Kulturelle Einrichtungen
Haus an der Redoute
Im „Haus an der Redoute“ haben Künstler*innen die Möglichkeit, ihre Kunstwerke einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Eine Grundvoraussetzung für eine Ausstellung in den Räumlichkeiten "Haus an der Redoute" ist ein direkter Bezug zu Bad Godesberg, sei es durch den Lebensmittelpunkt oder den Mittelpunkt der künstlerischen Tätigkeit.
Um sich für eine Ausstellung im "Haus an der Redoute" zu bewerben, sind folgende Unterlagen bei der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg einzureichen:
- Ausgefüllten Anmeldebogen
- Lebenslauf
- Ausstellungskonzept
- Abbildung mindestens eines Werkes
Diese Unterlagen sind maßgeblich für die Bewertung der Bewerbung durch ein Gremium von Kunstexperten*innen, das darüber entscheidet, ob eine Ausstellung realisiert werden kann. Die einzelnen Ausstellungstermine werden von der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg festgelegt.
Rückfragen beantwortet in der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg, Frau Jasmin Schillhabel, unter jasmin.schillhabelbonnde.
Kunstausstellungen in der Redoute
Zeitraum der Ausstellung Datum der Vernissage/Eröffnung |
Künstlerin/Künstler |
Titel der Ausstellung |
29. November 2024 - 5. Januar 2025 Vernissage: |
Predeek und VHS Bad Godesberg |
solo due |
10. Januar bis 23. Februar 2025 Vernissage: |
Internationaler Kunstverein Bad Godesberg |
Godesberg früher und heute |
6. März bis 13. April 2025 Vernissage: |
Schwarz-Weiß-Ausstellung 2025 |
Aschermittwoch der Künstler (Öffnet in einem neuen Tab) |
18. April bis 18. Mai 2025 Vernissage: |
Künstlergruppe Seven |
Illusionen |
23. Mai bis 29. Juni 2025 Vernissage: |
Monica von Geyr |
Begrenzung Reduktion in Form und Farbe |
4. Juli bis 10 August 2025 Vernissage: |
Marie-Luise und Wolfgang Dauer |
Mit den Wellen atmen - Objekte und Bilder von Marie-Luise und Wolfgang Dauer |
11. August bis 14. September 2025 | Künstlergruppe | (Titel wird noch bekannt gegeben) |
19. September bis 26. Oktober 2025 Vernissage: |
Bettina Zettelmeier | Vom Wald zum Rhein - Landschaftsmalerei |
27. Oktober bis 23. November 2025 | Künstlergruppe | (Titel wird noch bekannt gegeben) |
28. November 2025 bis 4. Januar 2026 Vernissage: |
Kunstverein Bad Godesberg | Kunstverein & friends |
- Kontakt
- Ort
Kontakt
Ort
Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg
Haus an der Redoute
Kurfürstenallee 1a
53177 Bonn
Hansa-Haus
Das Hansa-Haus wurde als Hotel errichtet und 1925 zu einem Geschäfts- und Bürohaus umgebaut. Die Stadt erwarb die Immobilie im Jahr 1979, renovierte sie grundlegend und stellte sie anschließend Vereinen zu günstigen Konditionen zur Verfügung. Seitdem hat sich das Hansa-Haus zu einem gut funktionierenden Vereinsstandort entwickelt.
Die notwendigen Brandschutz- und Sanierungsarbeiten wurden mit der Umsetzung des Ratsbeschlusses aus dem Jahr 2012, der Weiterentwicklung des Hansa-Hauses zum Zentrum für Rock- und Popmusik, verbunden. Die Sanierungskosten beliefen sich auf rund 1,8 Millionen Euro. Nach abgeschlossener Sanierung und Bezug des Hansa-Hauses präsentieren die jetzigen Mieter ein buntes Programm in den neuen Räumlichkeiten.
Godesberger Turnverein 1888 e.V.
Der Godesberger Turnverein, gegründet 1888, ist heute mit circa 2.100 Mitgliedern der zweitgrößte Bonner Sportverein und der größte im Bonner Süden. 120 engagierte und qualifizierte Übungsleiter*innen bieten ein breites Spektrum an Wettkampf- und Breitensportarten. Im Bereich Gesundheits- und Trendsport und im Tanz gibt es auch ein für Gäste offenes Kursprogramm.
