Die Bundesstadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis sind entsetzt, dass die Planung der DB zur Lösung der Engstelle in Troisdorf noch in einem so rudimentären Stadium ist. Beide haben über die schleppende Bearbeitung erst durch die Anfrage aus dem politischen Raum und der Antwort der DB AG bzw. in der Sitzung der NVR-Verbandsversammlung am Freitag, den 25.11.2022 erfahren. Eine offizielle Information an die Aufgabenträger Stadt Bonn und Rhein-Sieg-Kreis durch die DB oder den NVR gibt es bislang nicht.
Die Stadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis fordern DB und NVR auf, sich kurzfristig zusammenzusetzen und unter Beteiligung der beiden Aufgabenträger – abzustimmen, wie die Planungen beschleunigt und der Engpass im Streckennetz rechtzeitig bis zur Inbetriebnahme der S 13 beseitigt werden kann. Aus Sicht der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises sind weder eine Ausdünnung des Taktes auf der Siegstrecke noch ein Umstieg in Troisdorf für die Fahrten von und nach Bonn-Oberkassel geeignete Lösungsoptionen. Neben den Fahrgästen aus Bonn wären zudem die Bürgerinnen und Bürger von Sankt Augustin und Troisdorf an den Bahnhöfen „Menden“ und „Friedrich Wilhelmshütte“ ebenfalls massiv von dem Umstiegszwang betroffen.
Parallel muss umgehend ein Konzept erarbeitet werden, wie die S 13 als vollwertiges Angebot in das Gesamtnetz bzw. Zielnetz 2030 des NVR integriert wird. Dazu wurde der NVR bereits in der Sitzung des Zweckverbandes am 26. November 2021 aufgefordert und die Geschäftsführung sagte die Erstellung eines entsprechenden Betriebskonzeptes zu.
Aus Sicht der Stadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises ist es außerdem notwendig, den benachbarten Aufgabenträger SPNV Nord in Rheinland-Pfalz einzubinden. Es ist zwingend erforderlich, dass dabei die aus Koblenz über Königswinter, Bad Honnef kommende RB 27 ihren Verkehrswert nicht verliert und weiterhin durchgehend bis Köln verkehrt bzw. wie in der ursprünglichen Planung vorgesehen mit der S13 verschmolzen wird. Eine Abbindung der RB27 in Bonn-Oberkassel oder Troisdorf ist für uns inakzeptabel.
Ein entsprechendes gemeinsames Schreiben der Bundesstadt Bonn und des Rhein-Sieg-Kreises an DB/NVR wird kurzfristig zwischen den Verwaltungen abgestimmt.
Die Bundesstadt Bonn und der Rhein-Sieg-Kreis stimmen sich in solchen Fragen regelmäßig eng ab, unter anderem wird sich auch der nächste gemeinsame Planungs- und Verkehrsausschuss der beiden Aufgabenträger damit beschäftigen.