Nach eingehender Beratung entschied sich die Jury für den Entwurf des Teams Machleidt Städtebau + Stadtplanung mit A24 Landschaft, das mit einem durchdachten und robusten Konzept überzeugte. Dieser Entwurf bietet großes Potenzial - sowohl für die weiteren Planungen als auch die darauffolgende Umsetzungsphase. Petra Denny, Leiterin des Stadtplanungsamtes der Bundesstadt Bonn, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis und betonte die hohe Bedeutung des Wettbewerbsverfahrens für die Qualitätssicherung der Entwürfe und die Findung der besten planerischen Lösung.
Der Siegerentwurf
Der Entwurf schafft nach Auffassung der Jury eine klare räumliche Fassung zu den umliegenden Straßenräumen bei gleichzeitig großzügigen Öffnungen zum Freiraum. In seiner Lage und in Verbindung mit der gut platzierten Kindertagesstätte bildet ein Nachbarschaftsplatz die Schnittstelle zwischen Quartier, bestehender Nachbarschaft, neuem Quartier und Friedhof. Der großzügige Kitaaußenbereich ermöglicht auch den Erhalt und die Integration des vorhandenen Obstbaumbestandes. Die Ausrichtung der Baukörper an die umliegenden Straßen ermöglicht insgesamt die Entwicklung von großzügigen, zusammenhängenden privaten und halböffentlichen Freiräumen. Die Jury würdigte die gute Ausnutzung des Grundstückes bei einer verträglichen Geschossigkeit von drei bis vier Geschossen. Die Gliederung in mehrere, individuelle Baufelder verspricht eine gute abschnittsweise Umsetzbarkeit, die auch unterschiedliche Wohntypologien und Architekturen der einzelnen Bestandteile zu integrieren vermag. Das Parken wird in einer Tiefgarage im nördlichen Teil des Grundstücks entlang der Wilhelm-Flohe-Straße gelöst.
Ergebnisse im Stadthaus ausgestellt
Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im Foyer des Stadthauses, Berliner Platz 2, in der Zeit vom 16. Oktober bis einschließlich 30. Oktober 2024 ausgestellt. Eine Besichtigung der Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr sowie freitags von 8 bis 13 Uhr möglich.
Hintergrund
Für die ca. 0,7 Hektar große ehemalige Friedhoferweiterungsfläche, die von der Wilhelm-Flohe-Straße sowie der Siegburger Straße begrenzt wird, lobte die Bundesstadt Bonn einen städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) aus. Hiermit wurde das Ziel verfolgt, einen wegweisenden städtebaulichen Entwurf für eine wohnbauliche Entwicklung zu erhalten und somit dem Bedarf an bezahlbaren Wohnraum in Bonn nachzukommen. Des Weiteren sollte das städtebauliche Konzept angemessen auf die angrenzende Bebauung reagieren, einen neuen Standort für eine Kindertagesstätte berücksichtigen und gleichzeitigen den hohen Anforderungen an eine nachhaltige Stadtentwicklung (im Sinne der mehrfachen Innenentwicklung) entsprechen.
Insgesamt nahmen acht Planungsteams, bestehend aus je einem Büro der Stadtplanung und der Landschaftsarchitektur, an dem Verfahren teil, um kreative und innovative Lösungsansätze für das Plangebiet zu entwickeln. Die Jury, welche aus externen Fachleuten, der Politik sowie Vertreterinnen der Stadt Bonn gebildet wurde, hat die eingereichten Entwürfe hinsichtlich ihrer städtebaulichen und landschaftsplanerischen Qualitäten, sowie der Integration in die rahmende Umgebung bewertet.
Folgende Preise wurden vergeben
- 1. Preis: Machleidt GmbH, Köln, mit A24 LANDSCHAFT Landschaftsarchitektur GmbH, Berlin
- 2. Preis: ulrlich hartung Stadtplanung Projektentwicklung, Bonn, mit studio grüngrau Landschaftsarchitektur, Düsseldorf
- 2. Preis: stm°architekten Stößlein Mertenbacher Weis Architekten und Stadtplaner Partnerschaftsgesellschaft mbB, Nürnberg, mit a2 Landschaftsarchitekten GmbH, Fürth
- Anerkennung: Holl Wiedern Partnerschaft, Würzburg, mit Susanne Pfeiffer Landschaftsarchitektin, Würzburg