Die Preisträger des Bonner Klima-Preises 2025 verwirklichen Klimaschutz auf ganz unterschiedliche Weise: als Teil des Geschäftsmodells im Wirtschaftsverkehr, als Baustein für unabhängige Mobilität Geflüchteter, als Teil eines gemeinnützigen Unternehmens und im rheinischen Brauchtum. Hier erfahren Sie mehr über die Preisträgergruppen und ihre Projekte.
Die Preisträger 2025

Platz 1: VEMO Logistik GmbH
Mit dem ersten Platz und 5.000 Euro Preisgeld wurde die VEMO Logistik GmbH mit Standorten in Bonn und Köln ausgezeichnet. VEMO Logistik setzt nachhaltige Lösungen für den innerstädtischen Transport um und zeigt dabei, wie die Mobilitätswende für urbane Wirtschaftsverkehre funktionieren kann. Dank platzsparender Lastenräder für die Zustellung sind sie schnell, flexibel und klimafreundlich unterwegs. Hinzu kommen Paketstationen und Paketshops (Multi-Funktions-Hubs in Kooperation mit GLS), die eine flexible Zustellung und Abholung von Paketen ermöglichen. Das Sendungsvolumen umfasst aktuell rund 1.200 Pakete pro Tag. Durch den Einsatz von Lastenrädern, die mit Ökostrom geladen werden, können nach Angaben von VEMO aktuell jährlich rund 50 Tonnen CO2 im Vergleich zu Dieseltransportern eingespart und die Lieferzeiten durch optimierte, staufreie Routen verkürzt werden. Ebenso werden Lärmemissionen im Stadtgebiet vermieden.

Platz 2: Ausbildung statt Abschiebung (AsA) e.V.
Der zweite Platz und damit 3.000 Euro Preisgeld gingen an den Verein Ausbildung statt Abschiebung (AsA). Der Verein verbindet soziales Engagement mit Klimaschutz: Jugendlichen Geflüchteten wird ein eigenes Fahrrad zur Verfügung gestellt, um ihre Unabhängigkeit und Teilhabemöglichkeiten zu stärken. Der ADFC kam als Ansprechpartner für Reparaturen der gespendeten Räder mit ins Boot. Seit 2023 werden eigene Räumlichkeiten des AsA in der Bonner Nordstadt für die Fahrradwerkstatt genutzt. Inzwischen sind weitere Angebote hinzugekommen: Verschiedene Bildungs- und Beratungsangebote sind entstanden, zum Beispiel kurze Einführungskurse zu Verkehrsregeln und eine gemeinsame Fahrradfreizeit in der Rhein-Mosel-Region. Bislang konnten Fahrräder für etwa 150 Jugendliche bereitgestellt und damit Emissionen gegenüber der Nutzung anderer Transportmittel vermieden werden. Das Projekt trägt sowohl zum Klimaschutz als auch zu einer gesellschaftlichen Integration von jugendlichen Geflüchteten bei. Dinge selbst reparieren zu lernen steigert Selbstwirksamkeit, handwerkliche Fähigkeiten und Wertschätzung für das Rad.
Platz 3: Diakonisches Werk Bonn und Region
Der dritte Platz und damit 1.500 Euro Preisgeld gingen an das Diakonische Werk Bonn und Region. Ausgehend vom biblischen Impuls zur „Bewahrung der Schöpfung“ spielen Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Diakonischen Werk eine große Rolle. Das Engagement für einen sozial gerechten Klimaschutz ist eingebettet in das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Diakonie Deutschland. Die Klimaschutztätigkeiten des Werkes sind ganzheitlich ausgerichtet: Ausgehend von gesteckten Jahreszielen werden konkrete Maßnahmen umgesetzt. Das reicht von der ökologischen Ausrichtung interner Prozesse, der Partizipation und Kommunikation mit den Mitarbeitenden bis zu technischen Maßnahmen im und um das Gebäude. Bereits realisiert wurden die Installation einer PV-Anlage und von E-Ladesäulen, energetische Maßnahmen am Gebäude wie Fenstertausch, die Anschaffung von Diensträdern und die Etablierung öko-fairer Beschaffung, etwa bei Büromaterialien und Lebensmitteln. Das Werk versteht sich dabei auch als Vorbild für andere Stakeholder. Dafür werden auch die eigenen Mitarbeitenden aktiv einbezogen, so zum Beispiel beim Umwelttag für die rund 600 Mitarbeitenden mit Vorträgen, Workshops und Ideenbörse.
Anerkennungspreis: Karnevalsgesellschaft UN Funken
Einen mit 500 Euro dotierten Anerkennungspreis vergab die Jury an die Karnevalsgesellschaft UN Funken. Hier kommen Mitarbeitende der Vereinten Nationen (UN) und anderer mit den UN verbundenen Organisationen in Bonn sowie deren Familien und Freunde zusammen. Die Mitglieder kommen aus mehr als 30 Ländern und bringen die Ziele für nachhaltige Entwicklung in den Karneval: Seit 2019 werden die anfallenden Treibhausgas-Emissionen für sämtliche teilnehmende Fahrzeuge des Rosenmontagszuges, für die anreisenden Zuschauer*innen sowie für Kamelle und den Müll vom Verein durch entsprechende Zertifikate kompensiert (rund 1.000 Tonnen pro Session). Neben der Kompensation werden auch andere karnevalistische „must-haves“ klimafreundlich realisiert: So ist der Verein im Rosenmontagszug als Fußgruppe mit Lastenrädern unterwegs. Beim Rosenmontagszug 2024 stammten zudem 25 Prozent der Funken-Kamelle aus fairem Handel. Karnevalsorden und Pins werden aus Holz gefertigt. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, mit seinem Engagement und aktiver Information andere Vereine und den Festausschuss Bonner Karneval selbst zum Nach- und Mitmachen zu animieren.
Die Jury des Bonner Klima-Preises 2025
Bei der dritten Auflage des Klima-Preises waren 35 Bewerbungen eingegangen – ein neuer Höchststand für den Klima-Preis. Eine neunköpfige Jury mit Vertreter*innen aus Stadtgesellschaft und Verwaltung hat die Preisträger ausgewählt.
Der Bonner Klima-Preis auf einen Blick
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