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Das Ziel: 2035 leben wir mit sauberer Energie in gut sanierten Gebäuden.
Die Versorgung der Bonner Gebäude mit Strom und Wärme macht den größten Anteil an den Treibhausgas-Emissionen in Bonn aus. In diesem Handlungsfeld ist also ein besonders großer Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Dafür gibt es mehrere Hebel, die gleichermaßen genutzt werden müssen:
Der Wärmebedarf der Gebäude kann und muss halbiert werden. Das erreichen wir alle gemeinsam, indem wir unsere Gebäude energetisch sanieren – durch Dämmung, den Austausch von Fenstern und den Einbau besserer Heizungen. Nutzen wir bewusst weniger Strom und Wärme, sparen wir zusätzlich CO2 und Geld.
Je geringer der verbleibende Verbrauch ist, desto einfacher wird es, den Rest klimafreundlich zu decken. Das gilt für einzelne Gebäude genauso wie für unsere ganze Stadt. Der verbleibende Bedarf für Strom und Wärme soll durch einen Mix aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden – darunter Sonne, Wind, Boden (Geothermie) und Wasser.
Die folgende Grafik zeigt am Beispiel der Wärme, wie sich die Zusammensetzung der Energieträger in den Jahren bis 2035 verändert.
Die Verwaltung schafft Anreize für die nötige Modernisierung privater Wohngebäude. Dazu wird ein Förderprogramm für die sozialverträgliche energetische Altbaumodernisierung mit der Zielgruppe private Vermieter*innen aufgesetzt. Neue und weiterentwickelte Beratungsangebote begleiten Bürger*innen und Unternehmen dabei, ihre Gebäude fit für die Zukunft zu machen. Für private Vermieter*innen und Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) entwickelt die Stadt spezielle Beratungen. In diesem Zusammenhang wird die Bonner Energie Agentur (Öffnet in einem neuen Tab) deutlich ausgebaut
Außerdem entwickelt die Stadt eine Strategie für einen klimaneutralen städtischen Gebäudebestand und setzt diese um. Zudem wird das städtische Energiemanagement ausgebaut mit dem Ziel die eigenen Energie- und Wasserverbräuche zu reduzieren.
Neben jedem einzelnen Gebäude geht es auch um die übergeordnete Stadtentwicklung, die sich zum Beispiel mit Fragen der Flächeneffizienz beschäftigt. Denn auch der genutzte Wohnraum pro Person hat einen großen Einfluss auf den Wärmebedarf. Wohnungstausch oder gemeinschaftliche Wohnprojekte sind ein Ansatz für weniger individuellem Wohnraum ohne Verlust von Lebensqualität.
Aktuelle und umgesetzte Projekte im Handlungsfeld Gebäude
Der Erweiterungsbau der Gemeinschaftsgrundschule Gotenschule in Plittersdorf (Stadtbezirk Bad Godesberg) wurde Anfang 2025 abgeschlossen. Solarthermiemodule, eine Photovoltaikanlage und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung zählen zu wichtigen energetischen Merkmalen. Das Gebäude erfüllt den Energiehausstandard 55. Zur Attraktivität des Schulumfeldes tragen außerdem Fahrradabstellanlagen und neu gepflanzte Bäume bei.
Anfang 2025 ist der Neubau der Kindertagesstätte „Waldzwerge“ in Niederholtorf (Stadtbezirk Beuel) in Betrieb genommen worden. Eine Luft/Luft Wärmepumpe beheizt das Gebäude über eine Fußbodenheizung in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage, die auf dem begrünten Dach errichtet wurde. Alle Dachflächen entwässern in eine unterirdische Rigole. Das barrierefreie Gebäude erfüllt den Energiestandard Effizienzhaus-40.
