Aus Sicht der Verwaltung sind alle Stellen, die in der Stellenplanfortschreibung 2023/2024 vorgeschlagen werden, notwendig, um die Stadtverwaltung weiter leistungsfähig zu halten. Mit zusätzlichen Stellen möchte sie die vielfältigen Aufgaben erbringen, die künftigen Herausforderungen meistern, auf den sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel reagieren und beispielsweise das klimaneutrale Bonn bis zum Jahr 2035 gestalten. Neue Stellen sind auch deshalb notwendig, weil schon jetzt ein drastischer Anstieg an Überlastungsanzeigen von städtischen Mitarbeitenden zu verzeichnen ist. Aus Arbeitgeberin-Sicht ist eine weitere Leistungsverdichtung nicht verantwortbar.
„Jede Stelle, die heute qualifiziert besetzt werden kann, ist eine Investition in die Zukunft und wird mit dazu beitragen, dass die Stadtverwaltung in den kommenden Jahren leistungsfähig bleibt und ihr Dienstleistungsangebot aufrechterhalten kann“, erläutert Personaldezernent Stadtdirektor Wolfgang Fuchs.
Gemäß dem Beschluss des Finanzausschusses, Personalkosten in Höhe von vier Millionen Euro pro Jahr einzusparen, werden 55 vorgesehene neue Stellen zur Ausgabenkonsolidierung nicht eingerichtet. Dadurch ergeben sich Einsparungen in Höhe von 3,5 Millionen Euro pro Jahr, weitere 500.000 Euro wird die Verwaltung über personalwirtschaftliche und aufgabenkritische Maßnahmen erzielen.
In der Gesamtsumme werden in der Stellenplanfortschreibung 2023/2024 insgesamt 389 neue Stellen eingerichtet. Von diesen neuen Stellen werden 84 mit k.w.-Vermerk („künftig wegfallend“) versehen und dadurch nur vorübergehend eingerichtet. Die Gesamtzahl der Stellen nach der Stellenplanfortschreibung erhöht sich damit von 5.542 auf 5.931.
Nach Einschätzung der Stadtverwaltung wird sich der Stellen- und Personalbestand künftig ohnehin konsolidieren: Einerseits scheidet in den nächsten Jahren mit der Generation „Babyboomer“ eine hohe Zahl von Beschäftigten altersbedingt aus. Andererseits wird gerade bei jüngeren Kolleginnen und Kollegen eine hohe Wechselbereitschaft beobachtet. So rechnet die Stadtverwaltung bis zum Jahr 2032 damit, dass die Zahl der nicht besetzten Stellen um fast zehn Prozent ansteigen wird - von derzeit etwa 5,8 Prozent auf dann 14,5 Prozent. Die Zahl der tatsächlich besetzten Stellen wird in den kommenden Jahren nicht bzw. nur gering anwachsen.
Um dabei nicht zu einer weiteren Leistungsverdichtung beizutragen, intensiviert die Verwaltung ihre Maßnahmen zur Optimierung ihrer Ablaufprozesse durch Digitalisierung und Automatisierung. Unter Einbeziehung der Politik werden zudem aufgabenkritische Vorschläge erarbeitet, die ein Wachstum der Personalkosten begrenzen und die Leistungsfähigkeit der Verwaltung aufrechterhalten können.
Die Fortschreibung des Stellenplans gilt vorbehaltlich der Genehmigung des Doppelhaushaltes 2023/2024 durch die Bezirksregierung Köln.