Inhalt anspringen

Bundesstadt Bonn

Stadt will Förderzentrum und Dreifachturnhalle an der Rölsdorfstraße bauen

Gemeinsam mit dem bereits dort vorgesehenen, dringend notwendigen Förderzentrum „Geistige Entwicklung“ kann auch die benötigte Dreifachturnhalle in Beuel auf dem Gelände der ehemaligen Realschule an der Rölsdorfstraße gebaut werden. Das ist das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die die Stadt Bonn in Auftrag gegeben hatte. Die Planung für beide Projekte soll ein Generalplaner übernehmen, den Bau ein Generalunternehmer.

Einen entsprechenden Beschlussvorschlag hat die Stadt deshalb den politischen Gremien vorgelegt. Um noch im Jahr 2024 ein Vergabeverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb starten zu können, strebt die Stadt die Beschlussfassung durch den Rat in der Sitzung am 12. Dezember 2024 an.

Förderzentrum für bis zu 170 Schüler*innen

Das neue Förderzentrum mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ soll eine barrierefreie Nutzfläche von rund 4.000 Quadratmetern umfassen und bis zu 170 Schüler*innen ein ihren besonderen Bedürfnissen entsprechendes adäquates Lernumfeld bieten. Sämtliche von den Schüler*innen genutzten Räume sind im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss vorgesehen. Die barrierefreie Erschließung soll durch einen Aufzug und eine Rampe sichergestellt werden.

Das Raumprogramm des Förderzentrums wurde gemeinsam von Schulamt, Städtischem Gebäudemanagement und Mitgliedern des Leitungs- und Mitarbeitenden-Kollegiums der Königin-Juliana-Schule erarbeitet. Auch die spezifische bauliche Ausstattung und Einrichtung der Räume soll in enger Abstimmung mit dem Beratungsteam der Königin-Juliana-Schule definiert werden.

Dreifachturnhalle mit Tribüne für 500 Zuschauer*innen

Die Stadt schlägt vor, die Dreifachturnhalle separat zu errichten und für Sportveranstaltungen, vor allem für Handballspiele, auszulegen. Sie soll eine Tribüne mit mindestens 500 Plätzen erhalten. Vormittags soll sie außerdem dem Schulsport zur Verfügung stehen und den Bedarf der umliegenden Schulen decken.

Um die Planung zu beschleunigen, ist vorgesehen, die Planungsleistungen für Turnhalle und Förderschule gebündelt an einen Generalplaner zu vergeben. Auf diese Weise können die einzelnen Planungsleistungen nicht nur deutlich schneller und mit weniger Koordinierungsaufwand erbracht, sondern auch wirtschaftliche Synergieeffekte erzielt werden. Das gesamte Gelände soll möglichst klimaresilient und nachhaltig gestaltet werden. Für das Projekt wird eine Zertifizierung gemäß DGNB Gold-Standard angestrebt.

Gebäude der ehemaligen Realschule sollen abgerissen werden

Die Stadt schlägt außerdem vor, die Gebäude der ehemaligen Realschule Beuel schon vor Abschluss der Planung abzureißen. Dies ist notwendig, um den Boden unter den Gebäuden rechtzeitig vor der Ausschreibung auf Schadstoffe untersuchen zu können. Die ehemals auf dem Gelände befindliche Kiesgrube wurde in der Vergangenheit mit einem Gemenge aus Bauschutt, Müll und gewerblichen Abfällen aufgefüllt. In den nicht bebauten Bereichen sind hohe Arsenbelastungen festgestellt worden. Das Ausmaß der Kontaminierung unter den Bestandsgebäuden ist derzeit nicht bekannt. 

Eine weitere Nutzung der Bestandsgebäude ist nicht möglich, da sie eine Vielzahl gravierender Mängel, etwa bei Brandschutz und Haustechnik, ein den Baujahren geschuldetes, hohes Schadstoffvorkommen sowie altersbedingte bauliche Mängel aufweisen. Außerdem lässt sich das ausgearbeitete Raumprogramm für das Förderzentrum nicht im Bestand realisieren. 

Ausgenommen vom Abriss ist der sanierte Gebäudetrakt E, der vom Robert-Wetzlar-Berufskolleg als Teilstandort und vom BONNEUM genutzt wird. Um diese eigenständige Nutzung sicherzustellen, ist eine zusätzliche Toilettenanlage notwendig, die vorgezogen errichtet werden soll.

Der momentan von der der Paul-Gerhardt-Schule genutzten Gebäudeteil H wird erst abgerissen, nachdem am Hauptstandort der Schule in einer separaten Baumaßnahme zusätzliche Räume geschaffen wurden.

Zeitschiene und Kosten

Die Beauftragung des Generalplaners ist für Mitte 2025 vorgesehen. Im Herbst 2026 könnte das Projekt ausgeschrieben werden, die Ausführungsphase Ende 2026 starten. Bei einem reibungslosen Verlauf der Maßnahme geht die Stadt von einer Fertigstellung im Jahr 2029 aus. 

Für die Vorbereitungen des Projektes hat die Stadt eine Fachanwaltskanzlei und ein Projektsteuerungsbüro mit Beratungs- und vorbereitenden Leistungen beauftragt. Das Büro schätzt die Kosten des Gesamtprojektes aktuell auf mindestens 74,3 Millionen Euro. Hierin sind die Kosten für Abriss und Bodensanierung enthalten.

Die Beschlussvorlage inklusive der Bedarfsplanung ist  hier (Öffnet in einem neuen Tab) im Ratsinformationssystem einzusehen.