Mit dem Nahmobilitätsprogramm fördert das Land NRW Vorhaben, die überwiegend dem nicht-motorisierten Individualverkehr dienen – zum Beispiel Fuß- und Radwege oder Abstellanlagen für Fahrräder. Die beiden Bonner Bauvorhaben sind zwei der insgesamt 137 Maßnahmen, welche in das Programm aufgenommen wurden.
Viktoriaunterführung
Voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024 wird die Stadt Bonn mit dem Umbau der Viktoriaunterführung zwischen der Straße Am Alten Friedhof und Herwarthstraße/Endenicher Straße beginnen. Mit einer breiteren, helleren und freundlicheren Unterführung soll für Radfahrende und Fußgänger*innen die Anbindung zwischen West- und Innenstadt verbessert werden. Die Viktoriaunterführung wird bis zur Grünfläche vor dem Alten Friedhof verlängert und mit neuen Rampen und Treppenanlagen barrierefrei ausgebaut. Die Gestaltung des Umfeldes beinhaltet die Fuß- und Radweganbindung in Richtung Thomastraße und zur Endenicher Straße/Herwarthstraße und über den ehemaligen Lagerplatz zur Kreuzung Wittelsbacher Ring/Endenicher Straße und in Richtung Immenburgstraße.
Die Kostenschätzung liegt bei insgesamt rund 10,3 Millionen Euro. Das Programm Nahmobilität ermöglicht Förderungen von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.
Rheinufersanierung
Bereits im September hatte das Land NRW der Stadt Bonn eine 80 prozentige Förderung für den ersten, rund zehn Millionen Euro teuren Bauabschnitt der Rheinuferpromenade zugesagt – rund 8,3 Millionen Euro. Parallel hatte sich die Bundesstadt um Fördermittel aus dem Nahmobilitätsprogramm des Landes bemüht. Die nun bewilligten 1,2 Millionen Euro für den Bau der Radverkehrsanlagen werden mit den bereits zusagten Fördermitteln verrechnet. Da die Fördersätze des Nahmobilitätsprogramms bei bis zu 90 Prozent liegen, stehen nun insgesamt 8,4 Millionen Euro Landesmittel für das Rheinufer zur Verfügung. Der Eigenanteil der Stadt verringert sich damit um rund 100.000 Euro.
Das Bonner Rheinufer soll in insgesamt drei Bauabschnitten umgestaltet und zu einem Boulevard zum Verweilen und Flanieren werden. Vor dem Hintergrund zunehmender Hitzebelastung in Städten liegt dabei ein besonderer Fokus auf der Klimaanpassung: Viel Grün und entsiegelte Flächen, schattenspendende Bäume sowie Wasserspiele und Trinkbrunnen sollen künftig Gelegenheit zur Abkühlung an heißen Sommertagen bieten. Hinzu kommen attraktive Sitzgelegenheiten und eine multifunktionale Kinderspielfläche.
Aktuell laufen die politischen Beratungen zur Entwurfsplanung für den Umbau des ersten Bauabschnitts zwischen Josefstraße und Alter Zoll. Stimmt der Rat den Plänen nach Beratung in den Fachausschüssen und der Bezirksvertretung Bonn am 12. Dezember 2023 zu, werden noch in diesem Jahr die ersten vorbereitenden Maßnahmen starten. Mit den eigentlichen Baumaßnahmen soll dann, nach der Hochwassersaison am Rheinufer, im zweiten Quartal 2024 begonnen werden. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Januar 2025 abgeschlossen sein. Die Umsetzung des zweiten Bauabschnittes zwischen Rosental und Josefstraße soll dann ab Ende 2025 erfolgen. Der dritte Bauabschnitt zwischen Altem Zoll und Zweiter Fährgasse ist ab dem Jahr 2027 vorgesehen.