Der heute überwiegend als Parkplatz genutzte Stiftsplatz in Bonn-Zentrum wird klimagerecht umgestaltet – mit viel Grün und hoher Aufenthaltsqualität. Die Bezirksvertretung Bonn (4. Februar 2025) sowie der Rat der Stadt Bonn (13. Februar 2025) haben die entsprechende Entwurfsplanung beschlossen. Baubeginn für das Projekt, in das die Bundesstadt Bonn, der Bund und das Land NRW knapp 2,3 Millionen Euro investieren werden, ist für Ende 2025 vorgesehen.

Der Stiftsplatz spielt aufgrund seiner Lage eine wichtige Rolle bei der Innenstadtentwicklung: Er verbindet als zentrales Bindeglied die Bonner Innenstadt mit der Beethovenhalle und dem Rhein. Durch eine gestalterische Aufwertung in Form von Entsiegelung und Neupflanzung von klimaangepassten Pflanzenarten bietet die bisher überwiegend als Parkplatz genutzten Fläche des Stiftsplatzes ein großes Potenzial, um einen wichtigen Beitrag gegen die innerstädtische Hitzeentwicklung als wohn- und arbeitsortnaher Freiraum und Aufenthaltsort. Der Rat der Stadt Bonn hatte am 28. Oktober 2021 das Ziel verabschiedet, dass es hier mehr Grün und weniger Parkplätze geben soll.
Während des Planungsprozesses beteiligte sich die Stadtgesellschaft und die Anregungen wurden in den Planungsprozess integriert (siehe Punkt „Öffentlichkeitsbeteiligung“ und „Planungswerkstatt 2022“).
Entwurfsplanung
Die Pläne des Büros „scape Landschaftsarchitekten“, das im Jahr 2022 in einem Werkstattverfahren als Sieger hervorging, zeichnen sich durch eine differenzierte Vegetation aus Staudenbändern, neu gepflanzten Blütenbäumen, Rasen- und Wiesenflächen aus. Dabei bleibt der vorhandene, prägende Baumbestand erhalten und erhält bessere Standortbedingungen durch eine Vergrößerung des Wurzelraums. An beiden Kopfseiten des Stiftsplatzes entstehen kleine, multifunktionale Entreeplätze, im Westen mit dem bestehenden Christusbrunnen, im Osten wird das Anfang 2024 errichtete Fahrradparkhaus integriert.
Der Platz wird durchgängig barrierefrei gestaltet, wichtige Straßenübergänge und Wegeverbindungen werden mit Blindenleitstreifen nachgezeichnet. Seine Mitte wird eine großzügige Grünfläche als Zentrum des Stadtraumes bilden, die eine Spielinsel mit Kletterstangen erhält. Als weitere Spielangebote sind Hängematten und eine Slackline geplant. Vor allem überzeugen die Planungen der Be- und Entwässerung der großen Vegetationsfläche durch die Nutzung des Regenwassers der nördlich angrenzenden Gebäude.
Das Regenwassermanagement beinhaltet die Versickerung in Mulden in den Pflanzflächen, die Baumgrubenrenovierung und die Anlage einer Baumrigole. Anfallendes Regenwasser von den Dächern der nördlich angrenzenden Bebauung werden in eine unterirdische Zisterne geleitet und mittels einer Unterflur-Tröpfchen-Bewässerungsanlage der Grünfläche zugeführt.
Vor allem der hohe Grad an Baustoffrecycling wurde 2022 von der Jury sehr positiv hervorgehoben, da die vorhandenen Pflastersteine wiederverwertet und somit auch eine gestalterische Anbindung an die Stiftskirche geschaffen werden soll. Der Platz um den Christusbrunnen soll durch die Wiederverwendung des hochwertigen Basalt- und Marmorpflasters besonders betont werden.
Öffentlichkeitsbeteiligung
Bestandteil des Werkstattverfahrens ist die Entwicklung und Umsetzung einer parallel laufenden Öffentlichkeitsbeteiligung die den Prozess der Planungswerkstatt begleiten soll.
Der Ausschuss für Beteiligung der Bürger*innen hat am 30. März 2022 das Konzept zur Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen, das die Neugestaltung des Stiftsplatzes begleiten soll.