Das Sportprogramm richtet sich - vom Kleinkind in Eltern/Kind Turngruppen über größere Kinder, Jugendliche und Erwachsene bis hin zu den Senioren - an Sportbegeisterte jeden Alters. Genutzt werden mehr als 20 Sportstätten überall in Bad Godesberg. Schon seit 1984 befindet sich die Geschäftsstelle des Vereins im Hansa-Haus. Eine Besichtigung lohnt sich.
Das Musiknetzwerk (Rock- und Pop-Zentrum)
Das RPZ ist das neue Kreativzentrum für die regionale Kulturszene in der Stadt Bonn. Die einzigartige Kombination aus Proberäumen, günstigen Büros für junge Start Up–Unternehmen und einem unabhängigen Veranstaltungssaal ist für Musiker*innen und Künstler*innen eine ideale Umgebung, um sich selbst zu verwirklichen. Auf der Kulturbühne des Rock- und Pop-Zentrums bietet sich dem Nachwuchs die einmalige Möglichkeit, die Bonner Musiklandschaft aktiv mitzugestalten und darüber hinaus mit etablierten Künstler*innen die Bühne zu teilen.
Mit Hilfe dieses Projektes soll sich die Vielseitigkeit der lokalen Musikszene weiterentwickeln und über die Grenzen hinaus eine Bereicherung für die Rock- und Popkultur darstellen. Dabei wirkt das betreibende Musiknetzwerk als zentrale Anlaufstelle und Umschlagplatz für die regionale Musikkultur.
fringe ensemble
Das fringe ensemble ist ein freies Theaterensemble, welches in Bonn-Bad Godesberg im Hansa-Haus einen Veranstaltungs- und Probenort unterhält. Der Ort besitzt einen für 120 Zuschauer*innen zugelassenen und von der Stadt Bonn abgenommenen Aufführungssaal sowie verschiedene Nebenräume, die als Lager, Werkstätten und Sozialräume genutzt werden.
Das fringe ensemble erarbeitet und probt dort seine Stücke für die Bühne und entwickelt zudem eigens auf den Raum bezogene Projekte mit professionellen Bühnenkünstler*innen sowie mit Laien. So zum Beispiel die Projektreihe „BaseCamp DE/TR“, eine Koproduktion von deutschen und türkischen Theaterkünstler*innen, für die der Saal wie andere Räume als Spielräume genutzt wurden, durch die sich das Publikum frei bewegen konnte.
Einen weiteren Schwerpunkt der Arbeit des fringe ensemble im Hansa-Haus bilden Projekte mit Laien unter professioneller Leitung. Mit dem Internationalen SprechChor Bonn, der sich aus 23 Bonner Bürger*innen aus 13 Nationen zusammensetzt, erarbeitet das fringe ensemble in wöchentlich stattfindenden Proben jedes Jahr ein neues Projekt. Des Weiteren gibt es ein Mehr-Generationen-Projekt, welches ebenfalls im Hansa-Haus probt und aufführt – „Unheimlich oder irgendwann explodiert die Sonne“ war der Titel des ersten Projektes, das 2019 entstanden ist.
Zudem stellt das fringe ensemble den Raum anderen Künstler*innen sowie Gruppen für Proben, Workshops oder Symposien zur Verfügung.
oneworld café
Das oneworld café ist ein offenes Angebot für alle Godesberger Jugendlichen ab 14 Jahren. Hier können sie sich treffen, chillen oder Angebote wahrnehmen. Es stehen Internet, WLAN, Spiele und Zeitschriften bereit. Die Fachkräfte stehen für die Jugendlichen mit ihren persönlichen Fragen und Problemen jederzeit zur Verfügung.
Die Angebote des oneworld cafés stehen während der regelmäßigen Öffnungszeiten zur Verfügung und sind nach den Wünschen und Interessen der Jugendlichen gestaltet. Dies sind beispielsweise ein festes Kochangebot oder der webday.
„oneworld“ ist ein gemeinsames Projekt der beiden Bad Godesberger Jugendhilfeträger Evangelische Jugendhilfe Godesheim gGmbH und CJG Herman-Josef-Haus. Es besteht aus dem oneworld café und dem oneworld mobil, das Jugendliche regelmäßig an drei Standorten in Bad Godesberg aufsucht.
Marinekameradschaft Bonn von 1898 e.V.
