Eines der zentralen Ausbauprojekte ist die Stadtbahnverlängerung bis nach Buschdorf. „Dadurch werden wir den Norden Bonns deutlich besser an den ÖPNV anbinden als heute“, betont Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Und die Bürger*innen gewinnen deutlich an Komfort: „Die Fahrzeit vom Bonner Hauptbahnhof zu den geplanten neuen Haltestellen wird sich gegenüber der heutigen Busanbindung ungefähr halbieren.“
Die Stadt wird den begonnenen Weg zur Stärkung des Nahverkehrs konsequent fortsetzen. „Ein attraktiver und flächendeckender Nahverkehr ist ein essenzielles Angebot, wenn wir die Bonner*innen, aber auch die Pendler*innen aus dem Umland vom Umweltverbund überzeugen möchten.“ Aktuell plant die Stadt Bonn so viele Nahverkehrsprojekte wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Als Beispiele nannte Katja Dörner neben der Stadtbahnverlängerung Buschdorf, die Seilbahn, die Westbahn sowie den Umbau des Zentralen Busbahnhofs als zentrale Großprojekte. Seit dem Jahreswechsel sind zudem neue Straßenbahnen im Stadtgebiet unterwegs, neue Stadtbahnen sind bestellt und werden folgen.
Die Oberbürgermeisterin freut sich auf den anstehenden Austausch mit den Bürger*innen und ist gespannt auf die Dialogveranstaltung am Samstag, 29. März 2025, ab 9:30 Uhr in der Grundschule Am Apfelgarten, Peter-Klein-Straße 4, in Buschdorf. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten, Erwachsene wie auch Kinder und Jugendliche, offen und soll vor allem die Anwohnenden von Beginn an mitnehmen. „Wir gehen bewusst frühzeitig auf die Bürgerinnen und Bürger, vor allem die Anwohnerinnen und Anwohner, zu, um sie einzubinden und bereits jetzt zu erfahren, welche Hinweise und Anregungen sie uns für die weitere Planung mit auf den Weg geben.“ Der Dialog sei eingebettet in eine Reihe von Beteiligungsveranstaltungen zum Öffentlichen Nahverkehr.
Die Planung
Die Stadtbahnverlängerung Buschdorf ist volkswirtschaftlich sinnvoll und förderfähig. Die sogenannte Standardisierte Bewertung hat einen positiven Nutzen-Kosten-Faktor von 1,4 ergeben. Vor diesem Hintergrund hat das Land Nordrhein-Westfalen die Maßnahme im Januar 2025 in seinen ÖPNV-Bedarfsplan und seinen ÖPNV-Infrastrukturfinanzierungplan aufgenommen.
„Das Besondere an diesem Projekt ist, dass wir zum Teil die Trasse der stillgelegten Rheinuferbahn nutzen werden, die heute noch immer durch Buschdorf verläuft und nicht bebaut wurde“, erläuterte Verkehrsdezernent Stadtbaurat Helmut Wiesner. „Hierdurch vereinfacht sich nicht nur die Planung, sondern wir können auch, verglichen mit anderen großen Infrastrukturprojekten, schneller und kostengünstiger ein attraktives Angebot schaffen.”
Als Verlängerung der bestehenden Stadtbahnlinie 63 sollen auf einer Länge von 2,6 Kilometern künftig in Buschdorf die vier neuen Haltestellen Friedlandstraße, Schlesienstraße, Gewerbepark Buschdorf/In den Dauen und Friedrich-Wöhler-Straße/Nordbahnhof entwickelt werden. Die Verlängerung kann aufgrund der alten bestehende Schienenanlage der früheren Rheinuferbahn zum Großteil auf der bestehenden Trasse umgesetzt werden. Zwischen Buschdorf und Hersel wird die Strecke in einem Bogen mit der bestehenden Stadtbahnstrecke in Richtung der Haltestelle Buschdorf verbunden. Die Kosten werden auf circa 31 Millionen Euro geschätzt (Preisstand 2016) und werden im weiteren Verlauf der Planung aktualisiert.
