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Bundesstadt Bonn

Großes Wirken sichtbar machen: Bonn bekommt vier FrauenOrte NRW

Ab dem Frühjahr 2024 werden Stelen und Gedenktafeln auf Elisabeth Selbert, Maria von Linden, Johanna Elberskirchen und die „Stillen Heldinnen“ Frieda Mager, Sibylla Cronenberg und Katharina Bayerwaltes aufmerksam machen. Das Haus der FrauenGeschichte Bonn und die Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn haben sich erfolgreich für das Projekt FrauenOrte NRW des FrauenRats NRW beworben.

Bringen die FrauenOrte NRW nach Bonn: Dr. Miriam Mauritz, Projektverantwortliche für die FrauenOrte beim FrauenRat NRW, Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn, Andrea Rupp, damalige Vorsitzende des FrauenRates NRW, Elena Erpenbach, Projektverantwortliche in der Bonner Gleichstellungsstelle, Maria Weyer und Stefanie Kolzem vom Stadtmuseum und Dr. Ulrike Klens, Haus der FrauenGeschichte Bonn.

Frauen haben die Entwicklung Bonns zu allen Zeiten geprägt - und tun dies heute mehr denn je. Es ist wichtig, dieses Wirken sichtbar zu machen und diese Frauen im wahren Sinn des Wortes in die Öffentlichkeit zu holen. Ab Frühjahr 2024 werden daher vier so genannte FrauenOrte NRW auf Bonnerinnen aufmerksam machen, die Großes bewirkt und wegweisende Leistungen erbracht haben. Denn das Haus der FrauenGeschichte Bonn hat sich gemeinsam mit der Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn für das Projekt FrauenOrte NRW des FrauenRats NRW beworben und gleich für vier Frauenorte in Bonn den Zuschlag erhalten:

  • Elisabeth Selbert (1896-1986) – eine der vier „Mütter des Grundgesetzes“, die den Gleichberechtigungsartikel im Grundgesetz durchgesetzt hat
  • Maria von Linden (1869-1936) – die erste Frau, die in Deutschland zur Professorin ernannt wurde und an der Bonner Universität tätig
  • Johanna Elberskirchen (1864-1943) – eine unerschrockene Kämpferin für Frauen- und Homosexuellenrechte
  • „Stille Heldinnen“ (1870 -2011): Frieda Mager, Sibylla Cronenberg, Katharina Bayerwaltes – die drei Frauen wurden von der Gedenk- und Dokumentationsstätte Yad Vashem in Jerusalem zu „Gerechten unter den Völkern“ ernannt, da sie Jüd*innen während des nationalsozialistischen Terrors unter Einsatz ihres Lebens vor der Vernichtung retteten.

Die historischen Frauenpersönlichkeiten und ihre Lebensleistungen werden mit Stelen und Gedenktafeln gewürdigt. Neben denen in Bonn entstehen auch weitere an den verschiedensten Orten in NRW. So werden diese Orte zu „FrauenOrten NRW“. Die Stelen und Tafeln werden vom FrauenRat NRW finanziert und haben ein einheitliches Design für den Wiedererkennungswert.

„Wir freuen uns sehr, dass wir für Bonn mit gleich vier FrauenOrten ausgewählt wurden und diese umsetzen können. Frauen haben von Bonn aus in die Gesellschaft – auch bundesweit - gewirkt und sind damit Vorbild für Frauen von heute“, sagt Stephanie Clemens-Krämer, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bonn.

„Frauen, ihr Leben, ihr Wirken, ihre Einflüsse auf Gesellschaft, Kultur und Politik sichtbar zu machen, ist seit vielen Jahren Anliegen des Hauses der Frauengeschichte. Mit unseren vier Publikationen ‚Bonner Frauen(orte)‘ haben wir hier schon eine umfangreiche Sammlung vorgelegt, umso mehr freut es uns, dass vier dieser dort porträtierten Frauen nun eine noch breitere Bühne bekommen“, sagt Dr. Ulrike Klens vom Haus der FrauenGeschichte Bonn.  

Die durch die Frauenorte kommunizierte Wertschätzung der verschiedenen Frauenpersönlichkeiten mit ihren unterschiedlichen Identitäten kann jungen Frauen in der Entwicklung ihrer eigenen Stärken, Wünsche und Ziele Impulse geben und mit dem historischen Hintergrund können die Frauen als Vorbilder in der heutigen Zeit dienen, so die Motivation des FrauenRat NRW für das Projekt.

Derzeit werden die geplanten Aufstellorte geprüft und anschließend mit den Stelen ausgestattet. Am 8. Mai 2024 werden die Bonner FrauenOrte NRW mit einem Empfang im Alten Rathaus feierlich eröffnet. Weitere Informationen und ausführliche Porträts zu den ausgewählten und anderen Frauenpersönlichkeiten unter  www.bonn.de/bonner-frauenorte (Öffnet in einem neuen Tab).

Das Projekt „FrauenOrte in NRW“

Träger des Projekts „FrauenOrte in NRW“ ist der Verein FrauenRat NRW. Es wird gefördert durch das Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Schirmpatin ist Gleichstellungsministerin Josefine Paul.

Bis Ende 2025 will der FrauenRat NRW 50 Orte in NRW kennzeichnen, an denen historische Frauenpersönlichkeiten gewirkt und gelebt haben, um ihren Beitrag zur Geschichtsschreibung NRWs sichtbar(er) zu machen. Die Vorschläge kommen aus der Bevölkerung, die Auswahl trifft der Vorstand des FrauenRat NRW auf Empfehlung eines ehrenamtlichen Fachbeirates.

In bisher zwei Auswahlrunden hat der Vorstand des FrauenRat NRW auf Empfehlung des Fachbeirats 27 von 50 geplanten FrauenOrten ausgewählt. Im Oktober 2023 wurde in Wülfrath der erste FrauenOrt NRW gemeinsam mit Ministerin Paul eingeweiht. Eine Übersicht aller bisher ernannten FrauenOrte NRW ist hier zu finden:  https://www.frauenorte-nrw.de/karte/ (Öffnet in einem neuen Tab). Weitere Informationen auch unter  www.frauenorte-nrw.de (Öffnet in einem neuen Tab).