Auf verschiedenen Wegen und mit verschiedenen Instrumenten arbeitet die Stadtverwaltung an der Schaffung von Wohnraum. Neben der Genehmigung von kleineren Vorhaben in Baulücken auf Grundlage bestehenden Planungsrechts werden in der Priorisierung vor allem Bebauungsplanvorhaben in den Fokus genommen, die die Errichtung einer größeren Anzahl von Wohneinheiten ermöglichen. Seit 2020 wurden Zielbeschlüsse zur Schaffung von Bebauungsplänen für rund 3.700 neue Wohnungen beschlossen. Seit Einführung des Bonner Baulandmodells im Jahr 2017 konnte die Errichtung öffentlich geförderten Wohnungsbaus in 24 Bebauungsplanverfahren gesichert werden. Ziel des Bonner Baulandmodells ist es, bei Wohnungsbauvorhaben, die der Schaffung neuen Planungsrechts bedürfen, die Vorhabenträger*innen zur Errichtung eines Anteils öffentlich-geförderter Wohnungen zu verpflichten und an den Folgekosten der sozialen Infrastruktur zu beteiligen.
Um neue Wohnflächen zu identifizieren und die Wohnraumversorgung zu sichern, arbeiten verschiedene Fachbereiche der Stadtverwaltung eng zusammen. Trotz der bisherigen Anstrengungen kann die hohe Nachfrage nach Wohnraum – besonders für Menschen mit geringem Einkommen – nur teilweise gedeckt werden. Daher hat die Stadt das Ziel, nicht nur neuen Wohnraum zu schaffen, sondern Wohnraum auch zu sichern, insbesondere im Bereich des öffentlich geförderten Wohnungsbaus.
Bestehende Instrumente und Handlungsansätze
Die Maßnahmen und Werkzeuge der Stadt Bonn zur Schaffung von Wohnraum lassen sich in sechs große Themenbereiche unterteilen:
- Flächen finden: Identifizierung geeigneter Flächen für den Wohnungsbau.
- Bauland bereitstellen & Potenziale aktivieren: Aktivierung von Bauland und Erschließung neuer Wohnbauflächen.
- Wohnen für Viele: Förderung von bestimmten Wohnsegmenten, z.B. sozialer Wohnungsbau.
- Wohnungsbestand sichern: Sicherstellung, dass bestehende Wohnungen erhalten bleiben.
- Anreize für Wohnungsbau schaffen: Förderung des Wohnungsbaus durch finanzielle Anreize.
- Kooperieren für Wohnen: Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltung und mit externen Akteuren.
Künftige Schwerpunkte
In den kommenden Monaten bis Ende 2025 plant die Stadt Bonn, mehrere Projekte in den Fokus zu rücken, um langfristig ein effektiveres wohnungspolitisches Handeln zu ermöglichen. Dazu gehören:
- Vorbereitung des Handlungskonzepts Wohnen: Die Ausarbeitung dieses Konzepts soll einen wichtigen Schwerpunkt bilden.
- Baupotenzialregister (B²PR): Die Stadt plant die Einführung eines Registers, um Baulandpotenziale systematisch zu erfassen, sofern sie hierzu eine Förderung durch den Bund erhält.
- Beschleunigung von Bauleitplanverfahren: Es wird geprüft, wie Bauverfahren schneller umgesetzt werden können.
- Klimagerechte Innenentwicklung: Maßnahmen zur ökologisch nachhaltigen Bebauung und Verdichtung bestehender Wohngebiete sollen erarbeitet werden.
- Einführung einer Sozialen Erhaltungssatzung: Dieses Instrument soll helfen, in bestimmten Gebieten aufwertungsbedingte Mietpreissteigerungen zu regulieren, um die dort ansässige Zusammensetzung der Wohnbevölkerung zu schützen.
- Kooperation mit Wohnungsmarktakteuren: Die Zusammenarbeit mit städtischen Gesellschaften und Großvermietern wie der BImA soll weiter ausgebaut werden.
In Zukunft plant die Stadt ein umfassendes „Handlungskonzept Wohnen“. Das Konzept wird in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren erarbeitet, darunter kommunale Gesellschaften wie die Vebowag oder die Stadtentwicklungsgesellschaft und Wohnungsmarktakteure. Erste Ergebnisse werden ab Sommer 2025 erwartet, einschließlich eines Berichts über die Wohnungsbauaktivitäten der vergangenen Jahre. Die genannten Tätigkeitsschwerpunkte sollen in das Handlungskonzept Wohnen integriert werden.
Weitere Informationen im Internet
Eine ausführliche Mitteilungsvorlage „Wohnen in Bonn“ ist hier (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht. Weitere Informationen zum Thema „Wohnen“ sind auf der städtischen Internetseite www.bonn.de/wohnen (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden.