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Bundesstadt Bonn

Mit der Stadtbahn durch Buschdorf

Die Stadtbahn wird im Bonner Norden verlängert. In Zukunft soll sie von Tannenbusch weiter durch Buschdorf bis zum Nordfriedhof fahren.

Der Ausschnitt zeigt Buschdorf und die geplante Verlängerung der Stadtbahn.

Die Stadtbahn soll in Zukunft weiter nach Buschdorf hinein und bis zum Nordfriedhof fahren. Die Linie wird dafür die Bahntrasse der Rheinuferbahn nutzen, die heute noch immer durch Buschdorf verläuft und nicht bebaut wurde. Am nördlichen Rand von Buschdorf soll eine neue Verbindungskurve die heutige Stadtbahnstrecke von der Haltestelle Buschdorf mit der neuen Strecke im Stadtteil verbinden.

Vier neue Haltestellen

Dank der Verlängerung wird der Nahverkehr im Bonner Norden deutlich gestärkt. Denn die Stadtbahn schließt zukünftig neben der Ortsmitte von Buschdorf auch den Gewerbepark Buschdorf an. Haltestellen sollen im Bereich der Friedlandstraße, der Schlesienstraße, des Gewerbeparks Buschdorf und der Friedrich-Wöhler-Straße (Nordbahnhof) entstehen. Die bisher in Tannenbusch-Mitte endenden Bahnen sollen dann ganztags an allen Tagen die neue Trasse befahren und an allen vier neuen Haltestellen Umsteigemöglichkeiten auf die bestehenden Buslinien bieten. Die Fahrzeit vom Bonner Hauptbahnhof zu den geplanten neuen Haltestellen wird sich gegenüber der heutigen Busanbindung ungefähr halbieren. 

Die Kosten werden auf circa 31 Millionen Euro geschätzt (Preisstand 2016). Laut einer unabhängigen Analyse werden bis zu 4.200 Fahrgäste pro Tag die neue Verbindung nutzen. Da die Bevölkerung im Bonner Norden wächst, ist perspektivisch mit einem höheren Fahrgastaufkommen zu rechnen, denn Buschdorf ist ein wachsender Stadtteil. In den kommenden Jahren sollen verschiedene Projekte umgesetzt werden, allen voran das nachhaltige, klimaneutrale und autoarme Wohnquartier “Im Rosenfeld” inklusive Kindertagesstätte und Grundschule. Weitere geplante Quartiere sind unter anderem an der Otto-Hahn-Straße/Kölnstraße sowie an der Schlesienstraße (Godau-Gelände/Petrusacker), die von einer direkten Anbindung an die Stadtbahnverlängerung profitieren werden. 

Die klimaschonende Bahnverbindung kann daher einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Straßen im Bonner Stadtgebiet leisten.

Aktueller Stand des Vorhabens

Am 15. Januar 2025 ist die Verlängerung der Stadtbahn bis nach Buschdorf/Auerberg vom Verkehrsausschuss des Landes Nordrhein-Westfalen in den ÖPNV-Bedarfsplan und in den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan aufgenommen worden. Damit ist grundsätzlich die Förderung der Maßnahme möglich.

Der Regionalrat des Regierungsbezirks Köln hatte die Aufnahme des Stadtbahnvorhabens für den ÖPNV-Bedarfsplan NRW und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan in seiner Sitzung am 11. Oktober 2024 vorgeschlagen. Zuvor hatte die Stadtverwaltung die Vorplanung und die Ergebnisse der Standardisierten Bewertung abgeschlossen. Die Bewertung ergab einen positiven Nutzen-Kosten-Faktor von 1,4. Das heißt: Der Nutzen der neuen Verbindung für die Allgemeinheit ist größer als die nötigen Investitionskosten.

Eine Standardisierte Bewertung beantwortet die bedeutsame Frage, ob ein Projekt volkswirtschaftlich sinnvoll ist. Volkswirtschaftlich sinnvoll bedeutet: Kosten und Nutzen eines Projekts werden für die Allgemeinheit betrachtet – also nicht nur die Folgen für einzelne Gruppen wie Anwohner*innen oder Pendler*innen, sondern zum Beispiel auch Umweltfolgen, die alle betreffen. Zum anderen ist eine Standardisierte Bewertung Grundlage dafür, dass die Stadt Fördermittel von Land und Bund nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zur Finanzierung der Infrastruktur beantragen kann.

Der Rat der Stadt Bonn hatte die Stadtverwaltung im September 2020 beauftragt, mit Priorität alle planerischen, technischen und rechtlichen Schritte, eine Nutzen-Kosten-Analyse sowie eine Standardisierte Bewertung durchzuführen. Eine eventuelle Verlängerung der Stadtbahn nach Auerberg und/oder der zurzeit an der Ecke Pariser/Kopenhagener Straße endenden Straßenbahnlinie 61 Richtung Buschdorf soll erst im Anschluss optional verfolgt werden.

Dialog-Veranstaltung am 29. März

Am Samstag, 29. März, wird in der Grundschule Am Apfelgarten, Eingang Peter-Klein-Straße 4, eine Dialogveranstaltung zur Verlängerung der Linie 63 stattfinden. Sie richtet sich sowohl an die Anwohner*innen entlang der Trasse als auch an interessierte Bürger*innen. Sie sind eingeladen, sich mit externen und städtischen Fachleuten über das Projekt auszutauschen. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Anja Wenmakers von den SWB wird das Projekt vorgestellt. Hiernach können sich die Teilnehmenden an vier Themeninseln über bestimmte Bereiche des Projektes austauschen. Alle halbe Stunde wechseln die Gruppen, so dass innerhalb von zwei Stunden alle Teilnehmer*innen sich mit den vier Themenbereichen auseinandersetzen können. Die Bürger*innen haben die Möglichkeit, ihre Ideen, Anregungen und Bedenken vor Ort zu äußern. 

Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung auf der Internetseite des  städtischen Beteiligungsportals (Öffnet in einem neuen Tab) möglich. Anmeldeschluss ist Sonntag, 23. März 2025. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird die Veranstaltung zunächst für 9:30 bis 12:30 Uhr angeboten. Sollte das Interesse sehr groß sein, wird der fachliche Austausch von 13:30 Uhr bis 16 ein zweites Mal angeboten. Mit dem Anmeldeverfahren möchte die Stadt Bonn neben der besseren Planbarkeit eine gute Diskussionsgröße für die Themeninseln gewährleisten. 

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