Auf einem Findling ist sie mittig zwischen den zwei Abgängen zur unterirdischen Stadtbahn auf dem Bahnhofsvorplatz angebracht. Oberbürgermeisterin Katja Dörner: „Ich freue mich, dass die Gedenktafel, die einen wertvollen Beitrag zur Erinnerungskultur leistet, nun wieder zentral in Bonn zu finden ist. Wir setzen ein Zeichen und hoffen, dass diese Tafel dazu beiträgt, die Verbrechen der Nationalsozialisten an den Bonner Sinti in das öffentliche Bewusstsein zu bringen und das Interesse an der Geschichte und Kultur der Sinti und Roma zu wecken.“ Die Aufstellung des Findlings wurde mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt.
Der Landesverband Deutscher Sinti und Roma NRW hatte sich lange dafür eingesetzt, dass die Tafel wieder angebracht wird. Vorsitzender Roman Franz sagt: „Der Einsatz für Demokratie ist die Grundlage dafür, Mehrheit und Minderheit näher zueinander zu bringen.“ In den 30er Jahren lebten rund 100 Sinti in Bonn, nur etwa die Hälfte überlebte die NS-Zeit.
Erstmals eingeweiht und aufgestellt wurde die Gedenktafel am 16. Dezember 1999 in Bonn. Sie entstand auf Initiative des Landesverbands und wurde von der Stadt Bonn realisiert. Roman Franz war auch damals bereits in der Planung und Umsetzung involviert. Aufgrund von Bauarbeiten am Bahnhofsvorplatz musste die Stadt Bonn die Gedenktafel 2016 entfernen. Oberbürgermeisterin Katja Dörner bedauert, dass damals versäumt wurde für die Übergangszeit der Bauarbeiten einen alternativen Ort für die Gedenktafel zu finden und sie nach Abschluss der Baumaßnahmen nicht zügiger wieder angebracht wurde.
Die Gedenktafel soll eine würdige Erinnerung an die ermordeten Bonner Sinti sicherstellen und zudem einen Anstoß für eine aktive Auseinandersetzung mit der Geschichte der Sinti und Roma in Bonn geben. Die Inschrift lautet: „Wir gedenken der Bonner Sinti, die 1938-1945 aus ihren Häusern deportiert wurden und in Auschwitz und anderswo Opfer des nationalsozialistischen Völkermordes wurden. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bonn 1999.“