PV auf städtischen Gebäuden, Beispiel A: Auf dem Neubau der Kita in der Limpericher Straße wurde eine PV-Anlage (51 kWp) in Kombination mit einer Dachbegrünung installiert. Der durch die PV-Anlagen erzeugte Strom wird überwiegend im Gebäude selbst zur Stromversorgung genutzt. Eventuelle Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist.
PV auf städtischen Gebäuden, Beispiel B: Die Anlage auf der Gesamtschule Bonns Fünfte im Stadtteil Kessenich hat eine Leistung von 66 kWp. Sie gehört zu den Anlagen, die seit der Unterzeichnung eines Rahmenvertrages zwischen Stadtwerken und Städtischem Gebäudemanagement ans Netz gegangen ist. Mit dem Rahmenvertrag soll der laufende PV-Ausbau deutlich beschleunigt werden.
PV auf städtischen Gebäuden, Beispiel C: Auf der Turnhalle Wittestraße wurde eine Solaranlage mit einer Leistung von 51 kWp installiert. Weitere Anlagen werden folgen. Aktuell werden 300 städtische Gebäude im Rahmen einer Machbarkeitsstudie auf ihre PV-Tauglichkeit geprüft.
Das Kurfürstenbad in Bad Godesberg wird zukünftig mit Wärmepumpen und PV-Anlagen ausgestattet sein. Der energieeffiziente Neubau wird demnach ohne fossile Brennstoffe betrieben werden und trägt damit zum Ziel der Klimaneutralität 2035 in Bonn bei.
Noch heizt Bonn überwiegend mit Gas (gelb) und Öl (braun). Wie eine künftig klimaschonende Wärmeversorgung gelingen kann, wird aktuell im Rahmen einer kommunalen Wärmeplanung untersucht.
Die Bonner Energie Agentur e.V. (BEA) berät private Bonner Haus- und Wohnungseigentümer*innen neutral und kostenlos zu energieeffizientem Bauen und Sanieren und zu Fördermitteln. Im Zuge des Klimaplanes werden Beratungsangebote ausgebaut und dezentralisiert (bonner-energie-agentur.de).
Der barrierefreie Erweiterungsneubau der Bernardschule in Auerberg wurde in Passivhausbauweise errichtet. Dazu wurde auf dem Flachdach eine Luftwärmepumpe und eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert. Im benachbarten Bestandsbau wurde die Heizungsanlage in eine neue Fernwärmeübergabestation erneuert.
An der Katholischen Grundschule Donatusschule in Plittersdorf wurde bis Sommer 2022 eine neue Mensa errichtet. Der Neubau in Holzrahmenbauweise hat eine Holzfassade und eine extensive Dachbegrünung. Er ist nach „KFW-Effizienzhaus 55“-Standard mit Passivhauskomponenten verwirklicht worden und verfügt über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe und Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Wie kann ich als Mieter*in oder Gebäudeeigentümer*in mitmachen?
Angebote nutzen!
Wenn Sie in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung Sanierungsmaßnahmen angedacht haben oder Sie einen Neubau planen, empfiehlt sich ein Besuch bei der Bonner Energie Agentur. Sie bietet bereits seit 2012 kostenlose unabhängige Beratung zum energieeffizienten Bauen und Sanieren. Oft lassen sich ohnehin anstehende Umbauten mit energetischen Maßnahmen verbinden. Für Mieter*innen gibt es Beratungsangebote bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW. Wenn Sie wissen möchten, ob für Ihren Gebäudestandort bereits ein Fernwärmeanschluss möglich ist, können Sie sich auf einer entsprechenden Karte der Stadtwerke Bonn informieren.
Auch ohne eigenes Haus und größere Sanierungsmaßnahmen können Sie bei sich zu Hause Energie sparen oder erneuerbare Energien nutzen: Wechseln Sie zu zertifiziertem Ökostrom aus regenerativen Quellen, heizen und lüften Sie mit Bedacht, nutzen Sie möglichst energieeffiziente Geräte und LED-Leuchten und vieles mehr.