Die vom Rat der Stadt Bonn Anfang des Jahres 2022 beschlossene Parkraumstrategie sieht eine quartiersweise Umsetzung von Parkraumkonzepten vor, wenn ein hoher Parkdruck vorliegt und dies rechtlich möglich ist. Durch die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung mit Bewohnerparkregelung sollen der Parkdruck für Anwohner*innen sowie Parksuchverkehre insgesamt reduziert werden. Ziel ist es, den Straßenraum als Baustein der Mobilitätswende gerechter zu verteilen.
Sowohl in Südstadt als auch in Weststadt/Poppelsdorf ist ein hoher Parkdruck festgestellt worden. Darüber hinaus besteht insbesondere in der Südstadt auch ein Mangel an privaten Stellplätzen. Aus diesen Gründen ist die Grundlage für die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung mit Bewohnerparkregelung gegeben.
Südstadt
Das untersuchte Gebiet ist nicht deckungsgleich mit dem Stadtteil Südstadt, sondern umfasst nur den südwestlich der Bahntrasse gelegenen Teil. Es wird durch die Reuterstraße im Süden, den Botanischen Garten und die Poppelsdorfer Allee im Westen sowie die Bahntrasse im Nordosten begrenzt. Dort gibt es ca. 1.850 Parkstände auf öffentlichen Verkehrsflächen, circa 850 öffentlich zugängliche Stellplätze und 950 private Stellplätze. Dem gegenüber stehen circa 2.900 zugelassene Fahrzeuge.
Da es sich in der Südstadt um ein Gründerzeitviertel handelt, in dem es kaum private Stellflächen gibt, kann das Parken nur in einem sehr geringen Anteil auf private Flächen verlagert werden.
Weststadt/Poppelsdorf
Für dieses Parkraumkonzept wurden die Stadtteile Weststadt und Poppelsdorf untersucht, die durch die Hein-Moeller-Straße, Jonas-Cahn-Straße und Endenicher Straße im Nordwesten, die Bahntrasse im Nordosten, die Poppelsdorfer Allee und den Botanischen Garten im Osten, die Kirschallee und die Trierer Straße im Süden sowie die Autobahn 565 und die Sebastianstraße im Westen begrenzt werden. Während dort circa 2.650 Parkstände auf öffentlichen Verkehrsflächen, 350 öffentlich zugängliche Stellplätze und etwa 3.500 private Stellplätze zur Verfügung stehen, gibt es in dem Gebiet rund 3.500 zugelassene Fahrzeuge.
Durch eine Parkraumbewirtschaftung mit Bewohnerparkbevorrechtigung soll den Anwohnenden und ihren Besucher*innen der benötigte Parkraum zur Verfügung gestellt und langzeitparkende Beschäftigte auf vorhandene (Firmen-) Stellplätze verlagert werden.
Informationsveranstaltungen und Öffentlichkeitsbeteiligungen geplant
Für beide Parkraumuntersuchungen möchte die Stadtverwaltung im ersten Quartal 2023 digitale Informationsveranstaltungen anbieten. Die Ergebnisse sowie die Planungsziele sollen präsentiert und erläutert werden. Zudem können die Teilnehmenden Fragen stellen und Anregungen für die weitere Konzepterstellung geben.
Im Anschluss soll es eine 14-tägige digitale Beteiligung der Bewohner*innen über das städtische Beteiligungsportal „Bonn-macht-mit“ geben. Auch dort werden Anregungen entgegengenommen, die im weiteren Planverfahren berücksichtigt werden können.