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Bundesstadt Bonn

„Wo bitte geht’s zur Altstadt?“

Dies ist eine Pressemitteilung der Bezirksverwaltungsstelle Bad Godesberg.

Hommage an Friedhelm Schulz im „Haus an der Redoute“

Eine spannende Dokumentation in Schwarz-Weiß-Bildern von Friedhelm Schulz über das Verschwinden der Häuser und Straßen der Altstadt Bad Godesbergs ist ab dem 20. Oktober im „Haus an der Redoute“ zu sehen. Philipp Grgic und Cynthia Rühmekorf haben gemeinsam mit dem Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. (VHH) die Ausstellung über Bad Godesbergs Altstadt in den Jahren 1955 bis 2019 organsiert. Sie war ein Herzensanliegen des Bad Godesberger Fotografen Friedhelm Schulz. Er bereitete sie vor, aber sie wurde wegen der Corona-Pandemie, seiner späteren Erkrankung und seinem Tod am 7. März 2023 bisher noch nicht gezeigt.

Die Schwarz-Weiß-Fotografien zeigen die Phasen der Sanierung des Stadtteils rund um die Godesburg, begonnen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts bis in die 90er Jahre hinein. Die Bilder verdeutlichen eindrücklich, welche konsequenten städtebaulichen Ansätze mit Abriss der Bestandsgebäude und dem Bau neuer Strukturen seinerzeit verfolgt wurden. Die Veränderung in Bad Godesberg hatte zudem auch gravierende gesellschaftliche Folgen für das fast dörfliche Zusammenleben. Ein völlig neuer Stadtteil entstand.

Verlust und Gewinn liegen aber auch hier nahe beieinander. Durch die grundlegende Sanierung gab es Verbesserungen, z.B. durch den Ausbau der Burgstraße als leistungsfähigere verkehrliche Anbindung an das Drachenfelser Ländchen und Meckenheim. Es kam ein großes Kaufhaus, Hertie, das lange Zeit das Einzelhandelsgeschehen im Stadtzentrum geprägt hat. Ein großer Supermarkt, Tiefgaragen, viele Arztpraxen, moderne Wohnungen einschließlich der Fußgängerzone waren neu. Das Altstadtcenter ist zudem kein gesichtsloser 70er-Jahre-Bau, sondern ein Werk des renommierten Architekten Gottfried Böhm. Das Aennchencenter steht inzwischen unter Denkmalschutz.

Der Verein für Heimatpflege und Heimatgeschichte Bad Godesberg e.V. hat den von Friedhelm Schulz vorbereiteten Katalog, den er seinerzeit bereits in einer niedrigen Stückzahl verkaufte, in einer 2. erweiterten Auflage herausgegeben, in der Philipp Grgic den Lebenslauf seines Vaters darlegt und Walter Ullrich, Gründer und langjähriger Intendant des Kleinen Theaters, seinen Freund Friedhelm Schulz würdigt. Über die in der Ausstellung vorhandenen Bilder hinaus zeigt der Katalog weitere Fotografien, die die Sanierung der Bad Godesberger Altstadt verdeutlichen.

Viele der älteren Bad Godesberger werden mit nostalgischen Gefühlen, Wehmut, vielleicht sogar mit Tränen in den Augen durch die Ausstellung gehen und den Ausstellungskatalog studieren. Ausstellung, Katalog und ergänzende Veranstaltungen laden zu einer intensiven Auseinandersetzung mit den damaligen Entscheidungen zum Abriss des alten Gebäudebestands und zum Aufbau eines neuen Zentrums für Bad Godesberg ein.

Die Ausstellung ist vom 20. September bis zum 20. Oktober 2024, mittwochs bis sonntags, von 14 bis 18 Uhr, im „Haus an der Redoute“ zu sehen. Der Eintritt ist frei. 

Programm 

19. September, 17 Uhr - Ausstellungseröffnung

  • Michael Wenzel, Bezirksbürgermeister Bad Godesberg
  • Philipp Grgic, Sohn von Friedhelm Schulz
  • Dr. Iris Henseler-Unger, VHH-Vorsitzende 

21. September, 15 Uhr - Bildbetrachtung und Besichtigung mit einem Zugezogenen

  • Führung durch die Ausstellung und anschließender Rundgang durch Alt-Godesberg mit Dr. Alexander Kleinschrodt (Werkstatt Baukultur Bonn).

9. Oktober, 17 Uhr - Ein Zeitalter wird besichtigt – die 1960er bis 1990er Jahre in Bad Godesberg im Blickpunkt von Architekturgeschichte und Denkmalpflege

  • Vortrag Dr. Martin Bredenbeck (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland)

19. Oktober, 16 Uhr - Abschließende Gesprächsrunde

  • Dr. Alexander Kleinschrodt und Dr. Martin Bredenbeck im Gespräch mit Dorothea Hölzer-Magar, Fritz Dreesen, Michael Dannbeck und Wilfried Rometsch,
  • Moderation: Dr. Iris Henseler-Unger, VHH 

Der Ausstellungskatalog kann in der Ausstellung oder der Geschäftsstelle des VHH (Augustastr. 82, 53173 Bonn) käuflich erworben werden.