Die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer sind verpflichtet nachzuweisen, dass das Grundstück frei von Kampfmitteln ist und somit von diesem keine Gefahr ausgeht.
Der Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren, die von Kampfmitteln ausgehen, ist eine Aufgabe der Gefahrenabwehr. Zuständig sind die örtlichen Ordnungsbehörden. Da der Umgang mit Kampfmitteln besondere Fachkunde voraussetzt, unterhält das Land zur Unterstützung der örtlichen Ordnungsbehörden einen Kampfmittelbeseitigungsdienst bei der Bezirksregierung Düsseldorf (Bezirke Düsseldorf und Köln), im Folgenden "KBD" genannt.
Der Umgang mit Kampfmitteln ist nur dem KBD und den von ihm beauftragten Räumfirmen gestattet.

Anfrage Luftbildauswertung für Ihr Grundstück
Für eine korrekte Bearbeitung ist es unerlässlich, dass der Anfrage auf Luftbildauswertung ein Auszug aus der Liegenschaftskarte oder anderer vergleichbarer Karte (z.B. Deutsche Grundkarte)

• mit einem Maßstab 1:1000 bis 1:5000
• in ausreichender Ausdehnung mit mindestens 2 leserlichen Straßennamen und
• mit eindeutiger Abgrenzung des zu untersuchenden Gebietes
  beigefügt ist. Verwenden Sie nur solche Karten, in denen Flurstücksgrenzen sichtbar sind.

Folgende Unterlagen sind unter anderem für die Bearbeitung nicht geeignet:

• Lage-, Bau- und Stadtpläne
• lediglich Angabe der postalischen Anschrift
• ausschließliche Angabe von Gemarkung, Flur und Flurstücksnummer

In der Liegenschaftskarte kennzeichnen Sie das zu untersuchende Gebiet eindeutig mit einer Umrandung oder als Flächenfüllung. Sofern möglich sollte diese Umrandung entlang von Grundstücks- oder Straßengrenzen bzw. topographischen Kartenelementen verlaufen.

Ergebnisse der Luftbildauswertung
Das Ergebnis wird dem Eigentümer oder der Eigentümerin des Grundstücks per Mail zugesandt. Sollte das Ergebnis an Dritte weitergeleitet werden, wird eine handschriftlich unterschriebene Vollmacht des/ der Grundstückseigentümers/in benötigt. Sollte das Grundstück erst vor kurzer Zeit erworben worden sein, wird zusätzlich ein entsprechender Auszug aus dem Kaufvertrag benötigt, welcher die aktuellen Eigentumsverhältnisse belegt. Die Vollmacht/ Auszug aus dem Kaufvertrag ist der Anfrage auf Luftbildauswertung beizulegen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass nur per E-Mail gestellte Anfragen bearbeitet werden.

Welche Grundstücke sollten überprüft werden?

Um Gefahren zu vermeiden ist eine frühzeitige Überprüfung von Baustellen in gefährdeten Bereichen vor Baubeginn sinnvoll.
Empfohlen wird ein Antrag auf Kampfmittelüberprüfung.
Gemäß § 16 Absatz 1 Satz 2 der Bauordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (BauO NRW) muss ein Baugrundstück für bauliche Anlagen geeignet sein. Darunter fällt auch die Kampfmittelfreiheit des Grundstücks. Die Kampfmittelfreiheit ist natürlich nur relevant, wenn Arbeiten im Boden vorgenommen werden sollen. Die baurechtliche Pflicht zur Klärung, ob Kampfmittel bei einem zu bebauenden Grundstück konkret zu vermuten sind und die gegebenenfalls erforderliche Veranlassung der Maßnahmen zur Ausräumung dieses Verdachtes liegt allein in der Verantwortung der Bauherrnin/des Bauherrn.

Wo ist der Antrag zu stellen?

