Der Aufbau des Urban Data Management (UDM) markiert einen entscheidenden Wendepunkt im Umgang mit städtischen Daten. Die seit 2014 stetig gewachsene Geodateninfrastruktur (GDI) verwaltet aktuell etwa 2400 Kartenthemen, die von 2300 Anwender*innen genutzt werden. Sie ist fundamental für die Erfüllung einer Vielzahl an städtischen Aufgaben. Jetzt hat sie jedoch das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht und wird durch eine fortschrittlichere Urban Data Plattform (UDP) abgelöst.
Die Digitalisierung und die damit verbundene Zunahme digitaler Datenbestände erfordern ein modernes System, das den heutigen technischen Anforderungen gerecht wird. Kern dieses neuen Systems ist die UDP, die nicht nur die existierende GDI ersetzt, sondern auch durch die Integration von Echtzeitdaten, Metadatenverzeichnissen, Analysetools, KI-Methoden und Dashboards einen deutlichen Mehrwert gegenüber dem alten System bietet. Softwareseitige Grundlage ist das Open Source Projekt Masterportal, das in Kooperation mit mehr als dreißig anderen Kommunen und Ländern verwendet und weiterentwickelt wird.
Das UDM zielt darauf ab, die Verwaltung urbaner Daten zu revolutionieren und strategisch auszurichten. Durch eine zentrale Plattform werden die urbanen Datenbestände effizient vernetzt, was eine bessere Nutzung und Verwaltung ermöglicht. Unser Ansatz gewährleistet, dass die Datenqualität und Aktualität stets höchsten Standards entsprechen. Dies schließt eine klare Datenstrategie und Datengovernance ein, die durch Rechte- und Rollenvergabe die Datenqualität und Datenhoheit nachhaltig sichert. Ein wichtiger Aspekt ist es, das Bewusstsein für den Wert städtischer Daten in Verwaltung, Bürgerschaft, Politik und Wirtschaft zu stärken, um gemeinsam Data Excellence zu erreichen.
Das Metadatenverzeichnis ermöglicht die Recherchierbarkeit der Daten. Die Schnittstellen der UDP unterstützen digitale Prozesse, die nahtlos und ohne Medienbrüche funktionieren. Die Daten der UDP können umfassend analysiert und in verschiedenen Formaten einschließlich 3D, präsentiert werden. Nach der Fertigstellung des Projekts profitieren alle Ämter von einer qualitätsgesicherten Datenbereitstellung und einer IT-Infrastruktur, die den Anforderungen eines zukunftsfähigen Urban Data Managements entspricht. Ein wesentlicher Teil des Projekts ist daher auch der Kulturwandel in der Verwaltung, der eine Offenheit für evidenzbasierte Entscheidungen und digitale Prozesse fördert.
Insgesamt ist das UDM-Projekt mehr als nur eine technologische Innovation. Es ist ein entscheidender Schritt hin zu einer intelligenteren, effizienteren und transparenteren Stadtverwaltung, die bereit ist, die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt zu meistern.