Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung vom Verein für Gefährdetenhilfe und der Stadt Bonn.
In dieser Ära, geprägt von der menschenverachtenden Ideologie des Nationalsozialismus, wurden Menschen, die sich in schwierigen Lebensumständen befanden und von der gesellschaftlichen Norm abwichen, diskriminiert, verfolgt, zwangssterilisiert und ermordet. Vorgestellt werden Menschen, die als „Asoziale“ bezeichnet und verfolgt wurden und sozialen Randgruppen der Gesellschaft angehörten. Es waren häufig Menschen, die den Polizei- oder Wohlfahrtsbehörden bereits bekannt waren. Ihnen wurde ein „gemeinschaftsfremdes“ Verhalten vorgeworfen.
Die ersten darunterfallenden Verfolgten waren Prostituierte, Zuhälter und bettelnde Menschen sowie Landstreicher*innen. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Gruppe der Betroffenen erweitert: Kleinkriminelle, Spielsüchtige, Suchtkranke, säumige Unterhaltszahler, Hausierer, vermeintliche Wohlfahrtsbetrüger und Fürsorgezöglinge, die durch „unsittliches“ oder „renitentes“ Verhalten aufgefallen waren, sowie fahrende Gewerbetreibende oder Wander- und Saisonarbeiter. Frauen wurden meist aufgrund von Beziehungen zu Zwangsarbeitern oder wegen häufig wechselnder Geschlechtspartner verfolgt.
Die Ausstellung soll neben dem Gedenken und der Geschichte dieser Verfolgten auch darauf aufmerksam machen, wachsam gegenüber populistisch geprägten Prozessen der Ausgrenzung zu sein. Zu sehen ist die Ausstellung vom 26. Oktober bis 19. November 2023 im Landgericht Bonn, Wilhelmstrasse 21 (Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 7:30 bis 16 Uhr).