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Bundesstadt Bonn

Mobilität von Kindern

Kinder und Jugendliche sollen sich selbstständig und sicher durch Bonn bewegen können. Deshalb fördert die Stadt Bonn die eigenständige Mobilität von Kindern. Dafür arbeitet sie eng mit Schulen, Eltern und Politik zusammen.

Parkende Autos können gefährliche Situationen für Kinder verursachen

Häufig haben Eltern aufgrund des Verkehrs Sorge um die Sicherheit ihrer Kinder und fahren sie daher mit dem Auto zur Schule oder zu Freizeitaktivitäten. Dabei tragen sie dann selbst zu einem hohen Verkehrsaufkommen bei. Die eigentlich gut gemeinten "Elterntaxis" führen nicht selten zu gefährlichen Situationen vor den Schulgebäuden. 

Damit Eltern ihre Kinder ohne Sorge eigenständig mobil sein lassen können, müssen die Wege durch die Stadt sicher sein. Die Stadt Bonn verbessert deshalb sowohl das Angebot für den  Radverkehr als auch für den  Fußverkehr und baut den  öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus, um eine sichere und umweltfreundliche Mobilität zu fördern. Das lohnt sich auch für die Zukunft: Denn die im Kindes- und Jugendalter erworbenen Mobilitätskompetenzen bestimmen oft schon, wie die Erwachsenen der Zukunft mobil sein werden. 

Zusammen macht der Schulweg mehr Spaß

Eigenständige Mobilität von Kindern hat viele Vorteile

Bei der Mobilität von Kindern geht es aber nicht allein um Sicherheit. Ihre Wege durch die Stadt selbstständig bewältigen zu können ist eine wichtige Erfahrung für Kinder, die sie wachsen lässt, ihnen Selbstvertrauen gibt und die Eigenständigkeit fördert. 

Ein aktiver Schulweg wirkt sich zudem positiv auf die Gesundheit der Kinder aus. Wer morgens zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Roller draußen unterwegs ist, hat sich schon körperlich betätigt und kann sich anschließend im Unterricht besser konzentrieren. Auch die Orientierungsfähigkeit wird gestärkt, wenn die Umgebung aktiv wahrgenommen wird und nicht nur hinter der Fensterscheibe vorbeirauscht. So kann die eigenständige Mobilität die kognitive und motorische Entwicklung von Kindern fördern. Zu zweit oder in einer kleinen Gruppe passen Kinder zudem gegenseitig auf sich auf und stärken gleichzeitig ihre sozialen Beziehungen

Das schulische Mobilitätsmanagement

Weil die Schule einer der häufigsten Gründe für Kinder und Jugendliche ist, unterwegs zu sein, nimmt die Stadt besonders die Schulwege in Bonn in den Blick. Mit einem schulischen Mobilitätsmanagement (SSM) unterstützt sie Schulen und Eltern dabei, die eigenständige Mobilität von Kindern zu fördern.

Im Sommer 2023 eingeführt, ist das schulische Mobilitätsmanagement in Bonn Teil des  Klimaplans und umfasst eine Reihe von Maßnahmen:

  • Pilotprojekt Schulwegpläne
    In einem zweistufigen Pilotprojekt werden Geh-Schulwegpläne für vier Grundschulen sowie Rad-Schulwegpläne für weiterführende Schulen entwickelt. Die Schulen erhalten hierbei externe Unterstützung, um einheitliche Standards für Schulwegpläne zu etablieren. Die fertigen Schulwegpläne sollen im zweiten Quartal 2025 vorgestellt werden. 
  • Entwicklung und Bewertung von Schulzonen
    Teil der Initiative ist auch die systematische Bewertung des Schulumfelds, um die Sicherheit an kritischen Übergängen zu verbessern. Hierzu soll zunächst ein Bewertungssystem entwickelt werden, das das jeweilige Sicherheitsniveau einstuft. Daraus soll dann ein Maßnahmenkatalog erstellt werden, der speziell auf die Verkehrskompetenzen von Kindern zugeschnitten ist.
  • Bewegungsgemeinschaften fördern
    Damit Kinder nicht alleine zur Schule gehen oder mit dem Fahrrad fahren müssen, können sogenannte "Laufbusse" oder "Fahrradbusse" gebildet werden. Im Rahmen des schulischen Mobilitätsmanagements wird ein Leitfaden erstellt, der Schulen und Eltern je nach Alter und Fähigkeit der Kinder zu solchen Bewegungsgemeinschaften berät.
  • Digitales Schulwegportal
    Ein digitales Schulwegportal soll als zentrale Informationsplattform dienen und alle relevanten Maßnahmen zur Förderung sicherer und klimafreundlicher Schulwege und Bewegungsaktivitäten in der Schule bündeln.
  • Reduzierung des Hol- und Bringverkehrs
    Um die häufig angespannte Verkehrssituation vor den Schulen zu verbessern, soll das Konzept für den Hol- und Bringverkehr (sogenannte Elterntaxis) optimiert werden. In einem Pilotprojekt erhöhen derzeit mehrere Bonner Grundschulen die Sicherheit vor ihren Toren durch  temporäre Schulstraßen. Dabei lassen die Schulen vor Beginn des Unterrichts mittels mobilen Absperrbaken und entsprechendem Verkehrszeichen nur noch berechtigten Verkehr in der Zufahrtstraße zur Schule zu. So wird das Verkehrsaufkommen vor der Schule deutlich reduziert.
  • Auszeichnung „Fahrradfreundliche Schule“
    Um das Engagement der Schulen zu würdigen, wird eine Auszeichnung für "Fahrradfreundliche Schulen" eingeführt. Diese Initiative soll dazu beitragen, die eigenständige Mobilität der Schülerinnen und Schüler mit dem Fahrrad zu fördern.

Zum schulischen Mobilitätsmanagement gehören zudem noch weitere Aktionen wie zum Beispiel das  Programm "Verkehrszähmer" (Öffnet in einem neuen Tab) des Zukunftsnetzes Mobilität NRW, der  Radparcour RaBo oder der  "CarFreiTag" (Öffnet in einem neuen Tab). Auch regelmäßige Fortbildungen von Lehrkräften sowie die Fortführung und Entwicklung von Arbeitskreisen sind Teil der Initiative.