„Mit der Verlängerung der Stadtbahnlinie werden wir den Nahverkehr im Bonner Norden deutlich stärken“, sagt Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die die Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan begrüßt. „Die Maßnahme gehört mit Seilbahn, Westbahn und der Umgestaltung des Zentralen Busbahnhofs zu den wichtigsten und größten Infrastrukturprojekten im Bonner Nahverkehr in den kommenden Jahren.“
„Die Fahrzeit vom Bonner Hauptbahnhof zu den geplanten neuen Haltestellen wird sich gegenüber der heutigen Busanbindung ungefähr halbieren“, sagt Verkehrsdezernent Stadtbaurat Helmut Wiesner.
Anja Wenmakers, Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn, ergänzt: „Dass das Projekt grundsätzlich die nächste Stufe genommen hat, freut uns ganz besonders, weil es sehr nachhaltig ist. Zum einen können wir durch die Streckenausweitung mehr Menschen ein Angebot machen, mit uns unterwegs zu sein. Dafür greifen wir in Teilen auf vorhandene Infrastruktur zurück, nämlich die ehemalige Bahntrasse der Köln-Bonner Eisenbahn. Zum anderen bieten wir an modernen Haltestellen Barrierefreiheit für alle.“
2,6 Kilometer Länge und vier neue Haltestellen
Als Verlängerung der bestehenden Stadtbahnlinie 63 sollen auf einer Länge von 2,6 Kilometern künftig in Buschdorf vier neue Haltestellen Friedlandstraße, Schlesienstraße, Gewerbepark Buschdorf/ In den Dauen und Friedrich-Wöhler-Straße / Nordbahnhof größtenteils an einer betrieblich stillgelegten Strecke entwickelt werden. Die Verlängerung kann aufgrund einer alten bestehende Schienenanlage zum Großteil auf der bestehenden Trasse umgesetzt werden. Das Projekt erreicht einen Nutzen-Kosten-Faktor von 1,41 und ist demnach volkswirtschaftlich sinnvoll und grundsätzlich förderfähig. Die Kosten werden auf circa 31 Millionen Euro geschätzt. (Preisstand 2016) Laut einer unabhängigen Analyse wird von bis zu 4.200 Fahrgästen pro Tag ausgegangen.
Nach dem Beschluss des Bonner Rates über die Vorplanung und die Standardisierte Bewertung Ende August 2024 hatte der Regionalrat des Regierungsbezirks Köln einstimmig die Aufnahme des Projekts für den ÖPNV-Bedarfsplan NRW und den ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungsplan vorgeschlagen. Nach den Zustimmungen von Kommune und Region hat nun das Land NRW mit der Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan die Weichen zu einem zeitnahem Projektstart gesetzt.
Dialog-Veranstaltung am 29. März
Die Stadtverwaltung wird am Samstag, 29. März 2025, die Öffentlichkeit zu einem Dialog über das Projekt einladen. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an die Anwohner*innen der künftigen Trasse. Die Stadtverwaltung wird den Veranstaltungsort und die Uhrzeit frühzeitig bekanntgeben.
Bis zur Dialog-Veranstaltung wird die Stadtverwaltung die Entwurfsplanung konkretisieren sowie die Ausschreibung der Ingenieursleistung weiterentwickeln.
Hintergrund ÖPNV-Bedarfsplan
Das Land Nordrhein-Westfalen stellt langfristige, auf Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen basierende Bedarfspläne u.a. für ÖPNV zur Planung und Priorisierung von Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen des Landes auf. Diese Pläne berücksichtigen Verkehrs- und Umweltschutzaspekte, Stadtplanung und integrierte Verkehrsplanung.