Die Anträge auf eine Überprüfung von Grundstücken auf mögliche Kampfmittel sind von Eigentümerin beziehungsweise vom Eigentümer oder deren Vertretungen über die örtlich zuständigen Ordnungsbehörden zu stellen. Um Bauverzögerungen und gegebenenfalls Baustillegungen zu vermeiden, sollten die Anträge frühzeitig - das heißt mindestens ein halbes Jahr vor Baubeginn - eingereicht werden.

Erläuterung Antrag auf Kampfmitteluntersuchung- Sicherheitsdetektion
Der Antrag auf Kampfmitteluntersuchung wird immer in Verbindung mit den Ergebnissen der Luftbildauswertung versandt.
Sollte der Antrag auf Kampfmitteluntersuchungen nicht mehr vorliegen, kann dieser per E-Mail erneut bei der örtlichen Ordnungsbehörde abgefordert werden.

• Bei der Beantragung der Sicherheitsdetektion wird das Feld "Sicherheitsdetektion" angekreuzt 
• die Anzahl der Bohrungen, die Fachfirma/ Kontaktperson vor Ort sowie die Telefonnummer des Ansprechpartners müssen angegeben werden.
• Der Kampfmittelbeseitigungsdienst oder ein beauftragtes Vetragsunternehmen führen die Detektion durch ohne vorherige Terminabsprache (kann die Detektion aufgrund nicht vorhandener Bohrlöcher nicht durchgeführt werden , werden die Kosten dem  Eigentümer*innen auferlegt).
• Bei den Terminvorschlag der Detektion wird das Datum angegeben, an dem die Erstellung der Bohrlöcher definitiv abgeschlossen ist.
• Auf der Zweiten Seite des Antrages müssen die aufgeführten punkte Vollständig mit "ja" oder "nein" beantwortet werden.

Was muss der Antrag auf Kampfmitteluntersuchung enthalten?

Der Antrag ist vollständig auszufüllen. Zudem müssen folgende Unterlagen beigefügt werden:

• die genaue Lage und jetzige Nutzung des Grundstücks
• ein Lageplan, auf dem genau eingezeichnet ist, wo das geplante Gebäude auf dem Grundstück stehen soll (Zusatz: mit/ ohne Keller)
• Informationen über gegebenenfalls bereits vorliegende Erkenntnisse auf Kampfmittel (Zeitzeugen, Funde auf Nachbargrundstücken)
• die Erklärung, ob es sich um eine, gegebenenfalls auch ehemalige, bundeseigene Liegenschaft handelt
• eine Betretungserlaubnis des Eigentümers für das unmittelbar betroffene Grundstück, gegebenenfalls zusätzlich für Nachbargrundstücke
• eine Übersicht über Versorgungsleitungen, falls Sondierungsmaßnahmen erforderlich werden (die Pläne sind bei den jeweiligen Versorgungsträgern, wie zum Beispiel dem Gas- oder Wasserwerk, dem Elektrizitätswerk oder der Telekom erhältlich. Sie können gegebenenfalls nachgereicht werden).
  
  

Erforderliche Unterlagen für die Beantragung von Sicherheitsdetektionen: 

• Antrag auf Kampfmitteluntersuchung einer Sicherheitsdirektion
• Betretungserlaubnis/ Leitungsfreit
• Der Antrag ist von dem Eigentümer*innen oder der Vertretenden über die örtlich zuständige Ordnungsbehörde zu stellen.

Wer trägt die Kosten der Kampfmittelbeseitigung und der vorbereitenden Maßnahmen?

