Street Art der unterschiedlichsten Ausprägung ist aus dem Bonner Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Es finden sich zum Beispiel großflächige Wandbilder (Murals), Sticker (Aufkleber), Tags (Signaturkürzel), Stencils (Schablonenkunst), Ad-Busting (Ergänzungen an oder Unkenntlichmachung von Werbe- oder Wahlplakaten) oder Urban Knittings (Strickelemente über Stromkästen, Laternen und Co.), die den öffentlichen Stadtraum künstlerisch gestalten. Kehrseite sind illegal angebrachte Schmierereien, die oftmals auch als Graffiti bezeichnet und unter hohem Aufwand wieder entfernt werden müssen.
In Bonn stehen derzeit drei legale Übungswände zur Verfügung, auf denen gesprüht und gemalt werden kann. Die Stadtverwaltung setzt sich dafür ein, dass kontinuierlich weitere legale Wände für eine langfristige Nutzung und ebenso Wände für temporäre Projekte hinzukommen.
Hierzu gehört nach dem Beschluss der Bezirksvertretung Hardtberg im Januar 2024 die Realisierung einer Parkour- und Fitnessanlage im Park Medinghoven sowie mehrerer Graffiti-Walls. Der Baubeginn ist im Frühjahr 2025 geplant.
Darüber hinaus wird 2026 im Reuterpark eine weitere legale Wand entstehen. An der nördlichen Seite des Parks in Richtung Bonner Talweg wird eine 26 Meter lange und vier Meter hohe Lärmschutzwand errichtet, die auf der einen Seite zum Bouldern und auf der anderen Seite zum Sprühen freigegeben wird.
Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie hier:
Hall of Fame Königshof am Brassertufer
Die legale Graffiti-Übungswand befindet sich am Brassertufer, unterhalb des Ameron Bonn Hotel Königshof, zwischen Altem Zoll und Collegium Albertinum.
Die Wand ist rund 55 Meter lang und 5,50 Meter hoch.
Weitere Nutzungsbedingungen
Sommerbild 2025 - „Bonn – Stadt – Heimat. Gestern – heute – morgen“
Bereits zum dritten Mal hatte das Kulturamt der Stadt Bonn im Januar 2025 einen Graffiti-Wettbewerb für die „Hall of Fame“ am Brassertufer ausgeschrieben. In Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsamt und dem Innenstadt-Management lautete das Thema in diesem Jahr „Bonn – Stadt – Heimat. Gestern – heute – morgen“.
Stadtentwicklung und Stadtplanung entstehen heute, anders als noch in der Vergangenheit, in gemeinschaftlichen Prozessen. Im Austausch zwischen Politik, Verwaltung und Bürger*innen werden Ideen und Konzepte für die Städte von morgen entwickelt. Dabei gilt es wichtigen Themen, wie beispielsweise Nachhaltigkeit, Klimawandel oder Zuwanderung, unter Berücksichtigung sozialer und finanzieller Aspekten zu begegnen – damit die Städte von heute auch in der Zukunft lebenswert bleiben. Im September 2024 begann beispielsweise die umfangreiche Umgestaltung des Bonner Rheinufers. Der erste Bauabschnitt befindet sich am Alten Zoll, direkt an der legalen Graffitiwand am Brassertufer. Von hier ausgehend wird die Rheinuferpromenade bis 2026 umgestaltet – unter anderem entsiegelt, begrünt und zukunftsfähig gemacht.
Was macht für uns heute eine Stadt aus? Eine Heimat? Bonn? Welche Wegmarken stechen hervor und sind nicht mehr wegzudenken? Wie war das römische Bonna, das kurfürstliche Bonn des 18. Jahrhunderts oder die Bundeshauptstadt? Wie sieht das Bonn der Zukunft aus? Grün, ohne motorisierten Verkehr und ohne Stadthaus? Wie stellen Künstlerinnen und Künstler sich eine Stadt und/oder Heimat in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft vor?
