickerungsfähige Wegebeläge verringern den Abfluss von Regenwasser.
Begrünung von Gebäuden
Bereits eine Extensivbegrünung speichert in ihrem Begrünungsaufbau zwischen 20 und 40 l/m² Wasser, eine Intensivbegrünung sogar zwischen 50 und 100 l/m². Ein noch höheres Speichervolumen bieten sogenannte „Retentionsdächer“. Gebäudebegrünungen dienen daher dem Wasserrückhalt, der Verdunstungskühlung und einem zeitlich verzögerten Regenwasserabfluss.
Förderprogramm Begrünung
Die Stadt Bonn fördert die Entsiegelung und Begrünung sowie die Gebäudebegrünung und in Kombination auch Systeme zur Regenwasserrückhaltung (Zisternen, Regentonnen).