Die Mitglieder der Marinekameradschaft Bonn von 1898 e.V. sind mit Leib und Seele Seefahrer (aktiv oder inaktiv) oder dem maritimen Gedanken verbunden. Bei der Marinekameradschaft trifft man sich im gemütlichen, standesgemäß ausgestatteten Vereinsheim, der sogenannten „Messe“, mitten in Bad Godesberg.
Alte Erinnerungen werden aufgefrischt, die an Bord erlebte Kameradschaft und Geselligkeit gepflegt. Bewährte Traditionen und Tugenden aus der Seefahrtszeit werden dabei mit einbezogen. Es gilt der Grundsatz: parteipolitisch und konfessionell frei und unabhängig.
Bonner Shanty-Chor
Im Frühjahr 1987 vereinbarten zwei kleine Gesangsgruppen der Marinekameradschaften Bonn von 1898 e.V. und „Eisbrecher Stettin“ Bonn-Duisdorf e.V., fortan gemeinsam Seemannslieder und Shantys zu singen. So begann der Bonner Shanty-Chor.
Der Chor hat sich die Pflege internationalen, maritimen Liedgutes zur Aufgabe gemacht. Gesungen werden Seemannslieder neuerer Art und auch aus der großen Zeit der Segelschifffahrt überlieferte Shantys. Sein soziales Engagement unterstreicht der Bonner Shanty-Chor mit Auftritten in Senioren-/Pflegeheimen und Wohnstiften sowie mit Benefizkonzerten, die unterschiedlichen karitativen Zwecken dienen.
Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Bonn
In dem Kleidershop des DRK geben eine Mitarbeiterin sowie mehrere ehrenamtliche Helfer gespendete, gut erhaltene Erwachsenenbekleidung und Kindersachen gegen eine geringe Gebühr ab. Alle Erlöse, die im Kleiderladen erwirtschaftet werden, fließen nach Abzug der Betriebskosten ausschließlich in die soziale Arbeit des DRK.
Öffnungszeiten:
Donnerstag und Freitag 15 Uhr bis 19 Uhr
Samstag 10 Uhr bis 14 Uhr
Hier gibt´s was geboten
- Theater Bonn - Schauspielhaus Bad Godesberg (Öffnet in einem neuen Tab)
- Kleines Theater (Öffnet in einem neuen Tab)
- Ludwig-van-Beethoven-Musikschule Bonn (Öffnet in einem neuen Tab)
- Deutsches Museum Bonn (Öffnet in einem neuen Tab)
- Trinkpavillon und Musik im Park beim Bürger.Bad.Godesberg e.V. (Öffnet in einem neuen Tab)
- Kunstverein Bad Godesberg (Öffnet in einem neuen Tab)
Innenstadt
In der Fußgängerzone laden zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte zum Einkaufen ein. Cafés und Restaurants bieten Raum für Genuss und Kommunikation. Möglichkeiten der kulturellen Freizeitgestaltung gibt es z.B. im „Kinopolis“, im Schauspielhaus und im „kleinen Theater“.
Ein Bummel durch die gepflegten Parkanlagen rundet den Besuch in der Innenstadt ab. Dort findet sich im Kur- bzw. Stadtpark neben der Stadthalle die Kurfürstenquelle. Im zugehörigen Trinkpavillon gibt es einen Quellwasserausschank. Etwas weiter in der Brunnenallee findet man die Draitschquelle, deren Heilwasser Sie vor Ort verkosten können. Auch wird das Bad Godesberger Mineralwasser hier in mitgebrachte Flaschen abgefüllt. Die Draitschquelle bildete seit Ende des 18. Jahrhunderts die Grundlage für den Kurbetrieb Bad Godesbergs.
Bad Godesberg zu Fuß - Rundgang durch die historische City
Der letzte Kölner Kurfürst, Erzbischof Max Franz, legte durch den Ausbau der vorhandenen Heilquellen, den Bau der Redoute und die Schaffung von Grünanlagen den Grundstein zur Entwicklung Bad Godesbergs als Badestadt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann mit der Anbindung an die Eisenbahn der eigentliche Aufschwung des Kurortes. Die schöne Landschaft und das günstige Klima ließen die Stadt zum beliebten Altersruhesitz wohlhabender Leute werden.
