Dies ist eine Pressemitteilung der Stadtwerke Bonn
Ein Riss, das Papierbanner teilte sich und zum Vorschein kam die neue Straßenbahn mit der Nummer 2253. Eindrucksvoll mit Nebel in Szene gesetzt und begleitet von fröhlicher Live-Musik einer Kapelle rollte sie durch das Werkstor. Dabei wurde sie von niemand anderem als der SWB Bus und Bahn-Chefin höchstpersönlich auf den Vorplatz des Betriebshofs manövriert. Die versammelten Gäste nahmen das moderne Gefährt unter Applaus in Empfang. Gekommen waren neben Projektbeteiligten und dem Aufsichtsrat von SWB Bus und Bahn auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verkehrsbranche und von verschiedenen Verbänden.
Die Verkehrswende nimmt Fahrt auf
Anja Wenmakers hieß die Anwesenden willkommen: „Mit den neuen SWB-Straßenbahnen legen wir den Grundstein für eine gelingende Mobilitätswende in Bonn. Sie zahlen auf städtisches Ziel Klimaneutralität bis 2035 ein, denn sie werden mit grünem Strom betrieben. Ansprechendes Design, moderne Ausstattung und neueste Technik haben das Potenzial mehr Leute für den ÖPNV zu begeistern“, sagte die Geschäftsführerin des Verkehrsunternehmens. „Ich lade Sie hiermit herzlich ein, zuzusteigen und somit die ersten zu sein, die den besonderen Fahrkomfort erleben. Ich bin überzeugt, dass die neuen Bahnen dazu beitragen werden, unseren ÖPNV noch attraktiver zu machen“, so Wenmakers weiter.
OB Katja Dörner stimmte in die Begrüßung ein: „Als Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende von SWB Bus und Bahn ist dies natürlich ein sehr besonderer Tag für mich. Noch mehr jedoch für die Bonnerinnen und Bonner. Denn vor allem für sie werden die neuen Straßenbahnen eine deutliche Verbesserung im Alltag bringen. Ich danke SWB Bus und Bahn für die kontinuierliche und gelingende Zusammenarbeit. Der ÖPNV ist das Rückgrat der Mobilitätswende. Mit neuen Bahnen schaffen wir für alle einen zusätzlichen Anreiz, auf den Nahverkehr umzusteigen.“
„ForCity Smart Bonn repräsentiert die perfekte Mischung aus Innovation, Design und Nachhaltigkeit“, sagte Petr Novotný, CEO der Škoda Gruppe. „Wir sind stolz darauf, ein Teil von Bonns Weg zu einem moderneren und umweltfreundlicheren öffentlichen Verkehrssystem zu sein. Diese Leistung wäre ohne das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit unserem geschätzten Partner, SWB Bus und Bahn, und der Stadt Bonn nicht möglich gewesen. Wir sind sicher, dass die Fahrgäste den Komfort, die Sicherheit und die Effizienz dieser Straßenbahnen bei ihren täglichen Fahrten schätzen werden.“
Überzeugende Premiere
Im Anschluss an die Grußworte stiegen die Gäste auf dem Betriebshof in die Bahn. Die Sonderfahrt führte in die Innenstadt bis zur Thomas-Mann-Straße und durch die Südunterführung wieder zum Ausgangspunkt zurück. Dabei konnten die Anwesenden erste Eindrücke gewinnen und sich ein Bild der modernen Bahnen machen. Die erste Resonanz danach fiel positiv aus.
Ein besonderes Augenmerk legte Marion Frohn, Geschäftsführerin der Behinderten-Gemeinschaft Bonn, dabei auf die Barrierefreiheit. Diese sei keine Frage für eine einzelne Person, sondern ein Thema, das aus vielen Perspektiven betrachtet werden müsse. "Im Entwicklungsprozess der Bahn hat sich aus meiner Sicht gezeigt, dass es sinnvoll war, dass die Behinderten-Gemeinschaft Bonn und SWB kooperiert haben, um die größtmögliche Barrierefreiheit herzustellen", lobt Frohn.
Bahn frei für Bonns neue Straßenbahnen
Um fit im Umgang mit den neuen Niederflurbahnen zu sein, absolvierte das Fahrpersonal von SWB Bus und Bahn seit Ende August Schulungs- und Erprobungsfahrten im Bonner Streckennetz. Im November genehmigte die Technische Aufsichtsbehörde (TAB) nach umfassender Prüfung die Inbetriebnahme. Somit steht dem offiziellen Einsatz im Fahrgastbetrieb, zunächst auf der Linie 61, nichts mehr im Wege. Mit dem neuen Fahrplan, der ab Mitte Dezember gilt, werden die ersten Skoda-Fahrzeuge regelmäßig zwischen Dottendorf und Auerberg pendeln.
Seit dem 20. November ist übrigens das vierte Fahrzeug in Bonn. Die restlichen 24 Bahnen sollen sukzessive in der Bundesstadt eintreffen.
Investition für die Zukunft
Nach über drei Jahrzehnten haben die Vorgängerbahnen ausgedient. Mit den Nachfolgern von Škoda bricht ein neues Zeitalter an. Denn die modernen Niederflurfahrzeuge sind auf dem aktuellsten Stand der Technik und versprechen somit einen zuverlässigen sowie langfristigen Betrieb. Zu nennen sind hierbei praktische Ausstattungs- und Gestaltungsmerkmale wie die verbesserte Ausleuchtung im Innern für die Fahrgäste. Diese sorgt zudem für eine erhöhte Sichtbarkeit im Dunkeln von außen. Dank der hellen und energiesparenden LED-Beleuchtung sind die neuen Bahnen auch in der dunklen Jahreszeit und nachts gut sichtbar.
Außerdem bewegen sie sich geradezu lautlos auf der Schiene. Das trägt dazu bei, den Lärm in der Stadt für die Anwohnenden sowie für alle Verkehrsteilnehmer zu reduzieren. Eine automatische Türöffnung an den Haltestellen erleichtert den schnellen Ein- und Ausstieg für die Fahrgäste.
Auch für das Fahrpersonal gibt es Neuerungen, die die Arbeit erleichtern: So ersetzten beispielsweise jeweils vier Kameras im Bereich des Fahrerstandes die Außenspiegel und ermöglichen einen vollen Überblick.
Mehr als 100 Millionen Euro investieren die Stadtwerke in die Niederflurbahnen und damit in die Klimawende. SWB Bus und Bahn hatte den Auftrag für 26 neue Fahrzeuge schon im Dezember 2019 an die Škoda Gruppe vergeben. 2022 waren noch zwei Bahnen nachbestellt worden. Darin eingeschlossen ist ein Vertrag über Ersatzteile.