Mit der Entscheidung für die städtebauliche Konzeption ergingen Aufträge an die Verwaltung zu den Themen Wirtschaftlichkeit, Wohnraumquote, Bestandsanalyse, Wärmeversorgung, Verkehr und Zwischennutzung eines Bestandsgebäudes. Mit gleichem Antrag wurde die Einrichtung einer Kommission aus Verwaltung und Politik beschlossen, welche ein Zukunftskonzept für die Unterbringung aller in den Liegenschaften „Stadthaus“ und „NQB“ sowie aller anderen städtischen Gebäude prüfen soll.
Auf dem rund 52.000 Quadratmeter großen Grundstück möchte die Bundesstadt Bonn ein lebendiges Quartier mit Wohnungsbau, unter anderem mit gefördertem Wohnen, Flächen für die Stadtverwaltung, einer Grundschule, einem Kindergarten, überregional bedeutsame Einrichtungen, Platz für Einzelhandel, Gastronomie und sonstigen Dienstleistungen sowie Frei- und Grünflächen entwickeln.
Das Konzept im Einzelnen
Das städtebauliche Konzept sieht vor, die so genannte „liegende 8“ (das eigentliche frühere Landesbehördenhaus) inklusive der Untergeschosse und das so genannte L-Gebäude zu erhalten. Das eingeschossige Garagengebäude, das im Nord-Osten an das L-Gebäude anschließt, wird abgerissen. Zwei Wohnhöfe und zwei Hochhäuser (120 Meter und 40 Meter) sowie ein grünes Forum sollen mit der zu sanierenden „,liegenden 8“ das Neue Quartier Bundesviertel prägen.
Insgesamt können rund 138.500 Quadratmeter Bruttogeschossfläche in Bestand und Neubau realisiert werden, davon rund 60 Prozent für Wohnraum (gefördert und frei finanziert); dies entspricht rund 800 Wohneinheiten. 32 Prozent der Fläche bleiben unversiegelt. Über die bestehende Tiefgarage, die modernisiert wird (ca. 480 Stellplätze) sowie zusätzliche Stellplätze im Nordwesten werden die benötigten 750 Stellplätze nachgewiesen.
Das Quartier wird im Inneren autofrei und damit Menschen zu Fuß sowie mit dem Rad vorbehalten sein (außer für Anlieferung). Dezentrale, wohnungsnahe Fahrradräume (jeweils 300 Fahrradstellplätze) und Fahrradgaragen mit Sharing-Angeboten in der Tief- & Quartiersgarage (1.300 Fahrradstellplätze) werden den Bedarf an Flächen für die Nahmobilität decken.
Die nächsten Schritte
Nach dem jetzt gefassten Beschluss des Rates wird das Büro Cityförster, das als Sieger aus dem Werkstattverfahren Rahmenplanung Bundesviertel hervorging und die im Juni 2021 vom Rat der Stadt Bonn beschlossene Rahmenplanung Bundesviertel in Abstimmung mit der Stadt Bonn fachlich erarbeitet hat, die Verteilung der Nutzungen für das NQB-Areal überarbeiten. Das Ergebnis wird wieder der Politik zu Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Eine erste frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit für das Neue Quartier Bundesviertel ist für den Spätsommer/Herbst 2024 vorgesehen.