Während der Seesanierung wurden Fische, wie Schleien und Hechte, die für die Entschlammung des Sees entnommen wurden, wieder zurückgesetzt. „Wir konnten im Sommer bereits Jungfische im Rheinauensee beobachten, aber ein See dieser Größenordnung entwickelt sich schneller und stabiler, wenn durch zusätzlichen Besatz die Artenzusammensetzung gesteuert wird“, erklärt Jan Peter Stiller vom Amt für Umwelt und Stadtgrün.
Aktuell werden Schleien, Rotaugen, Rotfedern und Gründlinge mit einem Gesamtgewicht von 200 Kilogramm in unterschiedlichen Größen zugesetzt. Die nach der Sanierung gepflanzten Makroalgen haben sich in den vergangenen Monaten gut ausgebreitet und dienen den neuen Seebewohnern als Kinderstube und Lebensraum. Auch zahllose Kleinstlebewesen, wie Insektenlarven, konnten sich im Gewässer entwickeln, so dass die Fische ausreichend Futter finden.
Im nächsten Jahr werden weitere Arten in mehreren Schritten eingebracht. Hierunter werden auch Kleinfische, wie der Bitterling sein. Dieser ist bei seiner Fortpflanzung auf die im See vorkommende Große Teichmuschel angewiesen, in deren Kiemenraum er seine Eier ablegt. Die Muscheln wiederum profitieren von den Fischen, da sich ihre Larven an die Fische anheften und so verbreitet werden. Als letztes werden Raubfische im See angesiedelt. Diese sorgen für eine ausgewogene Artenzusammensetzung und damit für ein Gleichgewicht im See.
Informationen zur Seesanierung im Jahr 2022 gibt es unter www.bonn.de/rheinauensee (Öffnet in einem neuen Tab).