Es besteht aus verschiedenen Bausteinen und aufeinander aufbauenden Schritten und soll die verschiedensten Akteure ansprechen. Ergänzt wird das Beteiligungskonzept durch den politischen Beschluss, dass in der Jury der Planungswerkstatt eine Bürger*in einen Platz erhalten soll. Diese Person wurde aus den Menschen ausgelost, die bei der Beteiligung dabei waren und sich für einen Sitz in der Jury interessierten. Unter allen Bewerber*innen wurde am 14. Mai 2022 bei der öffentlichen Beteiligungsveranstaltung auf dem Stiftsplatz per Los entschieden.
Die Planungswerkstatt 2022
Im Rahmen eines sogenannten freiraumplanerischen Werkstattverfahren sollen planerische Lösungen für diese Gestaltungsaufgabe gefunden werden. Gesucht wird ein hochwertiger, gestalterisch und stadtökologisch nachhaltiger Entwurf, mit dem sich die Bonner*innen identifizieren können. Hierzu werden vier Landschaftsarchitekturbüros eingeladen, planerische Lösungen für die Neugestaltung des Stiftsplatzes zu finden.
Präsentation der Werkstattergebnisse vom 11. August 2022
Am 11. August 2022 fand die öffentliche Ergebnispräsentation des Werkstattverfahrens zum Stiftsplatz statt. In der Jurysitzung wurde das Büro scape aus Düsseldorf mit dem ersten Rang ausgezeichnet. Auf den zweiten Platz kam das Büro RMP Stephan Lenzen aus Bonn. Die Entwürfe der anderen beiden Büros schieden im zweiten Rundgang aus.
Die Arbeit des Büros scape wird nun den politischen Gremien zur Beauftragung der weiteren Planung und Umsetzung vorgeschlagen. Daneben sollen damit die Fördergelder im Rahmen der Städtebauförderung beantragt werden.
Vom 7. bis zum 21. September 2022 konnten Interessierte alle Arbeiten bei einer Ausstellung im Foyer des Stadthauses ansehen. Außerdem waren alle Interessierten erneut aufgerufen, bis zum 21. September auf www.bonn-macht-mit.de (Öffnet in einem neuen Tab) ihre Meinung zum Siegerentwurf und dem Ergebnis des Wettbewerbs mitzuteilen.
Die gesammelten Eingaben und Kommentare werden der Politik gemeinsam mit dem Ergebnis über den Siegerentwurf zur Entscheidung vorgelegt, um anschließend im weiteren Verfahren die Fördergelder im Rahmen der Städtebauförderung für die Umgestaltung des Stiftsplatzes zu beantragen.
- Dokumentation Werkstattverfahren StiftsplatzPDF-Datei5,29 MB
- Neugestaltung Stiftsplatz: Siegerentwurf scapePDF-Datei33,35 MB
- Neugestaltung Stiftsplatz: Entwurf RMPSL (Zweitplatziert)PDF-Datei33,35 MB
- Neugestaltung Stiftsplatz: Entwurf club L94PDF-Datei16,68 MB
- Neugestaltung Stiftsplatz: Entwurf Urbane GestaltPDF-Datei32,42 MB
Die Hinweise und Ideen aus den öffentlichen Beteiligungsveranstaltungen werden als Planungshinweise und Gestaltungsideen in die Aufgabenstellung der Planungswerkstatt aufgenommen. Diese wird dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorgelegt. Danach wird die Aufgabenstellung den teilnehmenden Büros im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung (Auftaktkolloquium) vorgestellt. Sie bildet somit die maßgebliche Leitschnur für die Beurteilung der Arbeiten, sodass die Büros sich in den darauffolgenden Wochen der Bearbeitung von planerischen Lösungen widmen können.
Im Anschluss an die öffentliche Ergebnispräsentation gibt eine Empfehlungskommission aus Fachplaner*innen, Vertreter*innen der Politik sowie der Öffentlichkeit eine Empfehlung über den besten Entwurf ab und legt ihn zur endgültigen Entscheidung dem Rat der Stadt Bonn vor. Nach Durchführung des Werkstattverfahrens plant die Stadt Bonn Städtebaufördermittel für die Neugestaltung zu beantragen.