Der Bauherrin oder dem Bauherrn als Grundstückseigentümerin beziehungsweise als Grundstückseigentümer und damit "Zustandstörer" nach dem Ordnungsbehördengesetz verbleiben die Kosten für Maßnahmen vorbereitender und gegebenenfalls rekultivierender Art.
Zu den Vorbereitungsmaßnahmen zählen unter anderem:

• Freie Zufahrtsmöglichkeiten für Bagger/ Bohrgeräte
• Begehbarkeit der Detektionsfläche herstellen (Entfernen von Bewuchs/ Sträuchern/ Bäumen)
• Ferromagnetische Störfelder im Bereich der Detektionsfläche einschließlich eines Überlappungsbereiches von:
  mindestens 5 Meter bei einer geophysikalischen Untersuchung
  mindestens 10 Meter bei einem Bombenblindgängerverdachtspunkt zu entfernen (Zäune, Fahrzeuge, Baustelleneinrichtungen)
• Veränderungen im Profil des Geländes seit Kriegsende ermitteln (Auffüllungen, Aufschüttungen) und gegebenenfalls. abtragen
• Freilegung/Entsiegelung/ Ausflocken der Oberfläche
• Freistellung der Fläche von allen Arten der Nutzung
• Einmessung des/ der Verdachtspunkte
• Verlauf sämtlicher Leitungen ermitteln ( Nötigenfalls durch Anlegen von Suchgräbern/ Vorschachtungen) verbindlich anzeigen
• Sollten innerhalb der Verdachtspunktradien Leitungen liegen, sind diese durch geeignete Mittel (Querschächtungen, Offenlegung und so weiter) sichtbar frei zu legen.
• Abteufen (Erschaffen von senkrechten Hohlräumen)
• Einbringung von Sondierbohrungen, nach einem vom KBD empfohlenen Bohrraster mit einem Durchmesser von max. 120 mm, die gegebenenfalls je nach Bodenbeschaffenheit mit PVC-Bohrungen (Innendurchmesser 60 mm) zu verrohren sind
• Anmeldung zur Überprüfung, ab welchem Zeitpunkt der KBD überprüfen kann
• Wiederherrichtung der Flächen nach erfolgter Prüfung durch den KBD

Auf bereits früher bebauten Grundstücken in Innenstädten oder inzwischen angeschüttetem Gelände ist eine Sondierung wegen des hohen Eisenanteils im Boden dabei oftmals nicht möglich. Dort müssen dann - auf Kosten der Eigentümerin oder des Eigentümers - gegebenenfalls Probebohrungen eingebracht oder der angeschüttete Bereich bis zum gewachsenen Boden abgeschoben werden.

Ergebnis der Luftbildauswertung - Kein Verdacht
Luftbilder aus den Jahren 1839-1945 und andere historische Unterlagen liefern keine Hinweise auf das Vorhandensein von Kampfmitteln im beantragten Bereich. Daher ist eine Überprüfung des beantragten Bereichs auf Kampfmittel nicht erforderlich. 

Erfolgen Erdarbeiten mit erheblichen mechanischen Belastungen wie Rammarbeiten, Pfahlgründungen. Verbauarbeiten etc. wird eine Sicherheitsdetektion empfohlen. 

Durchführung von Sicherheitsdetektion:
Das Abteufen der Sondierbohrungen erfolgt durch die auftragsgebende Person oder dem Eigentümer*innen.