Mit Beginn der Bonner Hauptstadtära wurde Bad Godesberg durch die zahlreichen Botschaften geprägt, die ihren Sitz in dem beschaulichen Städtchen nahmen. Inzwischen ist Bad Godesberg dabei, sich zu einem modernen Gesundheitsstandort mit hochkarätigen Spezialkliniken und Reha-Einrichtungen zu entwickeln, hat sich dabei aber den Charme der einstigen Kurstadt bewahrt.
1. Stadthalle
Die Stadthalle wurde 1955 nach Plänen der Architekten Wilhelm und Dirk Denninger fertig gestellt. Sie bietet zwei große Säle, Konferenzräume und ein Restaurant. Hier wurde 1959 das Godesberger Programm der SPD verabschiedet. Obwohl idyllisch eingebettet in den Bad Godesberger Stadtpark, ist die Stadthalle verkehrstechnisch optimal angebunden.
2. Rathaus
Das Bad Godesberger Rathaus besteht aus einem Ensemble von sechs aneinandergebauten Häusern im klassizistischen Stil, die unter Kurfürst Max Franz in den Jahren 1792 und 1793 als Logierhäuser für die Badegäste errichtet wurden.
Nach jahrelanger Nutzung als Hotel und als Badeanstalt zog die Verwaltung in die Gebäude ein, nachdem Bad Godesberg 1935 zur Stadt erhoben wurde. Im Jahre 1969 wurde Bad Godesberg nach Bonn eingemeindet und bildet seitdem einen der vier Bonner Stadtbezirke.
3. Stadtpark
Die Anlage des weitläufigen Stadtparks wurde 1890/91 von dem Kölner Gartenbaumeister Kowaleck begonnen und über mehrere Jahrzehnte immer wieder erweitert. Der Park ist im Stil eines englischen Landschaftsgartens gehalten und mit wertvollen, teilweise exotischen Bäumen bepflanzt, von denen sich einige zu wahren Riesen entwickelt haben.
Das Kleine Theater am Rande des Parks wurde im Jahr 1919 gebaut und diente anfänglich dem jeweiligen Bürgermeister als Dienstwohnung. Seit 1970 ist die schmucke Villa Spielstätte einer erfolgreichen kleinen Privatbühne mit 161 Zuschauerplätzen. Der Bogen des Repertoires spannt sich von der Klassik bis zur Moderne, von der Tragödie bis hin zum heiteren Boulevardstück. 1962 wurde im Stadtpark die Kurfürstenquelle erbohrt, deren Wasser aus 200 m Tiefe stammt. Das Heilwasser wird heute noch gelegentlich im Kurparkpavillon ausgeschenkt.
4. La Redoute
Das Gebäude wurde 1790 bis 1792 auf Veranlassung von Erzbischof und Kurfürst Max Franz im eleganten Stil des Klassizismus errichtet. Es diente den höfischen Badegästen als Gesellschaftshaus, in dem neben wöchentlichen Bällen auch Glücksspiele veranstaltet wurden. Hier soll der junge Ludwig van Beethoven in Anwesenheit Joseph Haydns musiziert haben. Von 1856 bis 1920 war die Redoute die Privatvilla der Familie von Wendelstadt und ging anschließend in städtisches Eigentum über.
Das Bauwerk erlangte Bekanntheit als Ort nationaler und internationaler Empfänge der Bundesregierung. Direkt neben der Redoute befindet sich das Haus an der Redoute. Es war einstmals kurfürstliches Kammertheater und wird jetzt als Ausstellungsort genutzt. Das „Redüttchen“, also die „kleine Redoute“, diente als Gärtnerhäuschen für die angrenzende Parkanlage; heute ist es eine Gaststätte. Der Park, im englischen Stil angelegt, erstreckt sich ansteigend über das Gelände hinter der Redoute.
5. Draitsch- und Kurfürstenquelle
Folgt man dem Redoutenweg bis zur Elisabethstraße, so kommt man links an eine Treppe, die zum Redoutenpark führt. Der Aufstieg lohnt sich wegen des schönen Ausblicks auf Park und Redoute. Weiter geht es entlang der Brunnenallee bis zum Draitschbrunnen (circa 250 Meter). Er wurde bereits 1790 vom Kurfürsten Max Franz eröffnet. Auch die Kurfürstenquelle mit Heilwasser befindet sich in Bad Godesberg.
