Um eine bedarfsgerechte und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit rettungsdienstlichen Leistungen sicherstellen zu können, stellt die Stadt Bonn einen entsprechend leistungsfähigen Rettungsdienst sicher. Hierzu zählt die Bereitstellung von Rettungsmitteln (Notarztdienst, Notfallrettung, Krankentransport) genauso wie die Vorbereitung auf Einsätze mit vielen Verletzten und die Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Bonn im Zentrum für Rettungs- und Notfallmedizin (ZRN).
Zentrum für Rettungs- und Notfallmedizin (ZRN)
Gemeinsam unterhalten die Bundesstadt Bonn und das Bonner Universitätsklinikum das Zentrum für Rettungs- und Notfallmedizin (ZRN). Leiter des Zentrums ist der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes.
Zu den Aufgabenschwerpunkten gehören die ärztliche Leitung des Notarzt- und Rettungsdienstes, der Ausbau des Intensivtransportwesens, die strukturierte Ausbildung der Weiterbildungsassistenz im Bereich Notfallmedizin, die Intensivierung der notfallmedizinischen Lehre, die Initiierung und Koordinierung präklinischer Studien sowie das medizinische Controlling und die Qualitätssicherung.
Neben einer Fachärztin oder einem Facharzt sind zu Aus- und Weiterbildungszwecken ständig acht weitere Assistenzärztinnen und -ärzte zugeordnet, die im Notarzt- und Verlegearztdienst eingesetzt werden.
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Kontakt
Ort
Großeinsatzlagen, Katastrophenschutz, Großveranstaltungen
Frau Sabine Jeandrée
Feuerwehr
Lievelingsweg 112
53119 Bonn
Postanschrift
Bundesstadt Bonn
53103 Bonn
Notärztlicher Dienst
Zwei Notarzteinsatzfahrzeuge werden im 24-Stunden-Dienst und eins im 10-Stunden-Dienst vorgehalten. Ein weiteres Fahrzeug wird bei Bedarf zusätzlich mit dem Ärztlichen Leiter Rettungsdienst besetzt.
Notarzteinsatzfahrzeuge
Das Notarzteinsatzfahrzeug Bonn-Nord ist auf der Feuer- und Rettungswache 1 stationiert. Es wird ausschließlich mit Ärztinnen und Ärzten der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn besetzt. Das Notarzteinsatzfahrzeug Bonn-Süd ist in Bad Godesberg auf der Feuer- und Rettungswache 3 untergebracht und rückt mit Ärztinnen und Ärzten der Johanniter-Kliniken Bonn, Betriebsstätte Waldkrankenhaus aus. Unter Leitung der Anästhesieabteilung beteiligen sich auch noch die internistische und chirurgische Abteilung am Notarztdienst. Ein drittes Tages-Noteinsatzfahrzeug wird an Werktagen von 8 bis 18 Uhr besetzt und ist ebenfalls auf der Feuer- und Rettungswache 1 stationiert. Die Fahrerfunktion der Notarzteinsatzfahrzeuge wird durch Personal der Berufsfeuerwehr besetzt.
Verlegearztdienste für Transporte zwischen den Krankenhäusern
Zur Ergänzung des Primärnotarztdienstes wurden bei stetig steigendem Bedarf drei Verlegearztdienste für Interhospitaltransporte eingerichtet. Diese Dienste werden ebenfalls durch die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Bonn sichergestellt. Da es sich zum Teil um schwer kranke Intensivpatienten handelt, wurden seitens des Trägers spezielle medizinisch-technische Geräte angeschafft.
Fortbildungsveranstaltungen und Studien
Alle zwei Monate finden Fortbildungsveranstaltungen und Fallkonferenzen für im Notarztdienst eingebundene Ärztinnen und Ärzte statt. Einmal jährlich gibt es einen Kurs zur Erlangung des „Fachkundenachweises Rettungsdienst“ beziehungsweise der „Zusatzbezeichnung Notfallmedizin“. Der Kursus findet in Zusammenarbeit mit der Ärztekammer Nordrhein, dem Zentrum für Rettungs- und Notfallmedizin am Universitätsklinikum und den Johanniter-Kliniken, Waldkrankenhaus statt.
