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In den Jahren 1898 bis 1900 errichtete die Gemeinde Godesberg eine Dampfschifffahrtsanlegestelle und gestaltete dabei auch die Uferpromenade neu. Als Höhepunkt entstand der Panoramapark, dessen Abschluss zum Rhein hin die Bastei bildete – auch „Schlösschen“ genannt, da das Gebäude im historischen Burgenstil angelegt worden ist. Es gilt als typisches Bauwerk einer Zeit, in der fortschrittlicher Tourismus mit der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts verknüpft wurde.
In der Bastei wurden Fahrkarten verkauft, zudem gab es im Erdgeschoss einen Warteraum, im ersten Stock ein Restaurant und darüber eine Aussichtsterrasse. Die Gemeinde wollte den Gästen der Ausflugsschiffe ein gastronomisches Angebot bieten und ein Ausflugsziel für Godesbergerinnen und Godesberger schaffen.
Mit der Zeit nahm das Interesse der Gemeinde an der Bastei ab, so dass sie nach und nach verfiel und schließlich geschlossen werden musste. 1998 wurde das Gebäude durch einen neuen Eigentümer umfassend renoviert und steht, zusammen mit der umgebenden Gartenanlage, unter Denkmalschutz. Heutzutage beherbergt die Bastei eine Gaststätte mit Biergarten. Die Schiffsanlegestelle wird noch immer von den Ausflugsschiffen der Köln-Düsseldorfer Schifffahrtslinie und der Personenschifffahrt Siebengebirge sowie von einem Fährschiff genutzt.
Carillon – Glockenspiel nach niederländischer Tradition
Zur Bundesgartenschau 1979 hatten die Organisatoren die Idee, ein Glockenspiel nach Tradition der niederländischen Carillons erbauen zu lassen. Es wird nur per Hand über eine Klaviatur gespielt, deren Tasten jeweils über Drähte mit dem Klöppel in der Glocke verbunden sind. Dies lässt eine dynamische Spielweise wie bei einem Klavier zu. Das Carillon wurde von der niederländischen Firma Royal Eijsbouts gebaut und auf dem Glockenhügel (am Parkplatz gegenüber der Einmündung der Heinemannstraße) aufgestellt. Auf Initiative des damaligen Bezirksbürgermeisters wurde Anfang 1981 die imposante Metallkonstruktion in den Kurpark von Bad Godesberg umgesetzt.
Das Carillon verfügt über 23 Glocken, welche für die Besucher sichtbar an der rund sieben Meter hohen Metallkonstruktion angebracht sind. Ebenso ist der Spieler (Carilloneur) in der gläsernen Kabine am Fuße der Konstruktion beobachtbar. Dies ist eine große Seltenheit, da Carillons meistens in einem hohen Turm hängen. Da für das Anschlagen der Glocken eine vergleichsweise große Kraft erforderlich ist, drückt der Spieler mit der Faust auf die großen Tasten, die die Form von Stock-Enden besitzen. Daher wird die Klaviatur eines Carillons als Stockenklavier bezeichnet. Von 1985 bis 2018 spielte der Bad Godesberger Heimatforscher Wilfried Rometsch das Carillon. Seit Anfang 2019 spielen die Carilloneure A. Toffel und G. Wagner sowie der Pianist und Orgelbauer R. Linden auf diesem seltenen Musikinstrument. Seither finden neben regelmäßigen Spielzeiten auch Konzerte mit internationalen Carilloneuren statt.
Nach umfassenden Sanierungen und einer feierlichen Neueinweihung im August 2023 erstrahlt das Carillon heute wieder in neuem Glanz. Mittel aus dem Förderprogramm „Heimat-Fonds“ des Landes Nordrhein-Westfalen und das Engagement des Vereins Bürger.Bad.Godesberg, der zahlreiche Glockenpat*innen und Spender*innen geworben hat, machten es möglich.
Seit 800 Jahren überragt die Godesburg den Bonner Stadtbezirk Godesberg, dem sie den Namen gab. Als eine der ersten Höhenburgen am Rhein wurde der Bau der Festungsanlage 1210 von Dietrich von Hengebach begonnen, um den Strom an der südlichen Grenze des Kölner Erzbistums zu kontrollieren. Die Burg war im Mittelalter ein bevorzugter Aufenthalt der Kölner Kurfürsten. 1583 wurde sie von katholischen bayerischen Truppen gesprengt, nachdem der damalige Kurfürst Erzbischof Truchsess zu Waldburg zu den Reformierten übergetreten und vom Papst abgesetzt worden war; nur der Bergfried blieb erhalten. Auf dem terrassenförmig angelegten Burgfriedhof befinden sich Gräber bekannter Persönlichkeiten. Von der Godesburg aus bietet sich ein weiter Blick über Bad Godesberg, das Siebengebirge und das Rheintal.
Das „Haus an der Redoute“ wurde 1790 bis 1792 unter dem letzten Kurfürsten von Köln, Maximilian Franz von Österreich, im (früh)klassizistischen Stil als kurfürstliches Hoftheater errichtet. Das kleine Theater mit dem 35 Quadratmeter großen Zuschauerraum wurde von Max Franz überwiegend privat genutzt: hier wurde vor ihm und wenigen weiteren Gästen kleine Theaterstücke und Singspiele dargeboten.
