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Bundesstadt Bonn

Bau des Regenrückhaltebeckens am Hauweg im Zeitplan

In den vergangenen Jahren sind in Bonn häufiger kräftige Regenereignisse aufgetreten. Um künftig in einem solchen Fall den Ortsteil Kessenich besser vor Überflutungen zu schützen, baut die Bundesstadt Bonn ein Regenrückhaltebecken am Venusberghang.

Blick in die 8,5 Meter tiefe Baugrube auf die Maschine, mit der ein 90 Meter langen Entlastungskanal unter Tage bis zum neuen Regenrückhaltebecken gebohrt wird.

Das Bauwerk ist notwendig, da die vorhandenen Rückhaltebecken an der Bergstraße bei Regenereignissen in den vergangenen Jahren bereits mehrfach übergelaufen sind und es dabei zu Schäden an Infrastruktur und Gebäuden in der Bergstraße und des Rosenburgweges gekommen ist. Mit dem neuen Erdbecken am Hauweg, das auf ein 20-jährliches Regenereignis ausgelegt ist, wird die Überflutungssicherheit weiter erhöht. 

Nach derzeitigem Stand investiert das Tiefbauamt der Stadt Bonn rund 2,2 Millionen Euro in das aufwändige Bauprojekt – und damit weniger als zunächst kalkuliert. Das Regenrückhaltebecken wird auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes am Hauweg im Landschaftsschutzgebiet gebaut. Die Maßnahme liegt im Zeitplan. 

Vorbereitende Arbeiten begannen im Winter 2023

Die vorbereitenden Arbeiten begannen im Winter 2023 mit dem Fällen von untergeordnetem Baumbewuchs. Mit den vorbereitenden Arbeiten im Frühjahr 2024 wurden Wurzelstöcke gerodet, eine Baustellenzufahrt hergestellt und der aufgefüllte Tennenbelag des Sportplatzes, welcher mit Schwermetallen belastet war, bis zu einer Tiefe von einem halben Meter abgegraben. Der belastete Bodenaushub wurde entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen auf eine Bodendeponie gebracht. So wurden insgesamt rund 2.400 Kubikmeter Erdreich fachgerecht entsorgt. 

Im Mai und Juni 2024 folgten archäologische Untersuchungen wegen einer vermuteten 6.000 Jahre alten jungsteinzeitlichen Wallanlage im Dreieck zwischen Robert-Koch-Straße, Bodelschwinghweg und Hauweg. Es wurden aber keine archäologischen Relikte gefunden.

Bohrung eines Entlastungskanals

Die eigentlichen Arbeiten für das Regenrückhaltebecken, das als offenes Erdbecken in naturnaher Bauweise entstehen wird, starteten im Dezember 2024. Aktuell wird von einer rund 8,5 Meter tiefen Baugrube aus ein 90 Meter langer Entlastungskanal mit einem Durchmesser von 1,20 Metern unter Tage bis zum neuen Regenrückhaltebecken gebohrt. Wenn sich bei Starkregen der Staukanal im Hauweg allmählich füllt und hochstaut, fließt das Abwasser automatisch in das Regenrückhaltebecken – und bei sinkendem Wasserspiegel wieder ab.

Die Arbeiten für den Rohrvortrieb laufen seit dem 24. März 2025 rund um die Uhr im Drei-Schicht-Betrieb. Aus technischer Sicht ist es günstig, wenn der Rohrvortrieb kontinuierlich läuft und nicht zum Stillstand kommt. Das Amt für Umwelt und Stadtgrün hat die entsprechend notwendige Nachtarbeit genehmigt. Die Stadt hat Anwohnende darüber vor dem Beginn der Arbeiten informiert. Die Bohrarbeiten sollen innerhalb einer Woche, bereits zum 27. März, abgeschlossen sein. 

Blick in den entstehenden Entlastungskanal, der am Fuße der Baugrube mittels Rohrvortrieb gebohrt wird. Im Vordergrund Erde und Gestein, das über ein Fließband aus dem Kanal transportiert wird.
Projektleiter Wolfgang Frömbgen (r.) und Sachgebietsleiter Sebastian Richter vom städtischen Tiefbauamt neben einem der Betonrohre mit 1,20 Metern Durchmnesser, die für den Bau des Entlastungskanals genutzt werden.

Ab April werden 24.000 Kubikmeter Boden ausgehoben

Ab April werden für das Regenrückhaltebecken circa 24.000 Kubikmeter Boden ausgehoben und abtransportiert. Das künftige Regenrückhaltebecken hat ein Speichervolumen von circa 6.400 Kubikmetern. Da verdünntes Abwasser eingestaut wird, erhält das Becken eine Abdichtung mit einer Kunststoffdichtungsbahn die mit Ökopflaster belegt wird. Die Böschungen werden mit Oberboden gedeckt und angesät. 

Das Erdbecken soll – wie geplant – Ende des Jahres 2025 fertig sein.