Der Dienstleistungsstandort Bonn gilt bei in- und ausländischen Investoren als gefragter B+ Standort. 93,1 Prozent aller Beschäftigten arbeiten im tertiären Sektor. Zudem ist der Bonner Büroflächenmarkt von geringen Leerständen und einer kontinuierlich soliden Vermietungsleistung geprägt.
Insgesamt verfügt der Bonner Büromarkt aktuell über circa 4,1 Millionen Quadratmetern Mietfläche, verteilt auf 3.800 Objekte. Ein Großteil davon zeichnet sich durch sehr moderne Büroflächen aus. Für diese Entwicklung sorgte eine rege Bautätigkeit in den vergangenen Jahren. Ferner verfügt Bonn im Vergleich zu anderen Städten über einen hohen Anteil an Büroflächen mit über 5 000 Quadratmetern und weist damit eine ähnliche Größenstruktur wie der A‑Standort Düsseldorf auf.
Vermietungsleistung
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif), den Maklerunternehmen, Projektentwickler*innen und Eigentümer*innen beobachtet die Bonner Wirtschaftsförderung das Vermietungsgeschehen und erfasst dieses statistisch nach genormten Richtlinien.
Die Statistik weist im Jahr 2023 auf dem Bonner Büromarkt insgesamt 96.982 Quadratmetern Flächenumsatz aus. Das Gesamtergebnis setzt sich aus insgesamt 68 registrierten Vertragsabschlüssen zusammen. Betrachtet man die Vorjahre, ist seit zwei Jahren ein Rückgang festzustellen. Grund für den verhaltenen Umsatz war die Inflation; insbesondere die teuren Energiepreise und hohen Zinssätze. Diese Entwicklung schlug sich deutschlandweit nieder und war folglich keine ausschließlich regionale Erscheinung. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die veränderten Anforderungen und Bedingungen an Büroarbeitsplätze. So mindern Desk Sharing und Homeoffice den Bedarf an klassischen Büroarbeitsplätzen.
In der gegenwärtigen und schwierigen Marktsituation weist der Büromarkt Bonn dennoch ein solides Ergebnis auf. Trotz der genannten Widrigkeiten wurde die 100.000 Quadratmeter-Marke nur knapp unterschritten.
Die größte Einzelposition an Büroflächenumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 43 000 Quadratmetern und wurde im Teilmarkt Nord umgesetzt. Hierbei handelt es sich um ein Bürohaus auf dem neu realisierten Bürocampus Dransdorf, den der DLR-Projektträger angemietet hat.
Mietpreise
Im Jahr 2023 wurde als Durchschnittsmiete je Quadratmeter Bürofläche ein Wert in Höhe von 20,20 Euro erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschnittliche Mietpreis damit um 2,55 Euro/Quadratmeter gestiegen. Die für Bonn realisierte Spitzenmiete ist ebenfalls um 1,35 Euro/Quadratmeter auf 23,00 Euro/Quadratmeter gestiegen.
Die in der Tabelle aufgezeigten Mietpreisspannen geben die in den letzten Jahren beobachteten Mietpreise in den unterschiedlichen Büroteilmärkten wieder. Mietvertragsverlängerungen wurden nicht erfasst. Auch das Alter, die Qualität und der bauliche Zustand der Immobilien blieben unberücksichtigt. Bei einigen Büroimmobilien, in besonders exponierten Lagen und mit extra hochwertiger Ausstattung, können vereinzelt auch höhere Spitzenmieten erzielt werden.
Leerstand
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Leerstand von 110.142 Quadratmetern im Büroimmobiliensektor auf 144.144 Quadratmetern gestiegen.
Der Anteil an leerstehenden Büroflächen betrug unter Berücksichtigung der Veränderung am Gesamtbestand der Büroflächen zum Stichtag 31. Dezember 2023 insgesamt 3,51 Prozent. Die Leerstandsquote ist jedoch weiterhin als gering einzustufen.
Projektierte Bauvorhaben
Das Angebot an vermietbaren Bestandsflächen wird durch in Planung, Entwicklung und im Bau befindliche Projekte ergänzt.
Die größte Fertigstellung im Jahr 2023 war mit 10.400 Quadratmetern ein Teil des Bürocampus Dransdorf, gefolgt von dem 2. Bauabschnitt des „GreenGate“ in der Kurt-Schumacher-Straße mit 10.000 Quadratmetern. Das „V2 Offices“ in der Pützchens Chaussee reiht sich mit einem Fertigstellungsvolumen von 6 600 Quadratmetern auf dem dritten Platz ein. Die weiteren Bauprojekte bewegten sich in der Größenordnung von 6.000 Quadratmetern bis 750 Quadratmetern und wurden verteilt auf dem Bonner Stadtgebiet umgesetzt.
Eine erwartete Fertigstellung im Jahr 2024 ist das Projekt „West.Side“ in der Siemensstraße mit den Baufeldern 1 und 2 und einer Flächengröße von 17.700 Quadratmetern. Diese und weitere zu erwartende Fertigstellungen mit einer Gesamtgröße von 31.723 Quadratmetern werden das Bonner Büromarktangebot erweitern und vielfältig bereichern.
Immobilienservice der Bonner Wirtschaftsförderung
Der Immobilienservice kooperiert mit der Bonner Immobilienwirtschaft und verfügt daher über einen umfassenden Marktüberblick. In einer eigens dafür vorgesehenen Immobiliendatenbank werden die Marktbewegungen akkurat erfasst und dienen als Grundlage um zwischen Büroflächenanbietenden und -suchenden zu vermitteln. Interessenten an Büroflächen wertschätzen die unabhängige Arbeit des Immobilienservices und nehmen diese gerne in Anspruch. Ihre Anfragen werden bedarfsgerecht und passgenau beantwortet.
Gemeinsam mit der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung (gif) lädt die Wirtschaftsförderung die Akteure der hiesigen Immobilienwirtschaft zu einer gemeinsamen Veranstaltung ein, um das Marktgeschehen, wie eingangs erwähnt, zu analysieren und nach den gif-Richtlinien zu zertifizieren. Die gif hat das Ziel, auf der Basis einheitlicher, wissenschaftlicher Kriterien potenziellen deutschen und internationalen Investoren eine transparente Übersicht über ausgewählte Immobilienstandorte zur Verfügung zu stellen.
Die gif-zertifizierten Zahlen sowie detaillierte Informationen zum Bonner Immobilienmarkt, insbesondere zu den Büroflächenteilmärkten und der Branchenstruktur, finden Sie in der jährlich erscheinenden Broschüre „Büroflächenmarktbericht Bonn“.
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