Bespielt wurde das Theater bis zum Einmarsch der französischen Revolutionstruppen nur in den Jahren 1793 und 1794. Im Jahr 1811 wurde das Gebäude an die aus Elberfeld stammende Bankiersfamilie von der Heydt verkauft, die es als Wohnhaus nutzte.
Das „Haus an der Redoute“ blieb bis zum Tod von Gerda Dorothea de Weerth, Nachfahrin der Familie von der Heydt, im Jahr 1995 im Besitz der Familie und wurde anschließend von der Stadt Bonn erworben.
Seit 2011 befinden sich in dem denkmalgeschützten Gebäude die Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg und das Büro des Bezirksbürgermeisters.
Die repräsentativen Räume im Erdgeschoss werden sowohl für Empfänge und Veranstaltungen des Stadtbezirks als auch für Ausstellungen benutzt.
In Bad Godesberg gibt es mit der Draitsch- und der Kurfürstenquelle gleich zwei Trinkwasserquellen, die als Heilquellen anerkannt sind. Beide Quellen wurden durch Kurfürst Clemens August und seinen Nachfolger Kurfürst Maximilian Franz auch über die nähere Umgebung hinaus bekannt. Kurfürst Max Franz ließ die Draitschquelle im 18. Jahrhundert an der Brunnenallee fassen und erhob Godesberg zum Kurort. Das Wasser galt (und gilt) als gesundheitsfördernd.
1973 übernahm Helmut Fiehl gemeinsam mit seiner Ehefrau Evi den städtischen Trinkpavillon und ließ 1978 den jetzigen Pavillon errichten, in dem das Wasser beider Quellen ausgeschenkt wird. 1962 wurde im Stadtpark die Kurfürstenquelle erbohrt. Ihr Wasser wird im Trinkpavillon im Bad Godesberger Stadtpark vom Verein Bürger.Bad.Godesberg e.V. ausgeschenkt.
Der Draitschbrunnen an der Brunnenallee 33 ist Montag bis Freitag von 13:30 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 14 Uhr geöffnet. Das Wasser kostet 50 Cent pro angefangenem Liter.
Der Trinkpavillon an der Stadthalle, Koblenzer Straße 80, ist dienstags, mittwochs und donnerstags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 14 Uhr geöffnet. Dort finden auch regelmäßig kulturelle, gesellschaftliche und sportliche Veranstaltungen statt. Weitere Informationen unter www.buergerbadgodesberg.de (Öffnet in einem neuen Tab).
Kurfürstliche Zeile
Das Bad Godesberger Rathaus besteht aus einem Ensemble von sechs aneinandergebauten Häusern im klassizistischen Stil, die unter Kurfürst Max Franz in den Jahren 1792 und 1793 als Logierhäuser für die Badegäste errichtet wurden. Jahrelang wurden die Gebäude als Hotel und als Badeanstalt genutzt. Nachdem Bad Godesberg 1935 zur Stadt erhoben wurde, zog unter anderem die Verwaltung in die kurfürstliche Zeile ein.
La Redoute
Das Gebäude wurde 1790 bis 1792 auf Veranlassung von Erzbischof und Kurfürst Max Franz im Stil des Klassizismus errichtet. Es diente den höfischen Badegästen als Gesellschaftshaus, in dem neben wöchentlichen Bällen auch Glücksspiele veranstaltet wurden. Hier soll der junge Ludwig van Beethoven in Anwesenheit Joseph Haydns musiziert haben.
Von 1856 bis 1920 war die Redoute die Privatvilla der Familie von Wendelstadt und ging anschließend in städtisches Eigentum über. Das Bauwerk wurde bekannt als Ort nationaler und internationaler Empfänge der Bundesregierung.
Direkt neben der Redoute befindet sich das Haus an der Redoute. Es war einst kurfürstliches Kammertheater und wird heute als Dienstsitz der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg und als Ausstellungsort genutzt.
Das „Redüttchen“, also die kleine Redoute, diente als Gärtnerhäuschen für die angrenzende Parkanlage; heute ist dort eine Gaststätte. Der im englischen Stil angelegte Park erstreckt sich ansteigend über das Gelände hinter der Redoute.
Unter Kurfürst Joseph Clemens wurde die im Truchsessischen Krieg zerstörte Michaelskapelle in barocker Pracht von 1697 bis 1699 neu aufgebaut und den Erzengeln Michael, Gabriel und Raphael geweiht. Der kleine Anbau an der Seite diente bis zum Jahr 1800 Mönchen als Eremitage und wird heute wieder von einer Eremitin bewohnt. Seit 1982 steht die Kapelle unter Denkmalschutz.
Den prächtigen Innenraum gestalteten Johann Schießel und Stuckateur Giovanni Pietro Castelli. Letzterer arbeitete für Kurfürst Joseph Clemens auch an der Bonner Residenz und Schloss Clemensruh in Poppelsdorf.
Die Kapelle ist täglich von 8 bis 17.45 Uhr geöffnet. Zudem wird von Beginn der Sommerferien bis Anfang November samstags um 18.30 Uhr die Vorabendmesse in der Michaelskapelle gefeiert.