Weitere vergangene Beteiligungstermine
Tag der Städtebauförderung am 14. Mai 2022 auf dem Stiftsplatz
Der Tag der Städtebauförderung am 14. Mai 2022 wurde auf dem Stiftsplatz gefeiert.
Die öffentliche Beteiligungsveranstaltung fand von 13 bis 18 Uhr direkt vor Ort statt. Im Gespräch mit Vertreter*innen der Stadt Bonn konnten Bürger*innen ihre Hinweise und Ideen für die Neugestaltung des Stiftsplatzes nennen und diskutieren.
Onlinebeteiligung über Bonn-macht-mit.de vom 2. bis 17. Mai 2022
Ebenso bestand die Möglichkeit vom 2. bis 17. Mai 2022 über das digitale Beteiligungsportal Anregungen und Ideen zur Neugestaltung des Stiftsplatzes zu formulieren:
www.bonn-macht-mit.de/dialoge/neugestaltung-stiftsplatz (Öffnet in einem neuen Tab)
Öffentliche Veranstaltung der Planungswerkstatt am 24. Juni 2022
Am Freitag, 24. Juni 2022, war im Ratssaal des Stadthauses Auftakt für die Planungswerkstatt zur Neugestaltung. Die Aufgabenstellung wurde erläutert und die vier eingeladenen Landschaftsarchitekturbüros stellten sich vor. Die Bürger*innen waren herzlich eingeladen, am Auftaktkolloquium teilzunehmen und sich u.a. über die Themen aus den eingegangenen Äußerungen der Öffentlichkeitsbeteiligung zu informieren.
Der Stiftsplatz – Hintergrundinformationen
Der Stiftsplatz bezieht seinen Namen aus der angrenzenden Stiftskirche, die 1881 als Nachfolgerin der Kirche des Stiftes Dietkirchen errichtet wurde. Einen weiteren geschichtlichen Bezug stellt der Christusbrunnen dar, der aufgrund von Bauarbeiten am Alten Friedhof 1973 auf den Stiftsplatz versetzt wurde.
Darüber hinaus liegt im Verborgenen – unterhalb des Stiftsplatzes – eine große Bunker- und Löschwassertankanlage aus dem Jahr 1940. Diese drei baulichen Zeitzeugen stehen unter Denkmalschutz und sollen in die Neugestaltung integriert werden, um die Geschichte des Stiftsplatzes erlebbar zu machen.
Darüber hinaus stellt der Stiftsplatz im städtischen Gefüge aufgrund der stark frequentierten Bushaltestelle, dem geplanten Fahrradparkhaus und der bereits installierten E-Ladestation einen wichtigen Baustein für die Mobilitätswende dar.
Pressemitteilungen
Politische Beschlüsse
Der Rat der Stadt Bonn hat am 28. Oktober 2021 die Zielsetzung verabschiedet, dass es auf dem Stiftsplatz mehr Grün und weniger Parkplätze geben soll ( DS-Nr. 211463 (Öffnet in einem neuen Tab)).
Der Ausschuss für Beteiligung der Bürger*innen hat am 30. März 2022 ein Konzept zur Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen, das die Neugestaltung des Stiftsplatzes begleiten soll ( DS-Nr. 220486 (Öffnet in einem neuen Tab)).
Die Entwurfsplanung zur klimagerechten Neugestaltung des Stiftsplatzes haben die BV Bonn (4. Februar 2025) sowie der Rat der Stadt Bonn (13. Februar 2025) beschlossen ( DS-Nr. 252372). (Öffnet in einem neuen Tab)
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Behindertenaufzug am Eingang Weiherstraße
Behindertenaufzug am Eingang Franzstraße
Aufzüge mit Blindenschrift und Sprachausgabe im Hause vorhanden; die Aufzüge sind zudem mit Kameras ausgestattet, die im Notfall den Kontakt mit gehörlosen Personen ermöglichen
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barrierefreie Toilette im Eingangsbereich
an den Zugängen und im Erdgeschoss taktiles Bodenleitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen
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Integrierte Entwicklungskonzepte, Projekte der Städtebauförderung
Herr Eneas Yanik
Sachgebietsleitung, Stellvertretende Abteilungsleitung
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Planung und Bau
Frau Doreen Käppler-Jerbi
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