Laut einer unabhängigen Analyse werden bis zu 4.200 Fahrgäste pro Tag die neue Verbindung nutzen. Da die Bevölkerung im Bonner Norden wächst, ist perspektivisch mit einem höheren Fahrgastaufkommen zu rechnen. Die klimaschonende Bahnverbindung kann daher einen wichtigen Beitrag zur Entlastung der Straßen im Bonner Stadtgebiet leisten.
„Durch die Aufnahme in den ÖPNV-Bedarfsplan NRW hat das Projekt grundsätzlich die nächste Stufe genommen. Für die kommenden Schritte freuen wir uns auf den Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort Ende März. Wir machen ihnen ein Angebot sich über den Trassenverlauf zu informieren und stehen für ihre Fragen bereit. Auf der ehemaligen Bahntrasse der Köln-Bonner Eisenbahn könnten in Zukunft auch unsere neuen Stadtbahnen des spanischen Herstellers CAF fahren“, betont Anja Wenmakers, Geschäftsführerin SWB Bus und Bahn.
Die Dialogveranstaltung am 29. März
Die Dialogveranstaltung am Samstag, 29. März, in der Grundschule Am Apfelgarten, Eingang Peter-Klein-Straße 4, richtet sich sowohl an die Anwohnerinnen und Anwohner entlang der Trasse als auch an interessierte Bürger*innen. Sie sind eingeladen, sich mit externen und städtischen Fachleuten über das Projekt auszutauschen. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Katja Dörner und Anja Wenmakers von den SWB wird das Projekt vorgestellt. Hiernach können sich die Teilnehmenden an vier Themeninseln über bestimmte Bereiche des Projektes austauschen. Alle halbe Stunde wechseln die Gruppen, so dass innerhalb von zwei Stunden alle Teilnehmer*innen sich mit den vier Themenbereichen auseinandersetzen können. Die Bürger*innen haben die Möglichkeit, ihre Ideen, Anregungen und Bedenken vor Ort zu äußern.
Anmeldung notwendig
Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung auf der Internetseite des städtischen Beteiligungsportals https://bonn-macht-mit.de/anmeldung-stadtbahn-buschdorf (Öffnet in einem neuen Tab) möglich. Anmeldeschluss ist Sonntag, 23. März 2025. Da die Zahl der Teilnehmenden begrenzt ist, wird die Veranstaltung zunächst für 9:30 bis 12:30 Uhr angeboten. Sollte das Interesse sehr groß sein, wird der fachliche Austausch von 13:15 Uhr bis 16 ein zweites Mal angeboten. Mit dem Anmeldeverfahren möchte die Stadt Bonn neben der besseren Planbarkeit eine gute Diskussionsgröße für die Themeninseln gewährleisten.
Über Buschdorf
Buschdorf liegt im Norden Bonns, unmittelbar an der Stadtgrenze zu Bornheim, zwischen Tannenbusch und Auerberg. Rund 4.900 Menschen leben dort (Stichtag: 1. Januar 2025). Im Jahr 2023 wurde ein Integriertes Entwicklungskonzept für Buschdorf beschlossen. Dieses benennt 32 Einzelmaßnahmen, die sich sechs Oberthemen zuordnen lassen: Wohnen und Stadtgestalt, Infrastruktur und Versorgung, Gemeinschaft, Tradition und Vereinsleben, Freiraum und Sport, Verkehr und Mobilität sowie klimaangepasste Quartiersentwicklung.
Buschdorf ist ein wachsender Stadtteil. In den kommenden Jahren sollen verschiedene Projekte umgesetzt werden, allen voran das nachhaltige, klimaneutrale und autoarme Wohnquartier “Im Rosenfeld” inklusive Kindertagesstätte und Grundschule. Weitere geplante Quartiere sind unter anderem an der Otto-Hahn-Straße/Kölnstraße sowie an der Schlesienstraße (Godau-Gelände/Petrusacker), die von einer direkten Anbindung an die Stadtbahnverlängerung profitieren werden.
Informationen zum Projekt
Informationen zum Projekt Stadtbahnverlängerung Buschdorf hat die Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite www.bonn.de/stadtbahn-buschdorf (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht.