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Bundesstadt Bonn

Verbraucherzentrale stärkt Finanz- und Konsumkompetenz

Der Rat hat der Betrauung und damit einem finanziellen Zuschuss für die Verbraucherzentrale für weitere fünf Jahre zugestimmt. Der Bedarf an Beratung ist stark angestiegen. Gerade Menschen mit geringem Einkommen und niedrigem Selbsthilfepotential brauchen Unterstützung.

Die Bonner Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW ist eine zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um den Verbraucheralltag und den privaten Konsum. Laut der Bonner Verbraucherzentrale ist der Bedarf an Beratung und Unterstützung sehr hoch. Neben den „Klassiker“-Themen Telekommunikationsverträge, Zeitungsabos, Inkassoforderungen, Handwerkerrechnungen, Verträge zu Reisen oder Fitness-Studio, sind in den vergangenen Jahren auch vermehrt Probleme mit Zahlungsdienstleistern oder betrügerische Geschäfte an Haustür, Telefon oder Internet dazugekommen.

Betrauung für weitere fünf Jahre

Gerade Menschen mit geringem Einkommen und niedrigem Selbsthilfepotential sowie multiplen Problemlagen brauchen die Beratung und Hilfe der Verbraucherzentrale dringend. Der Rat hat nun zugestimmt, die Betrauung der Verbraucherzentrale NRW Bonn für weitere fünf Jahre zu verlängern. Dafür erhält die Bonner Beratungsstelle jährlich von der Stadt Bonn einen Zuschuss von maximal 295.500 Euro. Die Finanzierung wird zu je 50 Prozent von der Stadt Bonn und dem Land NRW übernommen.

Der bestehende Vertrag der Stadt Bonn mit dem Verein Verbraucherzentrale NRW zum Betrieb einer Beratungsstelle für Verbraucher in Bonn läuft zum Jahresende aus. Mit dem Ratsbeschluss wird nicht nur die allgemeine Verbraucherberatung, sondern auch die aufsuchende Quartiersberatung gesichert, die zunächst als Projektförderung durchgeführt und nach positiver Resonanz verstetigt und erstmalig in die Betrauung mit integriert wurde.

Wertvoller zusätzlicher Baustein der kommunalen Daseinsvorsorge

"Durch das vielfältige Angebot in der Verbraucherzentrale Bonn kann Ratsuchenden, deren Probleme komplex und vielschichtig sind und oft mehrere Beratungsgebiete betreffen, auf kurzem Weg und verstärkt telefonisch und digital weitergeholfen werden. Es stellt vor Ort einen wertvollen zusätzlichen Baustein der kommunalen Daseinsvorsorge dar“, sagt Victoria Appelbe, Wirtschaftsförderin der Stadt Bonn. Susanne Bauer-Jautz, Leiterin der Bonner Beratungsstelle, ergänzt: „Wir wollen die Finanz- und Konsumkompetenz der Menschen stärken und ihre rechtlichen Interessen wahren. Durch unseren unkomplizierten Zugang erreichen wir die Bürgerinnen und Bürger gut und können unsere Sensor- und Frühwarnfunktion mit Blick auf rechtliche Fallstricke im Verbraucheralltag wahrnehmen und unter Umständen auch ordnungspolitisch einschreiten durch Abmahnungen und Verbandsklagen.“

Leicht zugängliche Hilfe auch vor Ort 

Die Basisangebote der allgemeinen Verbraucherberatung sind für alle Endverbraucher*innen zugänglich. Hierzu zählen neben der Rechtsberatung auch die Beratung bei Geld- und Kreditproblemen und in Versicherungsfragen. Einen weiteren Aufgabenschwerpunkt stellen die Problemlagen von verletzlichen Verbraucher*innen dar.

In den vier Stadtteilen Tannenbusch, Dransdorf, Medinghoven und Pennenfeld bietet die Verbraucherzentrale neben der Beratungsstelle in der Bonner Innenstadt - eine wöchentliche niederschwellige Sprechstunde und bedarfsgerechte Aktionen und Präventionsveranstaltungen an. Die aufsuchende Verbraucherarbeit erreicht eine Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten objektiven Bedarf, aber zugleich niedrigsten Selbsthilfepotential. Die Verbraucherzentrale ist im kommunalen Hilfesystem etabliert und ergänzt kommunale Angebote.

Präventive Arbeit in Schulen und Jugendeinrichtungen

Darüber hinaus bietet die Verbraucherzentrale auch präventive Maßnahmen der Verbraucherbildung in Schulen und Jugendeinrichtungen mit dem Ziel an, die Konsum- und Finanzkompetenzen der jungen Verbraucher*innen zu stärken. In Unterrichtseinheiten werden zum Beispiel Informationen zum Abschluss von Kaufverträgen, zu Smartphone- und Internetangeboten sowie zu Versicherungen und Giro-Konten gegeben. Die jungen Verbraucher*innen sollen sensibilisiert werden, Krisensituationen gar nicht erst entstehen zu lassen.