Nach der Wahl der damaligen Nachbarstadt Bonn zur Bundeshauptstadt veränderte sich auch der Charakter Bad Godesbergs. Der 1946 nach der Schließung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgenommene Badebetrieb erreichte nicht wieder seine frühere Bedeutung und kam schließlich zum Erliegen.
Verkauf und Vertrieb des Mineralwassers hingegen - neben der traditionsreichen „Draitschquelle“ wurde im Jahre 1962 im Stadtpark eine weitere Quelle, die „Kurfürstenquelle“ erbohrt (ca. 70 Meter) - wurde fortgesetzt und intensiviert. In der 1970 im Stadtpark (Kurpark) eröffneten Trinkhalle (dem Trinkpavillon) wird das Wasser der „Kurfürstenquelle“ ausgeschenkt, im 1977 errichteten Pavillon an der Brunnenallee wird neben der „Kurfürstenquelle“ auch das der „Draitschquelle“ angeboten. (siehe oben) Bei beiden Wassern handelt es sich um sogenannte Säuerlinge. (Quelle: Georg Schwedt: Ferdinand Wurzer und die Gründung des Godesberger Gesundbrunnens)
Zwar waren die den Brunnen speisenden Quellen wohl schon zur Römerzeit bekannt, doch beschränkte sich das Wissen um die Heilkraft der „Draitschquelle“ wie sie von alters her heißt, auf die nähere Umgebung. Episode blieb auch der Versuch des Kurfürsten Clemens August (1723 - 1761), die Godesberger Quellen nach dem Vorbild des schon damals weltberühmten Badeortes Spa (im heutigen Belgien) auszubauen. (Quelle: Georg Schwedt: Ferdinand Wurzer und die Gründung des Godesberger Gesundbrunnens).
Das durch die Neubohrung 1961/622 erschlossene Mineralwasser ist also als ein Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid-Säuerling zu bezeichnen. Und in der Zusammenfassung (Fresenius) ist dann noch zu lesen: „Die Neubohrung liefert gegenüber der Draitschquelle eine wesentlich größere gewinnbare Menge eines höher konzentrierten, CO2-reichen Mineralwassers. Draitschquelle und Neubohrung besitzen in vergleichbarer Tiefe (...) entsprechende Konzentrations- und Temperatureigenschaften, so daß die mineralwasserführenden Spaltenzonen ähnlichen Bau besitzen dürften.“ (Quelle: Georg Schwedt: Ferdinand Wurzer und die Gründung des Godesberger Gesundbrunnens)
6. Trinkpavillon
Auf dem südlichen Teil des Stadtparks befindet sich der 1969/70 errichtete Trinkpavillon. Die Idee, einen Trinkpavillon in unmittelbarer Nähe der Stadthalle zu errichten, wurde 1968 erstmals im Rat der Stadt Bad Godesberg in Erwägung gezogen. Mit diesem Anliegen wollten die Kommunalpolitiker einen Rest der Kurtradition aufrechterhalten.
Bis zum Jahr 1995 betrieb die Stadt im Trinkpavillon den Ausschank des Mineralwassers der 1962 erbohrten „Kurfürstenquelle“. Ab dem Sommer 1995 wurde die Stadthalle samt Trinkpavillon an das Ehepaar Monika und Thomas Weiermann verpachtet. Seit 2017 kümmert sich der Bürgerverein Bürger.Bad.Godesberg e.V. um das leibliche Wohl der Besucher und den Erhalt des Trinkpavillons. Seitdem wird hier ein Kultur- und Freizeitprogramm angeboten. „Der Trinkpavillon ist speziell, er ist besonders, er hat Charme, wir wollen dauerhaft Leben an diesen Ort bringen“, so der Bürgerverein. (Quelle: ARCHITEKTURFÜHRER der WERKSTATT Baukultur Bonn, Band 12)
Am Trinkpavillon gibt es seit 2012 die Klanginstallation „Fluidum 3“, die ein Projekt der Beethovenstiftung und weiterer Beteiligter ist. Seit 2018 ist der Verein Bürger.Bad.Godesberg e.V. Kooperationspartner.“
Weitere Informationen und zusätzliches Videomaterial finden Sie auf www.buergerbadgodesberg.de (Öffnet in einem neuen Tab).
