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Bundesstadt Bonn

Bonner Mobilitätswende: Wichtige Fortschritte im Jahr 2024

Das Jahr 2024 endet für die Bonner Mobilitätswende mit einem Highlight: Zum ersten Mal seit 30 Jahren wurden neue Straßenbahnen in Betrieb genommen. Seit 15. Dezember sind sie auf der Linie 61 unterwegs, nach und nach werden die insgesamt 28 Bahnen in der Bundesstadt zum Einsatz kommen. Die komfortablen und erstmals klimatisierten Bahnen sind nur einer von vielen Beiträgen zur Bonner Mobilitätswende in diesem Jahr. Zeit für einen Rückblick auf wesentliche Projekte.

  • Neue Straßenbahnen
  • Neugestaltung des Bonner Rheinufers
  • Umgestaltung der Friedrich-Breuer-Straße
  • Neubau des Zentralen Busbahnhofs (ZOB)
  • Stadtbahnverlängerung nach Buschdorf
  • Westbahn
  • Seilbahn
  • Carsharing
  • Parkraumkonzept Nordstadt
  • Wirtschaftsparken
  • Temporäre Schulstraßen
  • Schulwegpläne

Mehr Lebensqualität in Bonn

Eines der sichtbarsten Zeichen der Mobilitätswende im Jahr 2024 ist der Baubeginn am Bonner Rheinufer. Nachdem dort im Jahr 2023 bereits eine neue Verkehrsführung eingerichtet wurde, kann der gewonnene Platz jetzt genutzt werden, um das Ufer noch attraktiver zu gestalten und an die Klimaveränderungen anzupassen. „Bonn wird lebenswerter dank der Mobilitätswende“, so Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Es geht nicht allein um die Frage, wie wir uns fortbewegen, sondern auch um die Lebensqualität in unserer Stadt, die wir stetig verbessern wollen.“

Seit Juni 2024 wird auf der Friedrich-Breuer-Straße im Herzen Beuels eine neue Verkehrsführung getestet, über die Anfang 2025 entschieden werden soll. Durch die Verkehrsberuhigung soll die beliebte Einkaufsstraße sicherer, ruhiger und attraktiver gestaltet werden. Die Aufenthaltsqualität soll sich bessern, gerade für all diejenigen, die dort zu Fuß ihre Einkäufe erledigen oder die Gastronomie besuchen. Noch bis Montag, 23. Dezember, können Interessierte auf der städtischen Beteiligungsplattform  www.bonn-macht-mit.de (Öffnet in einem neuen Tab) an einer Online-Umfrage zum Projekt teilnehmen.

Wichtige Schritte für den Bonner Nahverkehr

Im Bonner Nahverkehr sind die neuen Straßenbahnen die sicht- und spürbarste Änderung. Doch auch die Planungen für eine bessere Infrastruktur machten 2024 große Schritte nach vorne. Zu Beginn des Jahres 2024 stellte die Verwaltung die Vorplanung für einen neuen, attraktiven Zentralen Busbahnhof (ZOB) vor, im zweiten Halbjahr fand eine breite Beteiligung der Öffentlichkeit statt.

Ebenso kommen die Planungen für neue Strecken voran: Die Stadtbahnverlängerung nach Buschdorf soll in den ÖPNV-Bedarfsplan des Landes NRW aufgenommen werden. Für die Westbahn wurde im Frühjahr die Trasse über Endenich, Duisdorf bis zum Brüser Berg festgelegt. Im bedeutenden Projekt Seilbahn wurden das gesamte Jahr über die Planungen ebenfalls vorangetrieben. Im April diskutierte die Verwaltung den aktuellen Planungsstand in einem Anliegendenforum.  

Stadtbaurat Helmut Wiesner sieht den Ausbau des Nahverkehrs auf einem guten Weg, auch wenn die wichtigen Ausbauprojekte teilweise einen langen Atem benötigen: „Wir investieren viel Zeit und Geld in ein besseres Angebot von Bus und Bahn. Das dauert, aber lohnt sich am Ende. Mit der Inbetriebnahme der neuen Bahnen zeigt sich ein erster großer Erfolg, weitere wichtige Verbesserungen wie der neue ZOB werden folgen.“

Alternativen für den Kfz-Verkehr

Mittlerweile sind alle Carsharing-Stellplätze im Bonner Stadtgebiet belegt. Das spart Platz, denn ein Carsharing-Auto kann bis zu 16 private Kfz ersetzen. Wer weniger als 14.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto fährt, kommt beim Carsharing zudem meist günstiger weg als mit einem Privat-Kfz. Damit ist Carsharing eine gute Alternative für all diejenigen, die sich nachhaltig durch die Stadt bewegen, aber nicht vollständig auf ein Auto verzichten können oder wollen.

