170 Einsatzkräfte von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr und den Hilfsorganisationen waren im Dienst. Der Rettungsdienst, die Leitstelle sowie die Führungsdienste waren für die Silvesternacht personell verstärkt worden. Das war auch geboten, da sich allein zwischen 23 Uhr und 6 Uhr morgens insgesamt 120 Einsätze ereigneten. Feuerwerkskörper verursachten Brände und verletzten mehrere Personen.
Bei 58 Löscheinsätzen handelte es sich überwiegend um Kleinfeuer. Im gesamten Stadtgebiet brannten zahlreiche Container, Mülltonnen, Unterstände, Gartenhecken und Unterholz sowie Gegenstände auf Balkonen, überwiegend ausgelöst durch Feuerwerkskörper.
Feuer in Mehrfamilienhaus in Tannenbusch
Kurz nach dem Jahresbeginn wurde die Feuerwehr zu einem Brand in einem Mehrfamilienhaus am Chemnitzer Weg in Tannenbusch (Stadtbezirk Bonn) gerufen. Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen bereits Flammen aus dem sechsten Obergeschoss und drohten über den Balkon unmittelbar auf die siebte Etage überzugreifen. Die Räumung des Gebäudes war noch nicht abgeschlossen. Die Feuerwehr bekämpfte die Flammen zunächst von außen über die Drehleiter, anschließend setzte ein Trupp die Brandbekämpfung im Gebäudeinneren fort. Das Treppenhaus konnte durch gezielte Lüftungsmaßnahmen nahezu rauchfrei gehalten werden. Der Rettungsdienst sichtete zwei Personen, eine von ihnen wurde leichtverletzt ein Krankenhaus gebracht. Die Wohnung, in der es gebrannt hatte, ist unbewohnbar. Alle anderen Menschen konnten nach Kontrolle wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Im Einsatz befanden sich 32 Einsatzkräfte der Feuer- und Rettungswachen Innenstadt und Beuel, die Einheit Buschdorf der Freiwilligen Feuerwehr, der Rettungsdienst sowie der Führungsdienst. Einsatzende war gegen 2:20 Uhr.
Als die laufenden Einsätze gegen 3:30 Uhr nahezu abgearbeitet waren, wurden die Einsatzkräfte zur Unterstützung der Stadtwerke Bonn zum Betriebshof Beuel gerufen. Hier war eine Bahn mit dem Drehgestell aus den Schienen gesprungen. Die Kräfte der Rüsteinheit konnten die Bahn anheben und anschließend wieder auf den Schienen absetzen. Die Maßnahmen waren um 5:10 Uhr beendet.
62 Rettungsdiensteinsätze
Insgesamt musste der städtische Rettungsdienst in der Silvesternacht 62 Einsätze bewältigen. Eingesetzt waren hierzu 17 Rettungswagen und zwei Notärzte. Schwere Verletzungen durch Feuerwerkskörper blieben glücklicherweise aus, jedoch verletzten sich zahleiche Menschen durch Feuerwerk an Händen und Kopf. Auch standen viele Verletzungen bzw. Alarmierungen des Rettungsdienstes mit übermäßigem Alkoholkonsum in Verbindung.
Vereinzelte „Entgleisungen“ von Pyrotechnik waren in der Stresemannstraße zu verzeichnen. Durch die Polizei konnte schnell deeskalierend eingegriffen werden.
Sperrung der Kennedybrücke ab 23:35 Uhr
Der Kommunale Ordnungsdienst, der mit 19 Mitarbeitenden im Einsatz war, kümmerte sich aus Sicherheitsgründen um die Sperrung der Kennedybrücke für den Autoverkehr. Die Zufahrten auf beiden Seiten der Brücke wurden in Abstimmung der Polizei und den Stadtwerken Bonn um 23:35 Uhr versperrt. Dafür wurden städtische Dienstfahrzeuge und zwei Lastwagen von der Bonnorange AöR so positioniert, dass ein ungehindertes bzw. ungebremstes Befahren der Brücke nicht möglich war.
Zum Zeitpunkt der Sperrung hielten sich bereits viele Personen auf der Brücke auf, um dort ihr Feuerwerk abzubrennen und den Beginn des neuen Jahres zu feiern. Die Silvesternacht auf der Kennedybrücke verlief ohne Zwischenfälle. Die Menschen feierten friedlich und gemeinsam. Gegen 1:10 Uhr konnte Bonnorange mit zwei Kehrmaschinen mit der Reinigung der Brücke beginnen, die so dass die Brücke um 2:10 Uhr wieder für den Autoverkehr freigegeben werden konnte.
Wenige weitere Einsätze
Darüber hinaus verzeichnete der Kommunale Ordnungsdienst nur wenige weitere Einsätze. Die Mitarbeitenden mussten unter anderem ins Naturschutzgebiet Siegaue ausrücken, weil dort unerlaubterweise geböllert wurde. Zudem war der Ordnungsdienst bei einem Einsatz vor Ort, bei dem Personen Hauswände mit Feuerwerkskörpern beschossen hatten.