Ein Bündnis aus evangelischer Kirche in Bonn, der Gleichstellungsstelle der Stadt Bonn, UN-Women Deutschland und der beiden Zonta-Clubs Bonn macht zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November auf das Unrecht aufmerksam und zeigt Menschen Wege auf, Betroffenen zu helfen. Die Aktion nimmt den Appell der Vereinten Nationen “Orange The World! End Violence against Women Now!” auf, macht ihn für Bonn konkret und ist Teil verschiedener Aktionen und Veranstaltungen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.
“Orange the City”
In Kooperation mit UN Women Deutschland und den Bonner Zonta-Clubs hängen in Bonn vom 17. November bis zum 10. Dezember 2023 auf der Kennedybrücke Banner mit dem Aufruf „Stopp Gewalt gegen Frauen“. In dieser Zeit werden auch Fahnen an den Bezirksrathäusern Hardtberg, Beuel und Bad Godesberg sowie am Rheinauen-Rondell, Herbert-Wehner-Platz, den Aufruf verbreiten. Bilder mit derselben Botschaft sind vom 25. November 2023 bis zum 10. Dezember 2023 auf den Bildschirmen in den U-Bahn-Haltestellen Hauptbahnhof und Rheinallee und auf anderen digitalen Werbeflächen in der Stadt zu sehen.
Auch in der orangefarbenen U-Bahn-Haltestelle „Bundesrechnungshof/Auswärtiges Amt“ ist ab dem 20. November 2023 für einige Wochen ein Aufruf gegen Gewalt an Frauen mit Hilfsangeboten zu finden und setzt so ein weiteres Zeichen.
Die Händler*innen der Bonner Innenstadt dekorieren wieder anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen ihre Schaufenster orange und unterstützten so die Aktion Orange the World.
Auftaktveranstaltung am 25. November
Anlässlich dieses Gedenktages sind alle Interessierten eingeladen, am Samstag, 25. November 2023, von 11 Uhr bis 12.30 Uhr zur evangelischen Kreuzkirche am Kaiserplatz in Bonn zu kommen. In und vor dem Gotteshaus wird es an diesem Tag neben der Auftaktveranstaltung zum Projekt „Orange Bänke in Bonn“ spannende Aktionen geben.
Um 11 Uhr wird ein Podiumsgespräch u.a. mit Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Superintendent Dietmar Pistorius, Ulrike Seeler (Zonta Club Bonn-Rheinaue) und Dr. Ursula Sautter (UN Women Deutschland) mit anschließender Aktion auf dem Vorplatz beginnen. Das kleine Theater Bad Godesberg unter der Leitung von Frank Oppermann gestaltet das Rahmenprogramm. Im Anschluss spielt die Percussion-Company der Ludwig-van-Beethoven-Musikschule Bonn unter der Leitung von Ansgar Buchholz auf dem Platz.
Bänke werden im Stadtgebiet aufgestellt
Die zwölf neuen orangefarbenen Bänke wurden von der Justizvollzugsanstalt Rheinbach hergestellt. Ab 11. Dezember werden die Bänke, die Schilder mit Hilfemöglichkeiten enthalten, an prominenten öffentlichen Orten im Stadtgebiet aufgestellt. So zum Beispiel auf dem Frankenbadvorplatz, an der Abendrealschule Bonn, am Posttower, am Zentralen Omnibusbahnhof/Hbf und auf dem Theaterplatz Bad Godesberg.
Zusätzlich zu diesen zwölf Bänken wurden fünf weitere Bänke in Kooperation mit dem Amt für Umwelt und Stadtgrün und dem Tiefbauamt umgestaltet. Hierbei handelt es sich um Bestandsbänke, die mit orangefarbener Farbe gestrichen wurden und die Plakette mit den Hilfenummern erhalten. Diese Bänke kommen auf den Kaiserplatz, die Poppelsdorfer Allee, den Hofgarten, in den Grünzug Tannenbusch und auf den Rochusplatz in Duisdorf.
Bereits seit dem vergangenen Jahr stehen 15 Bänke verteilt in Bonn.
Verschiedene Veranstaltungen
Zum diesjährigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen finden neben der Auftaktveranstaltung verschiedene weitere Veranstaltungen statt. Alle Infos und Veranstaltungen sind online auf der städtischen Internetseite unter www.bonn.de/gewalt-an-frauen (Öffnet in einem neuen Tab) veröffentlicht.
Hintergrund
Die „Orange the World“-Kampagne von UN-Women, macht auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam und läuft vom 25. November (Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen) bis zum 10. Dezember 2023.
Jede dritte Frau in Deutschland hat bereits Erfahrung mit physischer oder sexueller Gewalt gemacht – insgesamt mehr als 12 Millionen Frauen, im Abstand von 4 Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren (Ex-)Partner, jeden dritten Tag stirbt eine Frau durch ihren (Ex-)Partner, der Großteil der Frauen meidet bestimmte Orte oder den ÖPNV nachts, doch auch in der eigenen Wohnung sind Frauen nicht zwangsläufig vor Gewalt sicher.
Die häufigsten Täter sind Männer, hauptsächlich wird die Gewalt in Partnerschaften ausgeübt. Äußern tut sich diese Gewalt in Form von sexualisierten Sprüchen, belästigenden Handlungen bis hin zu Vergewaltigungen oder Femiziden. Gewalt existiert auch in digitalen Räumen: 70 Prozent der Mädchen in Deutschland waren Opfer digitaler Gewalt oder Belästigung in den sozialen Medien. Allgemeine Folgen dieser Gewalt: Frauen meiden bestimmte Orte, Situationen, Plattformen oder soziale Ereignisse, um Gewalt aus dem Weg zu gehen. Ihre Freiheit und Teilhabe am öffentlichen Leben werden so eingeschränkt, im freizeitlichen, schulischen und beruflichen Kontext. Ihre Stimmen in Diskussionen und Entscheidungen werden leiser und die Frauen sowie Mädchen werden weniger sichtbar. https://unwomen.de/orange-the-world-2023 (Öffnet in einem neuen Tab)
Um dem entgegenzuwirken, finden am 25. November weltweit Aktionen statt, um auf Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen und ein starkes Zeichen gegen Gewalt zu setzen sowie Betroffenen Hilfe zu ermöglichen. Unterstützung und Hilfsangebote in Bonn gibt es unter www.bonn.de/gewalt-gegen-frauen (Öffnet in einem neuen Tab).