Grundlage ist ein Konzept zur „Neustrukturierung des Theaterangebots für junges Publikum in Bonn“, das der Generalintendant des Theaters Bonn, Dr. Bernhard Helmich, und JTB-Intendant Moritz Seibert gemeinsam entwickelt haben. Umgesetzt wird das Konzept mit einem Kooperationsvertrag, mit dem die beiden größten Bonner Theater eine enge und freundschaftliche Zusammenarbeit verabreden. Die Kooperation der beiden Theater soll dazu beitragen, das vielfältige Theaterangebot und die effektiven Strukturen zu erhalten und weiter zu stärken. In die inhaltliche Kooperation werden auch das Theater Marabu und die Bühne in der Brotfabrik einbezogen.
„Es ist eine sehr gute Nachricht, dass die erfolgreiche Arbeit des Jungen Theaters und des Theater Marabus gemeinsam mit dem Theater Bonn auf eine stabile Basis gestellt wird“, so Oberbürgermeisterin Katja Dörner, „Zugleich ist es ein starkes Signal der Zusammenarbeit von städtischem Theater und der freien Szene. Damit wird die vielfältige Theater-Landschaft in Bonn gestärkt und gesichert. Mir ist wichtig, dass wir durch die Kooperation auch die Angebote für Kinder und Jugendliche sichern und damit gleichzeitig die kulturelle Teilhabe fördern.“ Auch Sport- und Kulturdezernentin Dr. Birgit Schneider-Bönninger begrüßt die Zusammenarbeit. „Mit dieser Kooperation wird die Kinder- und Jugendtheatersparte stadtweit deutlich gestärkt“, so Schneider-Bönninger, „Das ist ein Meilenstein in der Weiterentwicklung der Bonner Theaterlandschaft.“
Schon seit vielen Jahren ist das JTB das bestbesuchte Theater für junges Publikum in ganz Deutschland und hat vor der Pandemie jährlich etwa 140.000 Besucherinnen und Besucher angezogen. Trotz des enormen Erfolgs ist die wirtschaftliche Lage des Privattheaters an der Beueler Hermannstraße schwierig, weil die öffentlichen Zuschüsse viel niedriger sind als bei vergleichbaren Theatern. Mit der Kooperation wird dieser finanzielle Nachteil nun ausgeglichen.
„Wir werden unsere Spielpläne in Zukunft gemeinsam entwickeln, aufeinander abstimmen und in der Zukunft künstlerisch enger zusammenwachsen“, sagt Generalintendant Dr. Bernhard Helmich zu der vorgeschlagenen Kooperation mit dem JTB. Neben die künstlerische Zusammenarbeit tritt auch ein wirtschaftlicher Aspekt. Das JTB wird vom Theater Bonn Geld- und Sachleistungen im Gesamtwert von fast einer halben Million Euro jährlich erhalten, um damit den gemeinsam gestalteten und aufeinander abgestimmten Spielplan umzusetzen und sein Theaterangebot für junges Publikum mindestens im bisherigen Umfang erbringen zu können. Dazu werden auch die Werkstätten und Fundi des Theater Bonn beitragen, die das JTB in Zukunft mitnutzen kann.
„Wir sind sehr glücklich und erleichtert, über die geplante Kooperation, die unsere Existenz sichern wird“, erklärt JTB-Intendant Moritz Seibert. Vor allem freue er sich aber auch auf die inhaltliche und künstlerische Zusammenarbeit. Das Theater Bonn will mit der Zusammenarbeit mit dem JTB weiter sein Engagement für junges Publikum stärken. Gemeinsam bieten die Institutionen hochwertiges und vielfältiges Theater und führen junge Menschen damit an das Theater heran. Zugleich wird mit dem zukünftig gemeinsamen Auftreten von Junges Theater und Theater Bonn deutlich, welche große Bedeutung das Theater als öffentlicher Diskursraum für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt hat, auch für die jugendlichen Bürgerinnen und Bürger.
Eine erste Koproduktion zwischen den beiden Häusern war mit ‚Wie im Himmel‘ schon für das Beethoven-Festjahr geplant, fiel aber der Pandemie zum Opfer. Andere Koproduktionen sind bereits in Vorbereitung, ebenso wie gemeinsame Projekte zur besseren Vermarktung der Angebote für junge Menschen oder für die weitere Absenkung von Barrieren und eine möglichst weitgehende Inklusion in beiden Häusern.
Intensiviert werden soll im Zuge der Kooperation auch die Zusammenarbeit mit dem Theater Marabu. Es ist geplant, dass mindestens jede zweite Spielzeit ein Kooperationsprojekt zwischen dem Theater Bonn und dem Theater Marabu stattfindet. Während das Theater Bonn dadurch sein Angebot für junges Publikum ausweiten kann, wird das Theater Marabu einerseits über die Produktion finanziell unterstützt und andererseits durch das theaterpädagogische Angebot beziehungsweise die gute Vernetzung von PORTAL in den Schulen im Bewusstsein der Stadt mehr verankert.
Der Beschluss ist hier abrufbar.