• Die Sondierbohrungen dürfen nur drehend mit Schnecke und nicht schlagend durchgeführt werden
• Bohrkronen als Schneidewerkzeug sowie Rüttel- Schlagvorrichtungen dürfen nicht verwendet werden.
• Beim antreten von plötzlich ungewöhnlichen Wiederständen ist die Bohrung sofort aufzugeben und um Zwei Meter zu versetzen.
• Bohrlochtiefe beträgt  (abhängig von den örtlichen Bodenverhältnissen) Sieben Meter unter Geländeoberkante als ausreichend anzusehen (die Geländeoberkante bezieht sich immer auf den kriegszeitpunkt)
• Bohrlöcher sind mit einem Kunststoff- Rohr (Frei von Ferrometallen) zu verrohren (Innendurchmesser min. 60 mm; Rohrunterseite mit Stopfen gegen Aufspülen von Erdreich verschlossen, Wasser im Rohr ist belanglos; Rohr 0,3 Meter über GOK abgeschnitten)
• die Fertigstellung der Bohrungen ist der Ordnungsbehörde mindestens Drei Werktage vorher per E-Mail mit dem Formular "Antrag auf Kampfmitteluntersuchung" anzumelden (alle Bohrungen, die detektiert werden sollen, müssen gleichzeitig angemeldet werden)
• Die Detektion der Sondierbohrungen wird durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst oder durch ein von Ihn beauftragtes Vertragsunternehmen durchgeführt.
• Für die Dokumentation der überprüften Bohrungen ist dem Kampfmittelbeseitigungsdienst bzw. dem beauftragten Vertragsunternehmen ein Bohrplan, auf dem die Lage und die Bezeichnungen aller Bohrungen zu entnehmen ist, zur Verfügung zu stellen (dies ist zwingend vor der Detektion dem Kampfmittelbeseitigungsdienst bzw. dem beauftragten Vertragsunternehmer zu übergeben).

Ablauf nach der Durchführung der Sicherheitsdetektion
Zwischen der Detektion und dem Vorliegen der Ergebnisse können bis zu Vier Wochen liegen.
Sie erhalten das Ergebnis der Sicherheitsdetektion von der örtlichen Ordnungsbehörde. Sollte in dem beantragten Bereich ein Verdachtsmoment gefunden werden, muss ein Antrag auf Kampfmitteluntersuchung gestellt werden. In dem Antrag auf Kampfmitteluntersuchung kreuzen Sie bitte die Felder "Überprüfen des Verdachtsmoments aus der Sicherheitsdetektion" und "Erklärung zur Geländesituation" an.
Die zweite Seite des Antrages muss trotz erneuter Beantragung vollständig ausgefüllt werden. Das Ergebnis der Überprüfung des Verdachtsmoments aus der Sicherheitsdetektion erhalten Sie durch die örtliche Ordnungsbehörde.

Antrag auf Kampfmitteluntersuchung- Sicherheitsdetektion

Punkt Eins:
Vorbereitende Maßnahmen:
Bei den vorbereitenden Maßnahmen wird das Datum angegeben, an dem die Erstellung der Bohrlöcher abgeschlossen worden ist.

Punkt Zwei:
Aufschüttungen seit Kriegsende:
Veränderungen im Profil des Geländes seit Kriegsende sind zu ermitteln (Auffüllungen, Aufschüttungen) und ggf. abzutragen. Informationen hierzu erhalten sie bei der Unteren Umweltbehörde- Grundwasser und Bodenschutz (Amt 56-41).

Punkt Drei:
Gelände kontaminierter Bereich:
Eventuell vorhandene Altlasten sind zu ermitteln. Sollte es sich um einen Kontaminierten Bereich handeln, wird eine Zusammenstellung der Stoffe benötigt, zum Beispiel Arbeits- und Sicherheitsplan, Gesundheitsplan etc. Informationen hierzu erhalten Sie bei der Unteren Umweltbehörde- Grundwasser und Bodenschutz (Amt 56-41).

Punkt Vier:
Fläche ist eine Bundesliegenschaft (auch ehemalig):
Bei Arbeiten, die im Auftrag des Bundes ausgeführt werden, trifft die Kostenlast den Bund oder seine Rechtsnachfolgenden.
Eine Verwaltungsvereinbarung wird benötigt. Die örtliche Ordnungsbehörde benötigt dafür folgende Angaben:
- Rechnungsadresse
- Ansprechpartner
Diese Informationen werden an den Kampfmittelbeseitigungsdienst weitergeleitet. Dieser setzt sich dann mit dem angegebenen Ansprechpartner in Verbindung.

Punkt Fünf:
Archäologische Verdachtsfläche:
Kann beim LVR- Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, Außenstelle Overath, in Erfahrung gebracht werden.