7. Carillon
Zur Bundesgartenschau 1979 hatten die Organisatoren die Idee, ein Glockenspiel nach Tradition der niederländischen Carillons erbauen zu lassen. Es wird nur per Hand über eine Klaviatur gespielt, deren Tasten jeweils über Drähte mit dem Klöppel in der Glocke verbunden sind. Dies lässt eine dynamische Spielweise wie bei einem Klavier zu. Das Carillon wurde von der niederländischen Firma Royal Eijsbouts gebaut und auf dem Glockenhügel (am Parkplatz gegenüber der Einmündung der Heinemannstraße) aufgestellt. Auf Initiative des damaligen Bezirksbürgermeisters wurde Anfang 1981 die imposante Metallkonstruktion in den Kurpark von Bad Godesberg umgesetzt.
Das Carillon verfügt über 23 Glocken, welche für die Besucher sichtbar an der rund sieben Meter hohen Metallkonstruktion angebracht sind. Ebenso ist der Spieler (Carilloneur) in der gläsernen Kabine am Fuße der Konstruktion beobachtbar. Dies ist eine große Seltenheit, da Carillons meistens in einem hohen Turm hängen. Da für das Anschlagen der Glocken eine vergleichsweise große Kraft erforderlich ist, drückt der Spieler mit der Faust auf die großen Tasten, die die Form von Stock-Enden besitzen. Daher wird die Klaviatur eines Carillons als Stockenklavier bezeichnet. Von 1985 bis 2018 spielte der Bad Godesberger Heimatforscher Wilfried Rometsch das Carillon. Seit Anfang 2019 spielen die Carilloneure A. Toffel und G. Wagner sowie der Pianist und Orgelbauer R. Linden auf diesem seltenen Musikinstrument. Seither finden neben regelmäßigen Spielzeiten auch Konzerte mit internationalen Carilloneuren statt.
8. Theaterplatz und Zentrum
Der Weg zum Zentrum führt zurück über die Brunnenallee. Über den Theaterplatz mit dem Haus der Kammerspiele, dem ersten Theaterneubau der Bundesrepublik (Eröffnung 1952), gelangt man zur Koblenzer Straße. Im Zuge der Altstadtsanierung wurden im Zentrum seit 1972 moderne Wohn- und Bürogebäude errichtet, darunter die City-Terrassen am Fuß der Godesburg. Aufmerksame Spaziergänger können aber in der Bad Godesberger Innenstadt noch einige gut erhaltene Gründerzeitfassaden entdecken.
9. Godesburg und Burgfriedhof
Von der Aennchenstraße geht es links hinauf zu einem Seiteneingang des Burgfriedhofs (für Gehbehinderte nicht zu empfehlen). Auf dem 1805 angelegten und mehrfach erweiterten Friedhof befinden sich einige interessante Grabmale. Er erstreckt sich terrassenartig über den westlichen Hang des Burgberges. Zahlreiche historische Godesberger Persönlichkeiten fanden hier ihre letzte Ruhestätte, darunter auch die Lindenwirtin Aennchen. Seit dem 17. Jahrhundert durfte die jüdische Gemeinde ihre Verstorbenen am Nordosthang des Burgberges bestatten. Die Grabsteine, die nach dem Zweiten Weltkrieg noch vorhanden waren, wurden an der Aennchenstraße aufgerichtet und später restauriert. Seit dem 20. Jahrhundert fanden jüdische Begräbnisse dann auf dem Burgfriedhof statt.
Die nächste Station auf dem Weg zur Burg ist die Michaelskapelle. Sie stand ursprünglich an der Stelle, an der sich heute der Bergfried der Godesburg befindet. Als mit dem Bau der Burg begonnen wurde, musste sie weichen. Die nach dem Erzengel Michael benannte Kapelle wurde an ihrem jetzigen Standort als Burgkapelle neu aufgebaut. Sie wurde ebenso wie die Burg im Truchsessischen Krieg zerstört. Der Wiederaufbau der Kapelle unter Kurfürst Joseph Clemens erfolgte in den Jahren 1697 bis 1699. Ihm verdankt sie auch ihre bemerkenswerte barocke Innenausstattung. Der kleine Anbau an der Seite diente bis zum Jahr 1800 Mönchen als Eremitage, heute wird sie wieder von einer Eremitin bewohnt.