Dank des im November umgesetzten Parkraumkonzepts in der Nordstadt ist zu erwarten, dass dort der Parkdruck für die Anwohnenden sinken wird. Sie können mit einem Bewohnerparkausweis weiterhin frei parken – genauso wie Handwerksunternehmen oder soziale Dienste mit Handwerkerausweisen. Alle anderen müssen ein Parkticket ziehen. Da dadurch insgesamt weniger Autos unterwegs sein und Parkplätze schneller gefunden werden, sinkt der Parksuchverkehr im Viertel. Davon profitieren die Anwohnenden zusätzlich – dank weniger Lärm und mehr Sicherheit. Gleichzeitig sind in der Nordstadt die Gehwegbreiten – wo nötig – auf mindestens 1,50 Meter Breite wiederhergestellt worden. So kommen kleine Kinder auf Fahrrädern oder Menschen mit Kinderwagen, Rollstuhl oder Rollator sicherer voran.

Auch für den Wirtschaftsverkehr in Bonn hat die Stadt mehr Platz geschaffen. Im Sommer 2024 richtete sie in Abstimmung mit den Wirtschaftsverbänden NRW-weit die ersten Wirtschaftsparkplätze ein. Hier können Handwerk, Pflege oder Logistik für ihren Einsatz mit einem eigenen Ausweis parken. „Eine gut funktionierende Mobilität ist der Wirtschaft in Bonn besonders wichtig“, so die Oberbürgermeisterin. „Deshalb stehen wir im regelmäßigen Austausch mit den Verbänden und Unternehmen und berücksichtigen die Bedürfnisse der Wirtschaft bei den Planungen. Ergebnisse dieses wertvollen Dialogs sind beispielsweise weitere Ladezonen entlang der Adenauerallee oder die Möglichkeit, mit einem Handwerkerparkausweis für die Dauer eines Einsatzes auch in Fahrradstraßen parken zu können.“

Mehr Sicherheit für Schulkinder

Gemeinsam mit der Stadt Bonn erhöhen seit diesem Jahr sechs Grundschulen in Bonn die Sicherheit ihrer Schulkinder im Straßenverkehr. Dafür richten sie temporäre Schulstraßen ein: Mit Hilfe engagierter Eltern und Lehrkräfte lassen sie vor Beginn des Unterrichts mittels mobiler Absperrbaken und entsprechendem Verkehrszeichen nur noch berechtigten Verkehr in ihrer jeweiligen Zufahrtstraße zu. So wird das Verkehrsaufkommen vor der Schule zur Sicherheit der Kinder deutlich reduziert, wobei die Durchfahrt für die Anwohnenden und deren Besucher*innen weiterhin möglich ist.

2024 hat die Stadt Bonn zudem ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, um eigenständige Mobilität auf Schulwegen zu fördern. Bereits im September befragte die Verwaltung alle Schulleitungen, um Herausforderungen und Potenziale zu identifizieren. Auf Grundlage der Ergebnisse wurden die GGS Finkenhofschule, GGS Gotenschule, KGS Holzlar und GGS Jahnschule als Pilotschulen ausgewählt. Für jede Schule werden Gehschulwegpläne entwickelt, die sichere und kinderfreundliche Routen aufzeigen. Um diese optimal zu gestalten, wurden Anfang Dezember die Eltern der Pilotschulen befragt.

So geht es 2025 weiter

Im Frühjahr 2025 wird die Verwaltung eines der aktuell größten Bonner Straßenbauprojekte fertigstellen: Dann wird die sanierte und umgestaltete Bornheimer Straße eröffnet. Mit breiteren Gehwegen und mehr Grün entlang der Straße wird sie von einer reinen Durchgangsstraße zu einer modernen Stadtstraße mit hoher Wohn- und Lebensqualität in der Nordstadt.

Auch der erste Bauabschnitt des neuen Bonner Rheinufers mit der neuen Fahrradstraße und mehr Aufenthaltsflächen wird 2025 abgeschlossen werden. Zudem beginnt der Ausbau der Unterführung am Alten Friedhof als Teil der wichtigen Ost-West-Achse für den Radverkehr. Im Jahresverlauf startet der Umbau der Straße Am Hauptbahnhof mit der Herrichtung von Straße und Gleiskörper, einer Neuaufteilung der Verkehre und einer barrierefreien und attraktiveren Gestaltung des Fußwegs von der Innenstadt zum Gebäude des Hauptbahnhofs.

Eine Übersicht zu kommenden Projekten und der Bonner Mobilitätswende befindet sich auch auf  www.bonn.de/mobilitaetswende.