Angesichts weltweiter Krisen, Konflikte und Kriege stellt der WWF die Aktion 2024 unter das Motto „Deine Stunde für die Erde!“ Sie soll in diesem Jahr nicht nur ein Zeichen für den Klimaschutz sein, sondern auch eines für gegenseitigen Respekt und die Demokratie. Mit dem Aktionstag verbindet der WWF die Forderung einer Politik, die Klimaschutz in die Breite trägt, finanziell fördert und im Staatshaushalt langfristig verankert.
Dies ist auf kommunaler Ebene in Bonn zum Teil bereits geschehen. Auf den Tag ein Jahr vor der diesjährigen Earth Hour, am 23. März 2023, hat der Rat der Stadt Bonn den Klimaplan als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn beschlossen. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Viele der politisch beschlossenen Aufträge werden nun in konkrete Projekte übersetzt und werden schrittweise in der Stadtgesellschaft erlebbar.
Bestandteil des Arbeitsprogrammes des Bonner Klimaplans ist die kommunale Wärmeplanung. Sie soll die Frage beantworten, wie Bonn künftig mit klimaschonender Wärme versorgt werden kann. Die Stadt Bonn hat kürzlich als eine der ersten Kommunen in NRW die Wärmeplanung gestartet. Ergebnisse werden bereits Anfang 2025 erwartet.
Oberbürgermeisterin lädt zur Teilnahme an der „Earth Hour“ ein
Oberbürgermeisterin Katja Dörner lädt die Bonner Bürger*innen dazu ein, sich an der Aktion „Earth Hour“ zu beteiligen. Sie betont: „Wir haben uns in Bonn zum Ziel gesetzt, als Stadt bis 2035 klimaneutral zu werden. Wir haben bereits vieles auf den Weg gebracht, aber Berechnungen aus unserem Klimaplan zeigen, dass wir trotz des Ausbaus der Erneuerbaren Energien unseren Energieverbrauch deutlich reduzieren müssen. Symbolische Aktionen wie die Earth Hour sind deshalb eine gute Möglichkeit, noch mehr Menschen für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Denn die notwendigen Veränderungen werden nur gelingen, wenn wir die gesamte Stadtgesellschaft auf diesem Weg mitnehmen.“
Dieses Ziel verfolgt die Stadt Bonn auch mit verschiedenen Beteiligungsformaten. So soll 2024 in jedem Bonner Stadtbezirk ein sogenanntes „Klimaviertel“ eröffnet werden. Damit will die Stadt Räume schaffen, in denen zivilgesellschaftliche Akteur*innen gemeinsam an Projekten für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt arbeiten und ihre Impulse einbringen können. Ein zentrales Format der geplanten Klimaviertel – „Zukunftsforen“ in allen vier Vierteln – wurden unter anderem im Mitwirkungsverfahren Bonn4Future bereits in ähnlicher Form durchgeführt.
SWB, Universität Bonn, Ministerien und Deutsche Post DHL beteiligen sich
Zum wiederholten Mal löscht die Stadt am Aktionstag die Beleuchtung an Rathäusern, Kulturstätten und weiteren städtischen Gebäuden. Darüber hinaus werden die Stadtwerke Bonn an zahlreichen prominenten Gebäuden und Denkmälern die Anstrahlbeleuchtung abstellen.
„Auch die Stadtwerke Bonn unterstützen mit allen Kräften die ambitionierten Klimaziele der Bundesstadt Bonn. Als kommunales Unternehmen treiben wir die Energie- und Verkehrswende voran. Mit dem Ausbau des Heizkraftwerks Nord und der Fernwärme, aber auch mit neuen Fahrzeugen und dem Umbau der Betriebshöfe stellen wir die CO2-Neutralität in den Mittelpunkt. Unsere Pläne für ein neues Müllheizkraftwerk nehmen darüber hinaus die Abfallwende in den Fokus. Zukünftig wollen wir noch mehr umweltfreundliche Energie in und für Bonn erzeugen“, betont SWB-Geschäftsführer Marco Westphal.
Die Universität Bonn und die Vereinten Nationen in Bonn beteiligen sich ebenfalls wieder; ebenso das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Deutsche Post DHL hat zugesagt, dass der Post Tower dunkel bleibt.
Im Dunkeln bleiben sollen folgende Gebäude:
Altes Rathaus, Bonner Münster, Hauptgebäude der Universität, Kreuzbergkirche, Doppelkirche Schwarzrheindorf, Stiftskirche, Sterntor, Godesburg, Schumannhaus.
Hintergrund: Aktion Earth Hour
Die Aktion Earth Hour begann im Jahr 2007 im australischen Sydney und weitete sich schnell zu einem globalen Phänomen aus. Ein Jahr später schalteten bereits Millionen Menschen in 35 Ländern für eine Stunde das Licht aus, um ein Zeichen für den Klimaschutz zu setzen. Im Jahr 2009 beteiligten sich mit Bonn, Berlin und Hamburg erstmals deutsche Städte an der internationalen Aktion.
An der vergangenen Earth Hour 2023 nahmen weltweit Millionen Menschen und zahllose Städte aus 121 Ländern teil. In Deutschland beteiligten sich 579 Städte und Gemeinden an der „Stunde der Erde“. Weitere Informationen zur Aktion gibt es unter https://www.wwf.de/earth-hour (Öffnet in einem neuen Tab).