„Ich danke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Sparkasse KölnBonn ausdrücklich für Ihre Entscheidung zugunsten der Beethovenhalle. Ihre gemeinsame Unterstützung ist für alle, die zurzeit für das Projekt verantwortlich sind, sehr wichtig und bestärkt uns darin, dass sich der vielfältige und intensive Einsatz lohnt und wir mit unserer Entscheidung, das Gesamtprojekt auf neue Füße zu stellen, richtig lagen“, sagte die Oberbürgermeisterin. „Gleichzeitig möchte ich der Deutschen Stiftung Denkmalschutz grundsätzlich für ihr umfangreiches Engagement zugunsten des Denkmalschutzes in der Stadt Bonn danken. Ohne das Engagement der Stiftung wären schon viele Baudenkmäler und damit auch ein Teil der Identität und Geschichte unserer Stadt für immer verlorengegangen. „Ich erinnere mich zum Beispiel sehr gerne an unseren gemeinsamen festlichen Abschluss der Restaurierung des Beethoven-Denkmals im Sommer 2022 “, so Katja Dörner.
Projekt Beethovenhalle auf der Zielgeraden
Das Projekt der denkmalgerechten Instandsetzung und Modernisierung der Beethovenhalle befindet sich auf der Zielgeraden. „Jede Zuwendung, die uns jetzt auf dem Weg bis zur Fertigstellung des Projektes erreicht, ist eine große Unterstützung für den Endspurt. Wir möchten der Bonner Bürgerschaft im Dezember 2025 eine sowohl denkmalgerecht instandgesetzte als auch auf die heutigen Anforderungen modernisierte Konzert- und Veranstaltungshalle wieder in vollem Umfang zur Verfügung zu stellen“, betont Beethovenhallen-Projektleiter Steffen Göbel. Die Wiederherstellung der ebenfalls denkmalgeschützten Außenanlagen ist ein wichtiger Bestandteil des Projekts, die zur Wiedereröffnung des Gebäudes abgeschlossen sein soll.
Gemeinsames Engagement von DSD und Sparkasse KölnBonn
Der Fördervertrag für die Wiederherstellung des Foyer-Gartens stellt die vierte Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dar. Bereits in den Jahren 2016, 2017 und 2018 hatte sie der Stadt entsprechende Fördermittel für ausgewählte Gewerke übergeben. So wurden neben der Kupfereindeckung des Kuppeldaches und den Natursteinarbeiten an der Außenfassade des Großen Saals auch die Restaurierung des charakteristischen Ziegelmauerwerks sowie die Wiederherstellung der blauen Glasmosaikfassaden an der Restaurantfassade gefördert. Insgesamt umfassen die Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Betrag von 4.685.743 Euro, dank der Sparkasse KölnBonn, die seinerzeit für die Arbeiten an der Beethovenhalle fünf Millionen Euro spendete. Im Jahr 2025 sollen weitere 750.000 Euro für die Außenanlagen übergeben werden.
Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn, freut sich über die in der Zwischenzeit erfolgten Baufortschritte bei der denkmalgerechten Renovierung der Beethovenhalle. „Mit den Bonnerinnen und Bonnern freuen wir uns sehr, die Beethovenhalle in absehbarer Zeit wieder in neuem Glanz 'sehen und hören' zu können. Bonn wird mit der Beethovenhalle eine besondere Spielstätte und einen wunderbaren Ort für Musik, Kultur, Beethoven und vieles mehr erhalten."
Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, betont: „Wir freuen uns und sind dankbar, dass uns die Zuwendung der Sparkasse KölnBonn ermöglicht hat, an so vielen verschiedenen Stellen des hochkarätigen Denkmals Beethovenhalle Hilfe zu leisten. So bleibt das Juwel der jungen Republik, das dieses Bauwerk ist, auch für künftige Generationen erlebbar.“
Zu den Außenanlagen der Beethovenhalle
Die Grundstruktur der Außenanlagen geht zurück auf den Architekten der Beethovenhalle, Siegfried Wolske (1925-2005), der die Struktur und das Wegesystem bereits in seinem Entwurf anlegte. Gemäß den Auflagen des Wettbewerbs von 1954, den alten Baumbestand der Parkanlage der Universitätskliniken, der hier ab 1870 errichtet wurde, zu erhalten, integrierte er die bereits vorhandenen Bäume in seine Planungen.
Die finale Gestaltung und die sorgfältig ausgewählten Details der als öffentliche Parkanlage zu nutzenden Außenanlagen wurden durch den Bonner Gartenarchitekten Heinrich Raderschall (1916-2010) umgesetzt. Neben der Ergänzung des bei Errichtung der Beethovenhalle bereits rund 90 Jahre alten Baumbestandes um weitere Bäume, prägen die weiten Wiesen- und Wegeflächen das Gesamtbild. Der sogenannte Foyer-Garten, welcher durch seine Einrahmung aus Natursteinmauern, welche zugleich Sitzbänke darstellen, erfuhr eine für die 1950er Jahre typische und hochwertige Gestaltung. Innerhalb des aus polygonalen Grauwackeplatten angelegten Rundgangs sprudelten ehemals sechs Brunnen. Große Natursteintische als zusätzliche Sitzflächen rundeten zusammen mit den damals je nach Jahreszeiten wechselnden Schmuckbepflanzungen das Bild ab. Während der Abendstunden waren die Springfontänen der Brunnen beleuchtet und sorgten so für ein festliches Bild.
