Für die denkmalgerechte Außensanierung hat das Städtische Gebäudemanagement Bonn (SGB) bereits ein Gerüst aufstellen und erste Arbeiten erledigen lassen. Nun werden zunächst der Dachstuhl und das Dachgeschoss gereinigt und Schadstoffe entfernt sowie schadstoffbelastete beziehungsweise schadhafte Teile der Holzkonstruktion ausgetauscht. Anschließend wird das Dach gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes mit Schiefer neu eingedeckt und die Dachentwässerung erneuert.
Durch undichte Stellen im Dach und an Fenstern entstandene Wasserschäden im Inneren des Rathauses werden ebenfalls saniert. Die historischen Fenster und Außentüren werden denkmalgerecht aufgearbeitet. Daneben rückt die Fassade in den Fokus. Dazu lässt das SGB das Klinkermauerwerk und die Einblechungen der Gesimse und Fialen sowie Bauteile aus Naturstein, unter anderem an den Treppenstufen und Fenstergesimsen, überarbeiten.
Die Außen-Instandsetzung kostet nach aktuellem Stand etwa 755.000 Euro und dauert voraussichtlich bis zum März 2024.
Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Da das Gebäude, das bis 1969 als Amtssitz des Oberkasseler Bürgermeisters diente, bereits 1987 in die Denkmalliste der Stadt Bonn aufgenommen wurde, hatte das SGB für die Instandsetzung Fördermittel beantragt. Die private spendensammelnde Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt Fördermittel in Höhe von 45.000 Euro und das Denkmalförderprogramm des Landes NRW für 2023 Fördermittel in Höhe von 85.000 Euro bereit.
Trägerverein AGORa engagiert sich im Innenbereich
Parallel zu den umfangreichen Arbeiten an Dach und Mauerwerk engagiert sich der Trägerverein AGORa (Arbeitsgemeinschaft Oberkasseler Rathaus) bei der Aufwertung und Ertüchtigung des Innenbereiches und der Außenflächen. Dabei sind insbesondere Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes und die Bereitstellung von zusätzlichen Kfz-Stellplätzen notwendig. Diese werden derzeit mit Unterstützung der NRW-Stiftung, des Landschaftsverbandes Rheinland und der Stadt Bonn umgesetzt. Im Anschluss plant der Verein noch weitere Umgestaltungen, um die Zugänglichkeit des Gebäudes für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu verbessern. Dazu wurden kürzlich weitere Mittel durch die Aktion Mensch bewilligt. Die Maßnahmen sollen zur Jahresmitte abgeschlossen sein, damit das Haus dann in erweitertem Umfang den Bürgern des Stadtteils zur vielfältigen Nutzung offensteht.
Bei dem Verein handelt es sich um eine Gemeinschaft lokaler Kulturschaffender und Vereine, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Rathaus als lokales Kulturzentrum und damit als wichtigen Bestandteil des örtlichen kulturellen und gesellschaftlichen Lebens. Hierzu hat der Verein das Objekt mit einem langfristigen Mietvertrag von der Stadt Bonn gemietet und in diesem Zusammenhang eigene Verpflichtungen im Hinblick auf die Nutzung übernommen.