Neben der täglichen Patientenversorgung wurden und werden zahlreiche Untersuchungen und Studien in der präklinischen Notfallmedizin durchgeführt. Aus den Forschungsschwerpunkten der kardiopulmonalen Reanimation (Professor Fischer, Dr. Breil, Dr. Schewe, Dr. Heister), endobronchialen Applikation von Adrenalin sowie Pharmakokinetik und -dynamik gingen zahlreiche international anerkannte Publikationen hervor. In den vergangenen Jahren wurden unter anderem folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Rettungsdienstsysteme im internationalen Vergleich (Health Monitoring & Benchmarking of European EMS Systems, Dr. Krafft, Universität Köln)
- CPR-Unterstützung durch mechanische Kompressionssysteme (Zoll Autopulse®)
- Reanimationsregister
Notfallrettung
Zu den zentralen Aufgaben der Notfallrettung zählen
- die Durchführung lebensrettender Maßnahmen am Unfallort,
- Herstellung und Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit,
- Transport in ein für die weitere Versorgung geeignetes Krankenhaus.
Auch die Verlegung von bereits medizinisch erstversorgten Patient*innen in ein anderes Krankenhaus oder zu speziellen Diagnoseeinrichtungen ist Aufgabe der Notfallrettung.
Standorte des Rettungsdienstes
Nur durch eine ausreichende Anzahl an Rettungswagen, deren Standorte im Stadtgebiet günstig verteilt sind, kann erreicht werden, dass jeder Notfallort innerhalb kurzer Zeit erreicht werden kann. Um eine hohe Versorgungsqualität zu erreichen und dauerhaft sicherzustellen, unterhält die Stadt Bonn vier Rettungswachen, die mit Ausnahme der Rettungswache 4 im Stadtbezirk Bonn Hardtberg den Feuerwachen der Berufsfeuerwehr angegliedert sind, sowie drei rettungsdienstliche Stützpunkte (Universitätsklinikum, Betriebsstätte Johanniter Krankenhaus und Koblenzer Straße in Bad Godesberg).
Die Vorhaltung von Rettungswagen in den Rettungswachen und Stützpunkten orientiert sich am Bedarf. So ist die Einsatzhäufigkeit in den Tagesstunden am höchsten, nachts geht sie zurück. Dementsprechend werden an den Wochentagen neben insgesamt sechs Rettungswagen mit einer 24 Stunden-Vorhaltung an 365 Tagen zusätzlich acht Rettungswagen jeweils 12 Stunden vorgehalten. Darüber hinaus steht auf den Feuer- und Rettungswachen Bonn, Beuel und Bad Godesberg jeweils ein weiterer, aus dem Einsatzdienst der Berufsfeuerwehr besetzter Rettungswagen 24 Stunden bei Spitzenbedarfssituationen zur Verfügung.
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Personal in der Notfallrettung
Die personelle Besetzung der Rettungswagen erfolgt durch Einsatzpersonal der Berufsfeuerwehr Bonn sowie der eingebundenen Leistungserbringer. Während die Fahrerin oder der Fahrer eines Rettungswagens über die Qualifikation der Rettungssanitäterin beziehungsweise des Rettungssanitäters verfügen muss, ist für die verantwortliche Versorgung und Betreuung von Notfallpatient*innen eine Rettungsassistentin beziehungsweise ein Rettungsassistent oder eine Notfallsanitäterin/ein Notfallsanitäter einzusetzen.
Beauftragter für Medizinproduktesicherheit Rettungsdienst:
Den Beauftragten für Medizinproduktesicherheit des Rettungsdienstes der Stadt Bonn erreichen Sie per E-Mail unter medizinproduktebonnde.
Krankentransport
Der Krankentransport befördert Patient*innen, die während des Transports eine fachliche Betreuung benötigen, aber keine Notfallpatient*innen sind. Typische Aufgabenbereiche des Krankentransportes sind:
- Transporte zur ambulanten klinischen Versorgung
- Krankenhauseinweisungen durch Hausarzt beziehungsweise Hausärztin oder kassenärztlichen Notdienst
- Transporte zu speziellen Diagnose- und Therapieeinrichtungen innerhalb der klinischen Behandlung
- Verlegungstransporte zur weitergehenden klinischen oder pflegerischen Versorgung
- Heimtransporte nach klinischer Behandlung
- Infektionstransport
Um den Krankentransport bedarfsgerecht und wirtschaftlich durchführen zu können, bedient sich die Stadt Bonn der Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst, die neben dem Personal auch die erforderlichen Krankentransportwagen zur Verfügung stellen.
Struktur der Krankentransporte
Wenn auch der Krankentransport nicht der gleichen zeitlichen Dringlichkeit unterliegt wie die Notfallrettung, so sind doch viele Transporte an feste Termine gebunden. Um diese Terminfahrten zum geplanten Zeitpunkt innerhalb einer angemessenen Zeit durchführen zu können, hält der Rettungsdienst der Stadt Bonn in der Spitzenzeit bis zu 28 Krankentransportwagen vor. Die Disposition wird auf Grundlage eines Funktionsplans an den Bedarf angepasst, so dass jeweils nicht mehr Fahrzeuge vorgehalten werden als erforderlich.
