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Sowohl einzelne alte Bäume als auch Baumgruppen (sogenannte Waldinseln) stellen in der Stadt bedeutsame Lebens- und Rückzugsräume für viele Tierarten dar. Des Weiteren haben sie einen positiven Effekt auf das Mikroklima (Beschattung, Sauerstoffproduktion) und erfreuen nicht zuletzt auch uns Menschen mit ihrer beruhigenden Ausstrahlung.
Kleiber und Meisenarten sind auf Baumhöhlen für den Nestbau angewiesen und Vögel wie der Baumläufer schätzen eine knorrige Borke, um dort Insekten zu finden. Auch für Spechte, Eulen, Fledermäuse und Eichhörnchen sind große, alte Bäumen mit ihren Löchern und Ritzen als Nahrungs- und Brutstätte überlebenswichtig. Selbst Flechten und Halbschmarotzer-Pflanzen wie die Weißbeerige Mistel (Viscum album) nutzen alte Bäume als Lebensraum.
Schon gewusst?
Warum ein alter Baum nicht durch die Pflanzung junger Bäume zu ersetzen ist?
Wird ein alter Baum gefällt, so ist sein Verlust kaum aufzufangen. Zwar werden als Ersatz junge Bäume gepflanzt - dies ist jedoch nicht das Gleiche. Alte Bäume besitzen eine ausladende Krone mit Tausenden von Blättern. Entsprechend groß ist ihre Sauerstoffproduktion und Attraktivität für Tier- und Insektenarten. Ein kleiner Baum hat nur wenig Blattfläche und kann hierbei nicht mithalten.
Baumhöhlen und die knorrige Borke eines Baumes entstehen – je nach Baumart – erst im hohen Alter. Viele Vögel und Säugetiere nutzen die Höhlen als Brut- und Überwinterungsstätte. Je mehr Ritzen, Spalten und Knubbel die Borke hat, desto besser – auf einer alten Eiche leben hunderte Insektenarten! Ein wichtiges Detail sind alte, abgestorbene Äste im Baum. Hier leben Käferlarven im Holz und der Specht bevorzugt sie zum Bau seiner Höhlen.
Die zu den gefährdeten Arten zählende und größte der 24 in Deutschland vorkommenden Fledermausarten - der Große Abendsegler (Nyctalus noctula) - kommt auch in Bonn vor. Ursprünglich in Wäldern beheimatet, hat diese Art auch die Stadt erobert – solange es ausreichend Baumhöhlen zum Übernachten und Überwintern gibt.
Fledermäuse sind Säugetiere und bekommen nur ein, höchstens zwei Junge pro Jahr. Die Kleinen werden in reinen „Mutter-Kind“-Gruppen, welche in großen Baumhöhlen eingerichtet werden, wochenlang gesäugt. Da der Große Abendsegler schon bald nach Sonnenuntergang seine Jagd nach Insekten aufnimmt, ist er gut zu beobachten.
Naturfreunde-Tipp
Wer die heimische Pflanzenvielfalt bewahren und fördern will, sollte einheimische Baumarten für den Garten wählen. Ein Haufen aus Blättern ist im Herbst/Winter ist ein willkommenes Überwinterungsversteck für Insekten und Igel. Muss ein Baum gefällt werden, kann als Kompromiss ein Teil des Stammes als Totholz stehen gelassen werden, damit Käferlarven und andere Insekten einen Lebensraum finden. Nicht selten zimmert auch der Buntspecht in der Stadt seine Höhle in Baumstämme hinein.
Ist der Garten zu klein für großwüchsige Bäume, freuen sich im und am Holz lebende Insekten über einen sogenannten Totholzhaufen. Der auch in Bonn vorkommende, stark gefährdete Hirschkäfer (Lucanus cervus) – unser größter heimischer Käfer – legt seine Eier in totem Eichen- und Obstholz ab, wo sich die Larven über mehrere Jahre entwickeln.