Mit all diesen Themen beschäftigen sich die Arbeiten der Künstler*innen, die nun für sieben Monate auf der rund 360 Quadratmeter großen Fläche unterhalb des Hotels zu sehen sind. Während der Frühlings- und Sommermonate darf das Wandbild nicht übermalt werden.
Insgesamt wurden 18 Skizzen von 28 Künstlerinnen und Künstlern aus Bonn und der Region eingereicht und von einer Jury begutachtet. Beim Sommerbild mitgewirkt haben folgende Künstler*innen: Puck.486 – Piksi und Oasis – Daniel Gast, Daniel Nohles, Herbert Hugendubel – Luna Warnke, Ghude, Filmore – Floris Born, Achim, Rabauke, Rudolf – Säwer92 – WEKU – BAGGAdeluxe – Ingo Stein – Waser One und RYM One – Snob79 – Taser und Blume – Julius – Dr. Eam – Radik42 – Florian Fine – DiDo – Charles? und Kasi – Lena.
Umgesetzt wurde der Wettbewerb wieder gemeinsam mit dem Bonner Verein „Arts Four Love“ (Öffnet in einem neuen Tab) sowie dem AMERON Bonn Hotel Königshof.
Im Rahmen des „Tags der Städtebauförderung NRW“ entstand zudem ein Kurzfilm über die Entwicklung des großen, demokratischen Murals mitten in der Stadt.
Sommerbild 2024 - „Starke Frauen – Tradition, Vielfalt und Gleichberechtigung in Bonn“
Sommerbild 2023 - „Grenze – Rhein – Limes“
- Ort
Wand in der Rheinaue
Die legale Graffiti-Übungswand befindet sich im Freizeitpark Rheinaue in der Nähe der Halfpipe.
Die Wand ist ungefähr 15 Meter lang und 2 Meter hoch und von beiden Seiten nutzbar.
Nutzungsbedingungen
- Ort
Reuterpark am Haus der Jugend
Die legale Graffiti-Übungswand befindet sich im Reuterpark am Haus der Jugend, parallel zur Hausdorffstraße.
Die Wand ist ungefähr 9 Meter lang und 2,50 Meter hoch und ist von beiden Seiten nutzbar.
- Sprühen ist ganzjährig erlaubt.
Darüber hinaus stand im Reuterpark vom 12. Juli bis 14. Oktober 2024 den Sprüher*innen ein Container als temporäre zweite Wand zur Verfügung. Das Theater der Stadt Bonn als Leihgeber des Containers hatte gemeinsam mit dem Verein Arts Four Love (Öffnet in einem neuen Tab) das Projekt umgesetzt.
Die Ergebnisse der Aktion sehen Sie hier:
Nutzungsbedingungen
- Ort
Projektwände
Zusätzlich zu den legalen Wänden stehen im gesamten Stadtgebiet Projektwände unterschiedlicher Eigentümer*innen für einmalige, künstlerische Aktionen zur Verfügung. Dort können nach Rücksprache und Genehmigung durch die Eigentümer*innen begleitete Aktionen wie Workshops, Wettbewerbe oder besondere Aktionen durchgeführt werden.
Auswahl der zur Verfügung stehenden Wände:
- Betriebsgelände der Müllverwertungsanlage Bonn, Am Dickobskreuz, 53121 Bonn
- Autobahn GmbH an verschiedenen Standorten, u.a. am Rheindorfer Bach
- Deutsche Bahn AG an verschiedenen Standorten, u.a. Unterführungen
- Königswinterer Straße, 53227 Bonn
Weitere Informationen und Kontakt zu den Eigentümer*innen erhalten Sie unter kulturprojektebonnde oder telefonisch unter 0228 774536.
Kontakt
Kulturamt der Stadt Bonn
Ansprechperson: Herr Hans-Joachim Over
kulturprojektebonnde
Telefonnummer: 0228 774536