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Bundesstadt Bonn

Existenzgründungen

Unternehmensgründungen sind von großer Bedeutung für die wirtschaftliche Dynamik und die Erneuerung der kommunalen Wissensbasis. Dabei ist zu unterscheiden zwischen gewerblichen und freiberuflichen Existenzgründungen.

Saldo gewerblicher Gründungen sehr deutlich gewachsen

Die Zahl der Gewerbegründungen lag in Bonn im Jahr 2023 bei 3.897. Gegenüber dem Vorjahr haben die Gründungen in Bonn damit um +71,1 Prozent sehr deutlich zugenommen. In NRW insgesamt fiel das Wachstum mit +11,1 Prozent deutlich schwächer aus. Gleichzeitig hat die Zahl der Gewerbeabmeldungen in Bonn um +59,2 Prozent ebenfalls stark zugenommen, insgesamt gab es 2023 genau 2.599 Abmeldungen. Auch im NRW-Landesdurchschnitt haben die Abmeldungen mit +7,1 Prozent auf Jahresfrist zugelegt. Aufgrund der sehr umfangreichen Gewerbeanmeldungen ergibt sich für Bonn für das Jahr 2023 ein deutlich positiver Saldo der Nettogründungen in Höhe von plus 1.298. Damit hat sich die Zahl der Nettogründungen auf Jahressicht etwa verdoppelt (Vorjahr: 644).

Freiberufliche Gründungen

Mit der Studie „Freiberufliche Existenzgründungen in Deutschland und seinen Regionen im Jahr 2014“ hat das Bonner Institut für Mittelstandsforschung (IfM) auf der Basis von Daten der Finanzverwaltung die Anzahl der Existenzgründungen in den Freien Berufen erstmals umfassend ermittelt. Das Gründungsgeschehen der Freien Berufe konzentriert sich vor allem auf die Großstädte, wobei die IfM-Forscher vermuten, dass diese dann besonders attraktiv für Gründungen der Freien Berufe sind, „…wenn die örtliche Nachfrage nach Dienstleistungen durch Regierungs-, beziehungsweise Verwaltungseinrichtungen, Unternehmenszentralen und/oder zahlreiche kulturelle Institutionen stimuliert wird. Zudem generieren ansässige Hochschulen sowie andere Bildungs- und Forschungseinrichtungen ein großes Arbeitskräftepotenzial für Freie Berufe mit tendenziell hoher Affinität zur Selbstständigkeit.“ 

Nach IfM-Daten wurden in der Bundesstadt Bonn im Jahr 2023 565 Existenzgründungen in Freien Berufen registriert (2022: 526, 2021: 630, 2020: 585, 2019: 737). Das entspricht Rang 23 aller 400 deutschen kreisfreien Städte und Landkreise (Vorjahr: Rang 24). Im Landkreis Rhein-Sieg nahmen 729 Personen eine freiberufliche Tätigkeit auf.

Bezogen auf die Raumordnungsregion (ROR) Bonn, die sich aus der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zusammensetzt, liegt die Anzahl der Existenzgründungen im Jahr 2023 bei 1.294. Die Werte der freiberuflichen Existenzgründungsintensität (Existenzgründungen pro 10.000 erwerbsfähigen

Einwohner*innen) liegen in Bonn bei 26,1 und im Landkreis Rhein-Sieg bei 20,0. Der Wert für die Raumordnungsregion Bonn beträgt 22,3 Existenzgründungen pro 10.000 erwerbsfähigen Einwohner*innen.

Im Vergleich zu allen 96 deutschen Raumordnungsregionen ist die ROR Bonn damit auf Platz 6 gestiegen

(Vorjahr: Platz 9). Damit ist die ROR Bonn erneut unter den 10 Raumordnungsregionen mit der höchsten Gründungsneigung in Freien Berufen vertreten. Führend sind hier die ROR‘s Berlin (Existenzgründungsintensität von 50,2), Hamburg (34,0), München (32,4), Westsachsen/Leipzig (29,8) und Köln (27,6).

Insolvenzen nehmen zu

In Bonn stellten im Jahr 2023 insgesamt 84 Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens, 2022 waren es insgesamt 51 Unternehmen. Insgesamt waren 2023 davon 427 Arbeitnehmende betroffen (Vorjahr: 242 Arbeitnehmende).

Selbstständigenquote weiter rückläufig

Die Selbstständigenquote erfasst den prozentualen Anteil der Selbstständigen an allen Erwerbstätigen am Arbeitsort. Die Zahl der Selbstständigen lag in Bonn – nach den derzeit aktuell vorliegenden Daten im Jahr 2022 bei 15 500 Personen (Vorjahr: 15 700); die der Erwerbstätigen bei 262 400 (Vorjahr: 256 400). Dies entspricht einer gegenüber dem Vorjahr leicht gesunkenen Selbstständigenquote von 5,9% (Vorjahr: 6,1%) in Bonn. Dabei ist zu beachten, dass die absolute Zahl der Selbstständigen um 200 abgenommen hat. Gleichzeitig hat die Zahl der Erwerbstätigen insgesamt um mehrere Tausend zugenommen. Die Zahl der Arbeitnehmer*innen lag 2022 bei 247 100, gemäß der Definition des Statistischen Bundesamtes sind dies Arbeiter, Angestellte, Beamte, Soldat*innen und Auszubildende. Die Selbstständigenquote für NRW insgesamt lag für 2022 bei 7,8%, sie ist im Vergleich zum Vorjahr damit ebenfalls um minus 0,2-Prozentpunkte rückläufig.