Der Bericht zieht zum einen Bilanz über den Umsetzungsstand des Bürgerbegehrens für die Jahre 2023 und 2024. Zum anderen präsentiert die Stadt auch erstmals einen Fahrplan zur weiteren Umsetzung des Radentscheids in den kommenden Jahren. Insgesamt hat Bonn bereits bedeutende Fortschritte in der Umsetzung relevanter Radinfrastrukturen gemacht. Unter anderem wurden vier vollautomatisierte und zentrale Fahrradparkhäuser eingerichtet, die zusammen 280 geschützte Fahrradabstellplätze bieten. Auch in der Stadthausgarage wurde eine zusätzliche geschützte Abstellanlage für mehr als 60 Fahrräder und drei Lastenfahrräder eingerichtet.
„Unsere neuen Fahrradparkhäuser bieten die Möglichkeit, das eigene Rad und auch Gegenstände, wie Helm oder Regenkleidung, an zentralen Haltepunkten des öffentlichen Nahverkehrs sicher zu verstauen. Denn eine sehr bedeutende Stellschraube für die Förderung des Radverkehrs ist die Bereitstellung sicherer Abstellmöglichkeiten für das eigene Rad, vor allem im belebten Innenstadtbereich und den Stadtbezirkszentren. In Deutschland nimmt Bonn mit der Einrichtung der vollautomatisierten Fahrradparkhäuser eine Vorreiterrolle ein“, betont Oberbürgermeisterin Katja Dörner
Darüber hinaus hat die Stadt mit dem Verkehrsversuch auf der Adenauerallee temporär eine sichere Radverkehrsanlage erprobt, die Königswinterer Straße fahrradfreundlicher gestaltet, die Radpendlerroute Bornheim-Alfter-Bonn weiter ausgebaut sowie mit dem Bau des Radweges parallel zur Bundesstraße 56 einen wichtigen Lückenschluss für Radpendler*innen zwischen Sankt Augustin und Bonn geschlossen. Insgesamt wurden so mehr als fünf Kilometer Radverkehrsanlagen eingerichtet. Mit der Ausweisung von rund 150 Grünpfeilen für den Radverkehr kommt der Radverkehr an Ampelkreuzungen künftig zügiger voran.
„Ein weiterer Meilenstein ist die derzeit laufende Einrichtung von 40 Fahrradstraßen. Mit diesem ehrgeizigen Projekt setzt Bonn aktuell eines der größten Fahrradstraßennetze in Deutschland um. Mit unserem angepassten Markierungs- und Umsetzungsstandard erhöhen wir die Sicherheit und den Komfort für Radfahrende, steigern die Attraktivität für das tägliche Pendeln mit dem Rad und verbessern die Gehwegbreiten für eine sichere und barrierefreie Nutzung“, erläutert Verkehrsdezernent Stadtbaurat Helmut Wiesner.
Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung im Jahr 2023 21 unterschiedliche Formate zur Beteiligung, Information und zum Dialog angeboten, um die Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Gestaltung der Radverkehrs- und Fußverkehrsinfrastruktur einzubinden. Hierunter fallen die Dialogformate rund um die Einrichtung von Fahrradstraßen, darunter mehrere Sprechstunden für Anwohnende der Fahrradstraßen, sowie eine frühzeitige Online-Beteiligung der Bürger*innen über die Neuaufteilung des Bertha-von-Suttner Platzes.
„Trotz dieser Meilensteine sind wir uns bewusst, dass wir hinter den Zielvorgaben des Radentscheids stehen. Vor allem bei der Einrichtung von Schutzkreuzungen und der Gestaltung sicherer Einmündungen liegen wir weit hinter den Forderungen des Bürgerbegehrens zurück. Daher haben wir mit diesem Bericht auch erstmalig einen Umsetzungsfahrplan für den Radentscheid auf den Weg gebracht sowie interne Prozesse optimiert, um die Planungen voranzutreiben. Mit diesem Bericht legen wir damit erstmals einen Leitfaden vor, der Auskunft darüber gibt, wie wir den Radentscheid in den kommenden zwei Jahren weiter umsetzen möchten“, erläutert Stadtbaurat Wiesner.
Der Bericht wird am Mittwochabend, 12. Juni, ab 18:30 Uhr im Haus der Bildung, Mülheimer Platz 1, im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt. Hierzu lädt die Stadtverwaltung alle Interessierten herzlich ein.