Biologen des beauftragten Fachbüros Limnoplan haben die Fische am Montag und Dienstag, 11. und 12. November 2024, aus dem Teich entnommen. Der Wasserpegel wurde dafür im Vorfeld von rund 1,20 Meter auf etwa 60 Zentimeter abgesenkt. Nach Möglichkeit sollen geeignete Fische, wie Schleien und Rotfedern, im Anschluss an die Sanierung wieder in den Teich zurückgesetzt und durch zusätzliche Arten, wie den Hecht, ergänzt werden.
Zur Vorbereitung auf die Teichsanierung hat die Stadt in den vergangenen Wochen bereits einige Bäume zurückgeschnitten und die Zufahrtstraße für die Baufahrzeuge asphaltiert. Außerdem wurden Rohre verlegt, um das Wasser des Heilsbaches für die Dauer der Sanierungsarbeiten umzuleiten.
In den kommenden Monaten wird der 0,2 Hektar große untere Teich dann trockengelegt und entschlammt. Der sogenannte undichte Mönch – ein Schachtbauwerk zur Regulierung des Wasserstands – wird saniert, und die Uferböschungen werden überarbeitet. Außerdem wird der See auf vier Meter vertieft, damit die Wasserwerte, wie unter anderem die Wassertemperatur, stabil bleiben und eine nachhaltig gute Wasserqualität gewährleistet ist.
Aus Tierschutzgründen findet die Sanierung in der winterlichen Ruhezeit statt. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für das Frühjahr 2025 vor Beginn der Vogelschutzzeit geplant. Im Anschluss an die Baumaßnahme werden die Uferböschungen sowie der Teich neu mit heimischen standortgerechten Pflanzen und Algen begrünt. Die Gesamtmaßnahme ist mit 350.000 Euro kalkuliert.
Zum Hintergrund
Das Derletal ist mit einer Gesamtfläche von 33 Hektar nach der Rheinaue das zweitgrößte Naherholungsgebiet im Bonner Stadtgebiet. Neben Wald- und Wiesenflächen gibt es hier eine Kette von drei kleinen, künstlich angelegten Teichen, durch die der Heilsbach fließt.
Die Teiche sind aktuell stark zugewachsen und stellenweise undicht. Angeln ist dort bereits seit längerer Zeit nicht mehr möglich. Auf Beschluss der Bezirksvertretung Hardtberg von Dezember 2023 soll der untere und größte der drei Seen saniert werden, um den Park für die Naherholung aufzuwerten und auch vor Ort das Angeln wieder zu ermöglichen. Die beiden oberen, kleineren Seen bleiben unberührt und bieten somit unter anderem Amphibien einen Lebensraum.