Personal
Wie in der Notfallrettung werden auch im Krankentransport hohe Anforderungen an das eingesetzte Personal gestellt. Um die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, müssen Fahrerinnen und Fahrer eines Krankentransportwagens mindestens die Qualifikation als Rettungshelferin beziehungsweise Rettungshelfer nachweisen. Zur Betreuung von zu behandelnden Personen ist eine Mindestqualifikation als Rettungssanitäter beziehungsweise -sanitäterin vorgeschrieben. So ist sichergestellt, dass auch Notfälle im Rahmen von Krankentransporten sachgerecht versorgt werden können.
Neben der regelmäßigen Teilnahme an den gesetzlich vorgeschriebenen Fortbildungen, die durch die beteiligten Hilfsorganisationen eigenverantwortlich durchgeführt und gegenüber dem Träger des Rettungsdienstes nachgewiesen werden müssen, ist eine eintägige Einführungsveranstaltung für neue Mitarbeitende im Krankentransport verpflichtend. Hier werden den Teilnehmenden die Organisation und Struktur des Rettungsdienstes sowie die allgemeinen Standards und Arbeitsabläufe im Krankentransport vermittelt.
Einsätze mit vielen Verletzten
Schadenlagen mit einer großen Anzahl Betroffener bezeichnet man allgemein als „Massenanfall von Verletzten“. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Verkehrsunfälle, Brand- oder Explosionsereignisse oder um die Freisetzung von Gefahrstoffen. Die Bewältigung derartiger Schadenlagen stellt den Rettungsdienst vor große Herausforderungen.
Vorhaltung für Einsätze mit vielen Verletzten
Um die gesetzlichen Anforderungen zur Bewältigung von Schadenereignissen mit vielen Betroffenen zu erfüllen, hat die Stadt Bonn über die eigenen Strukturen hinaus mit den in den Rettungsdienst eingebundenen Leistungserbringern die Gestellung einer definierten Anzahl von zusätzlichen Rettungs- und Krankentransportwagen sowie von rettungsdienstlich qualifiziertem Personal vereinbart. So ist sichergestellt, dass zeitnah nach einer Alarmierung neben zusätzlichen Fahrzeugen auch zusätzliches, qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Darüber hinaus werden ereignisabhängig die Einsatzeinheiten des Katastrophenschutzes in die Einsatzmaßnahmen eingebunden.
Bei Lagen, die die Kapazitäten einer Gebietskörperschaft übersteigen, stehen neben der rettungsdienstlichen Sofortunterstützung durch benachbarte Leitstellen in allen Gebietskörperschaften landeseinheitliche Verstärkungskomponenten in Form von Patiententransportzügen und Behandlungsplätzen auf Anforderung zur Verfügung. Umgekehrt hält auch die Stadt Bonn entsprechende Strukturen für überörtliche Einsätze vor.
Führung
Einsatzlagen mit vielen Verletzten stellen auch in Bezug auf die Führungsorganisation besondere Anforderungen. Aus diesem Grund fordert auch der Gesetzgeber die ständige Verfügbarkeit eines ärztlichen Leitungsdienstes. So hält auch die Stadt Bonn permanent eine Leitende Notärztin (LNÄ)/einen Leitenden Notarzt (LNA) auf Basis eines Dienstplans vor. Wesentliche Aufgaben sind die Lagefeststellung aus medizinischer Sicht, Festlegung von medizinischen Einsatzschwerpunkten, Koordination des ärztlichen Personaleinsatzes sowie die medizinisch-fachliche Beratung des Einsatzleiters. Das Personal der Dienstgruppe „Leitender Notarzt“ besteht aus erfahrenen Notärztinnen und Notärzten der am Notarztdienst beteiligten Krankenhäuser.
Zusätzlich hält die Stadt Bonn eine qualifizierte rettungsdienstliche Führungskraft (Organisatorischer Leiter Rettungsdienst) ebenfalls auf Grundlage eines Dienstplans ständig vor, deren Aufgabe die organisatorische Leitung des Einsatzabschnitts „Medizinische Rettung“ ist. Zu den Aufgaben gehört die Einrichtung der erforderlichen Funktionsbereiche (Patientenablagen, Transportorganisation, Rettungsmittelbereitstellung) einschließlich der Sicherstellung der Personal- und Fahrzeugressourcen sowie der erforderlichen Infrastruktur. Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL) wird traditionell auf Grundlage eines umlaufenden Dienstplans durch die in den Rettungsdienst eingebundenen Leistungserbringer gestellt.