Seit bald drei Jahren herrscht Krieg in der Ukraine. Derzeit sind die Angriffe Russlands auf das Nachbarland heftiger denn ja. Auch Cherson im Süden des Landes leidet unter dem permanenten Beschuss. Mit der Stadt verbindet Bonn eine Solidaritätspartnerschaft. Am Dienstag, 19. November 2024, übergab die Stadt Bonn im Beisein von Oberbürgermeisterin Katja Dörner vier weitere Fahrzeuge aus den Beständen der Bonner Feuerwehr. Katja Dörner übergab gemeinsam mit Stefan Wagner, Leiter des Amtes für Internationales und globale Nachhaltigkeit, und Marcel Fröhlen, Abteilungsleiter Technik und Ausrüstung der Feuerwehr Bonn, die Schlüssel von vier Mannschaftstransportfahrzeugen an den Verein Blau-Gelbes Kreuz.
„Heute tobt der Krieg in der Ukraine genau seit 1.000 Tagen – was für eine schreckliche Zahl, hinter der unermessliches Leid steht. Die Menschen in der Ukraine brauchen unserer Hilfe und Solidarität dringender denn je“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Sie dankte Olesya Cherepynska-Schmidt, Projektleitung und Fördermittelmanagement des Vereins Blau-Gelbes Kreuz, sowie Tamara Vuković, Leiterin der Bonner Filiale, für ihre Unterstützung. Der Verein übernimmt bereits zum dritten Mal den Transport von gespendeten Fahrzeugen in die Ukraine. „Fahrzeuge gehören zu dem, was momentan am dringendsten gebraucht wird. Das bestätigt uns die Stadt Cherson immer wieder“, erläuterte die Oberbürgermeisterin. Sie wünschte dem Verein Blau-Gelbes Kreuz eine sichere Fahrt in die Ukraine und eine gute Rückkehr.
„Trotz der Nähe zur Front und des ständigen Beschusses leben noch ca. 90.000 Menschen in Cherson. Die Unterstützung der Freunde aus Bonn für die kommunale Daseinsvorsorge hilft den Menschen, dort weiterzuleben. Sie hat aber auch einen hohen symbolischen Wert: Sie zeigt, dass wir die Menschen in Cherson nicht vergessen“, betonte Tamara Vuković. Der Konvoi, der noch weitere Fahrzeuge aus anderen Städten umfassen wird, soll am 28. November 2024 in Köln starten.
Spendenkampagne startet in der Vorweihnachtszeit
Ein besonderer Schwerpunkt der partnerschaftlichen Unterstützung liegt auf dem Spendenprojekt „Bonn hilft Cherson“, das die Stadt Bonn mit dem Partner „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ umsetzt. „Unser Cherson-Team hört immer wieder aus der Bevölkerung, dass man sich mehr Informationen über den Einsatz der Gelder wünscht“, berichtet Stefan Wagner. Um zu illustrieren, wohin das Geld fließt, zeigt die bald startende Spendenkampagne der Stadt Bonn gemeinsam mit „Help“ Motive mit den hauptsächlichen Einsatzfeldern. In erster Linie wird von den Spenden medizinisches Gerät angeschafft, um die wenigen noch funktionierenden Krankenhäuser zu unterstützen. Die Plakate, die im so genannten „Line Art“-Stil gestaltet sind, zeigen drei Motive: ein Baby im Inkubator („Brutkasten“), eine Person im Rollstuhl, die von medizinischem Personal geschoben wird, sowie medizinisches Personal am Bett einer erkrankten Person. Ab Dezember sind die Motive im Stadtbild zu sehen.
Die Bonner Hilfsorganisation „Help – Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützt die Bundesstadt Bonn mit der Wiederherstellung der medizinischen Grundversorgung der Stadt Cherson, beschafft Medikamente und medizinisches Gerät. Insbesondere das Kinderkrankenhaus in Cherson wird unterstützt, zum Beispiel mit einem Inkubator („Brutkasten“) für Neugeborene und einem Röntgengerät. Auch das Zentrallager Sachspenden Bonn, ZeSaBo, unterstützt mit der Sammlung von Hilfsgütern, wie zum Beispiel Hygieneartikel und Babynahrung.
Weitere Informationen unter www.bonn.de/cherson (Öffnet in einem neuen Tab) sowie www.bonn-hilft-cherson.de (Öffnet in einem neuen Tab).