Der Bau der Godesburg wurde im Jahr 1210 durch den Kölner Erzbischof Dietrich von Hengebach begonnen und später mehrfach erweitert. Neben anderen Burgen der Region diente die Godesburg zur Befestigung der kurkölnischen Territorialmacht sowie als zeitweilige Residenz. Als sich Gefolgsleute des Erzbischofs Gebhard Truchseß von Waldburg im sogenannten Truchsessischen Krieg vor bayrischen Truppen auf der Burg verschanzten, wurde diese 1583 belagert und anschließend gesprengt. Die Ruine wurde danach nie mehr wieder aufgebaut.
Erzbischof Gebhard war 1582 zum Protestantismus übergetreten, um seine Geliebte Agnes von Mansfeld heiraten und trotzdem seine landesherrliche Macht behalten zu können. Die katholische Mehrheit im Rat der Kurfürsten und damit der katholische Einfluss im Reich wurden dadurch bedroht. Mit der Bezwingung Gebhards begann die fast 200 Jahre dauernde Herrschaft der bayrischen Wittelsbacher im Erzbistum Köln. In die Ruine wurde 1959/60 durch den Architekten Gottfried Böhm ein Restaurant integriert. Von der Burg und dem Bergfried aus, den Interessierte ersteigen können, hat man einen wunderbaren Ausblick auf Rheintal, Siebengebirge, Bad Godesberg und Bonn.
HICOG-Siedlungen
HICOG-Siedlung Muffendorf/Pennenfeld
Für Beschäftigte und Angehörige der US-amerikanischen Hochkommission (High Commissioner of Germany) wurden 1951 die HiCOG-Siedlung in Muffendorf (heute Ortsteil Pennenfeld: Bereich Röntgenstraße/Hans-Böckler Allee und Zeppelinstraße gelegen) und in Tannenbusch errichtet, die ständigen Mitarbeiter wohnten dagegen meist in der Siedlung Plittersdorf.
Die Architekten unter Leitung von Sep Ruf erschufen hier ein Ensemble aus verschiedenen Gebäudetypen und unterschiedlichen Höhen und Größen. Neben eher konventionellen Haustypen im Baustil der fünfziger Jahre ist der prägende Rückgriff auf Bauhausgedanken und Ideen allgegenwärtig. Auch die Stellung der Baukörper zum Straßenraum ist heterogen und lässt die grünen Freibereiche der Parkanlagen der Siedlung ineinanderfließen. Im Zentrum der denkmalgeschützten Siedlung steht mit seiner hellen, lichtdurchfluteten Eingangsfassade das Stahlbeton-Hochhaus (über 38 m) an der Röntgenstraße Ecke Hans-Böckler-Allee. Es ist das erste Apartmenthochhaus der Bundesrepublik.
Besonders hervorzuheben ist auch die mit der Bautenarchitektur abgestimmte, harmonische Landschaftsarchitektur der weitläufigen Parkgärten von Hermann Matern. Die seit 1995 unter Denkmalschutz gestellten Siedlungen gehören zu den bedeutendsten Siedlungsbauwerken der Nachkriegszeit und waren der offizielle Beitrag der Bundesrepublik zum ersten internationalen Städtebaukongress nach dem Krieg in Wien. (Text von Gerhard und Katalin Arndt)
Die HICOG-Siedlung Plittersdorf – Die Amerikanische Siedlung
Die „Amerikanische Siedlung Plittersdorf“ wurde 1951 für die amerikanischen Mitarbeiter der Hochkommission errichtet. Dafür erwarb die USA ein 2,5 km² großes Areal von der Erbengemeinschaft Carstanjen. Es entstanden 454 großzügige Wohnungen und fünf repräsentative Einzelhäuser.
In der Folgezeit entwickelte sich eine intakte Infrastruktur. Namhafte Architekten unter der Leitung von Sepp Ruf entwarfen die Pläne für die Siedlung.
Die Wohnhäuser fügen sich harmonisch in die parkähnlichen Grünanlagen ein, deren Pläne von Hermann Mattern und Heinrich Raderschall stammen.
1999 wurde die Siedlung von den USA aufgegeben und an die „Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG“ verkauft.
Aufgrund ihrer Bedeutung als historisches und kulturelles Erbe der Nachkriegsgeschichte sowie ihrer einzigartigen architektonischen Gestaltung wurde die Siedlung im Jahr 2000 in die Denkmalliste der Stadt Bonn eingetragen. (Text von Rolf Fischer)