Das Naturschutzgebiet Lyngsberg bietet mit seinen Felswänden und Geröllhalden potenziell ideale Bedingungen für seltene, vor allem wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten. Um die besondere Geländestruktur des ehemaligen Steinbruchs zu erhalten und zu verhindern, dass das Gebiet zuwächst und vermüllt, hat das Amt für Umwelt und Stadtgrün im vergangenen Jahr verschiedene Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Naturschutzgebiet durchführen lassen. Insbesondere musste die sich stark ausbreitende, nicht-heimische Robinie zurückgedrängt und zugewachsene Felswände und -kuppen freigelegt werden.
Das breit angelegte Naturschutzprojekt für den Lyngsberg hat bisher insgesamt rund 290.000 Euro gekostet. 80 Prozent werden durch Bund und Land gefördert, der Eigenanteil der Stadt liegt bei 20 Prozent.
Gebiet soll langfristig gepflegt und entwickelt werden
Mit der Einzäunung des Geländes sind die Arbeiten nun vorerst abgeschlossen. In den kommenden Jahren sind weitere Pflegemaßnahmen geplant, um das Naturschutzgebiet langfristig zu entwickeln. Unter anderem werden die Robinie weiter zurückgedrängt und die Felsenwände freigeschnitten. Hierfür werden noch einmal Kletterer beauftragt, die in diesem Zuge den Hang auch erneut von Unrat befreien werden.
Weiterer Restmüll wurde in den vergangenen Wochen aus dem Naturschutzgebiet geholt und fachgerecht entsorgt. Der Zaun soll nun verhindern, dass wieder illegaler Müll im Steinbruch landet. Neue Informationstafeln und Hinweisschilder sollen die Bürger*innen dafür sensibilisieren, dass der Steinbruch ein sensibles Naturschutzgebiet ist und das Entsorgen von Müll streng verboten ist.
Führungen an ausgewählten Terminen
Trotz der Einzäunung und des grundsätzlichen Betretungsverbotes können Naturbegeisterte dieses besondere Biotop auf Bonner Stadtgebiet an ausgewählten Terminen entdecken: Die Untere Naturschutzbehörde bietet dafür in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Führungen durch das Naturschutzgebiet an. Termine werden im Veranstaltungs-Programm der Biologischen Station Bonn/Rhein-Erft bekannt gegeben.
Uhu-Nachwuchs am Lyngsberg
Einen ersten Erfolg am Lyngsberg konnte die Untere Naturschutzbehörde bereits verzeichnen: Im Frühjahr ließ sich ein Uhu-Pärchen in dem ehemaligen Steinbruch zum Brüten nieder. Ein kleiner Uhu ist geschlüpft und erkundet bereits seit einigen Wochen seine Umgebung.