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Bundesstadt Bonn

Bonner Klärschlamm wird in Zukunft per Schiff nach Köln transportiert

Um in Zukunft den Bonner Klärschlamm per Schiff nach Köln zur Verwertung transportieren zu können, müssen technische Anlagen im Bereich der Kläranlage Salierweg und dem angrenzenden Bonner Hafen im Bonner Norden gebaut werden. Für dieses Projekt hat der Rat der Stadt Bonn am 29. August 2024 der Vergabe von Planungsleistungen zugestimmt.

Hintergrund

Jährlich fallen in den vier Bonner Kläranlagen circa 7.000 bis 8000 Tonnen Klärschlamm an, der derzeit in der Verbrennungsanlage auf dem Gelände der Kläranlage Salierweg verbrannt wird. Die bestehende Klärschlammverbrennungsanlage wird aufgrund ihres Alters (Baujahr 1981) und der extremen Beanspruchung in einigen Jahren nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden können. Gleichzeitig haben sich die gesetzlichen Randbedingungen zur Entsorgung von Klärschlamm durch die neue Klärschlammverordnung im Jahr 2017 geändert. 

KLAR GmbH

Daher ist die Stadt Bonn im Sommer 2022 als Gesellschafterin der Klärschlammverwertung am Rhein GmbH (KLAR GmbH) zum Neubau einer Klärschlammverwertungsanlage in Köln beigetreten, um ab 2029 die Verwertung des Bonner Klärschlamms langfristig sicherzustellen. Die KLAR  GmbH - Gesellschafter sind die Stadtentwässerungsbetriebe Köln, AöR (StEB Köln), die Stadtwerke Köln GmbH (SWK), die Bundesstadt Bonn und die Klärschlammkooperation Poolgesellschaft mbH (KKP), ein Zusammenschluss einiger kleinerer Städte und Umlandgemeinden - plant zurzeit in Köln-Merkenich den Neubau einer Klärschlammverwertungsanlage (KVA); Baubeginn für das Jahr 2025, Inbetriebnahme im Jahr 2029 geplant. Gemäß Ratsbeschluss soll der Klärschlammtransport von der Kläranlage Bonn Salierweg zur neuen KVA in Köln Merkenich per Schiff mit umweltfreundlichen Antrieben erfolgen.

Be- und Entladen der Schiffe

Für die Klärschlammbe- und entladung des Schiffes ist eine Hafenanlage in Bonn im Bereich der Kläranlage Salierweg und in Köln Merkenich im Bereich der neuen Klärschlammverwertungsanlage erforderlich. An der neuen Klärschlammverwertungsanlage in Köln ist die Nutzung des Hafens Köln Niehl II, an der Kläranlage Salierweg die Nutzung des benachbarten Bonner Hafens vorgesehen.

Für den Umschlag des Klärschlamms im laufenden Betrieb des Hafens müssen auf einer Fläche des Hafens, günstig gelegen zur Kläranlage, technische Anlagen geschaffen werden. Detaillierte Betrachtungen der Umschlagtechnik bzw. Infrastruktur als auch weitere Abstimmungen mit dem Hafenbetreiber werden im Zuge der weiteren Planungen erforderlich. Der wesentliche Teil der technischen Anlagen wird auf dem Gelände der Kläranlage Salierweg liegen, ein geringer Teil auf dem Gelände des Hafen Bonn.

Die Anlagen werden für den Transport des entwässerten Klärschlamms aus dem Gebäude der Schlammentwässerung mittels Pumpen und Rohrleitung zu neu zu errichtenden Klärschlammsilos genutzt, die zur Zwischenspeicherung des Klärschlamms erforderlich sind. Von den Klärschlammsilos erfolgt ebenfalls mittels Pumpen und Rohrleitung der Weitertransport vom Gelände der Kläranlage zur nahe gelegenen Übergabestelle am vorgesehenen Liegeplatz des Klärschlammschiffs im Bonner Hafen.

Das Vergabeverfahren wird von der KLAR GmbH durch die Vergabestelle der Städtischen Entwässerungsbetriebe Köln AöR (StEB Köln) durchgeführt. Die Beauftragung und der Abschluss eines Ingenieurvertrages erfolgt nach Abschluss des Vergabeverfahrens durch die Stadt Bonn.