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Bundesstadt Bonn

Beschäftigtenentwicklung

Beschäftigtenwachstum

Die Bundesagentur für Arbeit hat am 30. Juni 2023 mit 192.823 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen neuen Höchststand in Bonn registriert. Gegenüber Juni 2022 haben die Beschäftigtenzahlen um Plus 2,1 Prozent oder absolut um 3.893 deutlich zugenommen. Im selben Zeitraum ist im Land NRW die Beschäftigung mit Plus 0,7 Prozent deutlich geringfügiger gewachsen. Der Bonn umgebende Rhein-Sieg-Kreis lag mit einem Beschäftigungswachstum in Höhe von lediglich Plus 0,3% noch unter dem NRW-Durchschnitt. Die auf die Metropolregion Rheinland bezogene Analyse zeigt, dass Bonn hier am zweitbesten abschneidet (Vorjahr: Platz 1). Lediglich die Stadt Düsseldorf konnte mit einem Beschäftigtenwachstum in Höhe von plus 2,4 Prozent im Jahr 2023 hier besser abschneiden. Zum Vergleich zeigen die Nachbarstädte Köln mit +1,2 Prozent und Leverkusen mit +0,7 Prozent ein deutlich geringeres Wachstum. NRW-weit liegt Bonn auf Platz vier (wie im Vorjahr auch). 

Gegenüber dem Jahr des Bonn/Berlin-Umzugsbeschlusses im Jahr 1991 mit 134.199 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, hat deren Zahl um 58.624 (+43,7 Prozent) durch den langfristig positiven Wachstumstrend in Bonn deutlich zugenommen.

Nach den vorliegenden Schätzungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ liegt die Erwerbstätigenzahl am Arbeitsort Bonn für 2022 bei 262.600 (Vorjahr: 256.400). In die Erwerbstätigenrechnung einbezogen sind neben den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten auch Beamte, Selbstständige, mithelfende Familienangehörige und geringfügig Beschäftigte. Gegenüber dem Jahr 1991 ist in Bonn ein Wachstum in Höhe von 74.300 Erwerbstätigen beziehungsweise von Plus 39,5 Prozent festzustellen. Im Gegensatz dazu hat in NRW insgesamt die Zahl der Erwerbstätigen lediglich um 20,5 Prozent zugelegt.

Dienstleistungen wachsen kräftig

Die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bonner Dienstleistungssektor ist zwischen den Jahren 2022 und 2023 mit einem Plus von 3.834 Beschäftigten beziehungsweise +2,2 Prozent deutlich gewachsen. Mitte 2023 sind in Bonn 179.470 Beschäftigte im Dienstleistungssektor tätig; das entspricht einem Anteil von 93,1 Prozent an allen Beschäftigten. Damit ist Bonn, ähnlich wie Frankfurt/Main oder Potsdam, bundesweit einer der größten Dienstleistungsstandorte. Im NRW-Durchschnitt waren Mitte 2023 insgesamt 74,3 Prozent aller Beschäftigten im Tertiären Sektor tätig. Der Anteil des industriellen Sektors von NRW lag bei circa 25,2 Prozent aller Beschäftigten. Gegenüber dem Vorjahr hat in NRW die Zahl der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe um +0,1 Prozent sehr geringfügig zugenommen. In Bonn hat die Beschäftigung in der Produktion um +0,4 Prozent (absolut +57) ebenfalls geringfügig zugelegt. Der Anteil des Produzierenden Gewerbes beträgt Mitte 2023 in Bonn noch 6,9 Prozent (Vorjahr: 7,0 Prozent).

Hochqualifizierte Beschäftigte

Die Bundesagentur für Arbeit erhebt in ihrer Statistik mit dem Merkmal „Akademischer Abschluss“ die Abschlüsse „Bachelor, Diplom, Magister, Master, Staatsexamen, Promotion“. Am 30. Juni 2023 hat die Stadt Bonn einen Akademikeranteil an allen Beschäftigten in Höhe von 34,8 Prozent. Das sind absolut 67.100 Beschäftigte (Vorjahr: 64.815), wobei mittlerweile mehr Frauen (34 846 Beschäftigte) als Männer (32 254 Beschäftige) mit einem akademischen Abschluss registriert werden. Im NRW-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 18,0 Prozent, im Bundesdurchschnitt bei 19,3 Prozent und im Rhein-Sieg-Kreis bei 15,1 Prozent. Der regionale Vergleich mit den über 400 bundesdeutschen Städten und Kreisen zeigt, dass Bonn auf Platz neun (Vorjahr: sieben) liegt und lediglich München mit 41,3 Prozent, Erlangen mit 38,8 Prozent, München (Landkreis) mit 37,0 Prozent, Jena und Stuttgart jeweils mit 36,2 Prozent, Darmstadt mit 36,0 Prozent, Heidelberg mit 35,4 Prozent und Frankfurt a.M. mit 34,9 Prozent noch höhere Werte aufweisen können. Aus Sicht des Landes Nordrhein-Westfalen verfügen – neben Bonn mit den höchsten Anteilen – ebenfalls die Städte Düsseldorf (30,9 Prozent), Köln (28,9 Prozent) und Münster (26,5 Prozent) über vergleichsweise hohe Anteile bei diesem, für die Zukunft in einer innovativen Wissensgesellschaft wichtigen, Indikator.

Herr Dr. Matthias Schönert