Die Außenanlagen der Beethovenhalle wurden im Jahr 2012 als Gartendenkmal in die Denkmalliste der Bundesstadt Bonn aufgenommen. Im Zuge des Projekts „Denkmalgerechte Instandsetzung und Modernisierung der Beethovenhalle“ werden die ehemaligen Brunnen, welche Ende der 1980er Jahre stillgelegt und zugeschüttet wurden, wiederhergestellt. Der Rundgang aus Natursteinplatten wird gemäß historischem Vorbild wiederhergestellt, die Blocksteine der Natursteinmauern gerichtet und repariert, die Sitzsteine werden aufgearbeitet und an alter Stelle wieder aufgestellt. Die Bepflanzung wird in Zukunft als wechselblühende Staudenbeete ausgeführt, um den Pflegeaufwand zu reduzieren. Bei der Auswahl der Pflanzen liegt der Schwerpunkt auf insektenfreundlichen sowie hitze- und trockenheitsresistenten Pflanzen, um so den aktuellen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Die Beauftragung der Maßnahmen in den Hauptbereichen – die Wege- und Landschaftsbauarbeiten – erfolgt in den kommenden Tagen. Die Planungen für den „Beethoven-Park“ sind abgeschlossen, eine der hierfür notwendigen zwei Ausschreibungen wurde bereits veröffentlicht, die zweite folgt planmäßig im Sommer 2024. Die Außenanlagen sollen ebenfalls komplett am 16. Dezember 2025 wiederhergestellt sein. Innerhalb des Gesamtbudgets von 221,6 Millionen Euro umfassen die Außenanlagen ein Volumen von 8,7 Millionen Euro.
Die Außenanlagen der Beethovenhalle stellen neben der Rheinuferpromenade, dem Hofgarten und der Poppelsdorfer Allee eine der größten öffentlichen Parkanlagen im Bonner Innenstadtbereich dar. Ihr historisch gewachsener Baumbestand ist ein wichtiger Bestandteil des innerstädtischen Grüns und Stadtklimas.
Aktueller Sachstand des Gesamtprojekts
Die Arbeiten in und an der Beethovenhalle selbst gehen gut voran. Die technische Gebäudeausrüstung befindet sich in der finalen Phase. Ziel ist es, die wichtigsten Leistungen bis Ende Juli 2024 zu erbringen. Ein wichtiger Schritt ist mit der Einbringung der Entrauchungsventilatoren Mitte April 2024 bereits erfolgt. Damit ist der lüftungstechnische Abschluss des vierten Obergeschosses nun gesichert. In Kürze wird mit der Inbetriebnahme-Phase begonnen.
Im Gebäude sind derzeit Firmen für die Bühnen- und Medientechnik tätig. Auch der Ausbau des Studios geht voran, hier ist mit einer Fertigstellung laut Terminplan zum Spätsommer 2024 zu rechnen. Die Montage der Wandverkleidungen inklusive der Lüftungsauslässe im Großen Saal befindet sich auf der Zielgeraden. Schon heute lässt sich anhand der bisher erfolgten Arbeiten gut erkennen, wie der Große Saal in Zukunft wieder aussehen wird.
Die Bodenbeläge in der Beethovenhalle machen sichtbare Fortschritte: Die Steinbeläge im Foyer sind verlegt, Vorarbeiten für das Parkett im großen Saal sind abgeschlossen. Mit der Verlegung der Hörschleifen wurde ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zur Fertigstellung des Großen Saals erreicht. Im Großen Foyer sieht man bereits die ersten Bahnen des Parkettbodens verlegt. In den übrigen Räumen läuft das Schließen der Decken und Wände (Putz und Trockenbau). Auch der Einbau der Aufzüge schreitet voran. Die neue Mittelspannungsstation wurde eingebaut und angeschlossen, die Endstrom-Versorgung der Halle ist somit gesichert. Ein kleiner Teil der Außenanlagen, allerdings im Inneren des Gebäudes - im sogenannten Atrium - ist bereits fertiggestellt.
Alles in allem geht die Stadtverwaltung davon aus, dass die Übergabe des Gebäudes an den Betreiber am 16. Dezember 2025 sicher ist. Die gesamte Mannschaft (Projektleitung, Projektsteuerung und Objektüberwachung) arbeitet unter Hochdruck gemeinsam mit den einzelnen Gewerken daran, dass alle gesetzten Ziele erreicht werden. Der Endspurt hat begonnen.
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