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Bundesstadt Bonn

Stadt schlägt Maßnahmenpaket zur kommunalen Wärmeplanung vor

Die Stadtverwaltung hat eine Umsetzungsstrategie zur kommunalen Wärmeplanung vorgelegt. Diese gliedert sich in vier Handlungsfelder: Erneuerbare-Energien-Anlagen und Speicher errichten, Infrastruktur für Wärmenetze und Stromnetz ausbauen, Wärmebedarfsreduktion und Heizungswechsel unterstützen sowie strategische Steuerung für die Wärmewende sicherstellen.

Vom 9. Januar bis zum 7. Februar 2025 können die Bürger*innen und beteiligte Akteur*innen im Rahmen der Offenlage über die städtische Online-Beteiligungsplattform  Bonn-macht-mit.de (Öffnet in einem neuen Tab) Stellungnahmen zur kommunalen Wärmeplanung einreichen. Auf dieser Basis wird der Wärmeplan überarbeitet und dem Rat der Stadt Bonn voraussichtlich im Mai 2025 zur Beschlussfassung vorgelegt.

Wärmeplanung ist Pflichtaufgabe

Laut Wärmeplanungsgesetz (WPG), das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, sind Kommunen mit über 100.000 Einwohnenden gesetzlich verpflichtet, bis 30. Juni 2026 eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Das betrifft demnach auch die Bundesstadt Bonn. 

„In Bonn sind wir mit der Wärmeplanung dem gesetzlich vorgeschriebenen Zeitplan ein Jahr voraus“, sagt Oberbürgermeisterin Katja Dörner. „Es ist mir wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger frühzeitig Klarheit bekommen, wie sich die Wärmeversorgung in unserer Stadt verändern wird.“

Maßnahmenpaket der Umsetzungsstrategie

Die Umsetzungsstrategie enthält derzeit rund 80 Einzelmaßnahmen, die kurz-, mittel- und langfristig bearbeitet werden müssen, um das Ziel der klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2035 zu erreichen. Es sollen zum Beispiel Machbarkeitsstudien für den Bau von Solarthermie- und Geothermie-Anlagen sowie Großwärmepumpen an Kläranlagen erstellt, nutzbare gewerbliche Abwärmequellen genauer identifiziert sowie der Bau von Stromspeichern und saisonalen Wärmespeichern genauer geprüft werden.  

Für eine klimafreundliche Wärmeversorgung soll das Fernwärmenetz ausgebaut und nachverdichtet und Betreibermodelle für kleinräumige Nahwärmenetze auf Quartiersebene gefunden werden. Gleichzeitig soll das Stromnetz ausgebaut und digitalisiert werden, um den zusätzlichen Strom, den Wärmepumpen benötigen, transportieren zu können. Das Maßnahmenpaket sieht zudem weiter verstärkte Beratung und Wettbewerbe sowie kommunale Förderungen zur Altbaumodernisierung und zum Wechsel der Heizungstechnologie vor.  

Um alle Maßnahmen effizient umsetzen zu können, wird in der Umsetzungsstrategie zum Beispiel vorgeschlagen, kommunale Freiflächen für Erneuerbare-Energien-Anlagen und Speicher vorzuhalten, Gebiete zum Neubau und Ausbau von Wärmenetzen auszuweisen, aber auch ein zentrales Monitoring und Controlling der Maßnahmen einzuführen.

Bürger*innen-Beteiligung vom 9. Januar bis zum 7. Februar 2025

Die Bürger*innen sind während der 30-tägigen Offenlage vom 9. Januar bis zum 7. Februar 2025 eingeladen, über die Bürgerbeteiligungsplattform der Bundesstadt Bonn Einblick in alle Dokumente der kommunalen Wärmeplanung zu nehmen und Stellungnahmen abzugeben:  bonn-macht-mit.de/beteiligungen/kommunale-waermeplanung (Öffnet in einem neuen Tab). Wünsche, Anregungen und Kritik sind willkommen. Die Stellungnahmen können sich auf die schon im Oktober 2024 veröffentlichten Entwürfe zur Kartierung der geeigneten Wärmeversorgungsarten, auf die Zielszenarien 2045 und 2035 sowie auf den aktuellen Entwurf der Umsetzungsstrategie beziehen. 

Alternativ können Bürger*innen ihre Stellungnahmen auch per E-Mail an  klimaschutzbonnde oder auf Papier in einer Urne am Auslageort im Stadthaus-Foyer, Berliner Platz 2, einreichen (Öffnungszeiten: Montag, Donnerstag 8 bis 18 Uhr und Dienstag, Mittwoch, Freitag 8 bis 13 Uhr). Stellungnahmen, die nicht innerhalb der genannten Frist abgegeben werden, können bei der Beschlussfassung über den Wärmeplan nicht mehr berücksichtigt werden.

Bisherige Zwischenergebnisse der Wärmeplanung

Im Mai 2024 wurde bereits die Datengrundlage zum Gebäudebestand und zu Erneuerbare-Energien-Potenzialen veröffentlicht. Im Oktober folgten Karten, die für 175 Teilgebiete der Stadt Bonn darstellen, ob und wie stark sie für zentrale Wärmeversorgung über Fern- oder Nahwärme bzw. für dezentrale Versorgung über Wärmepumpen geeignet sind. In Zielszenarien für die Jahre 2045 und 2035 wurde modelliert, wie sich der Wärmebedarf durch Sanierung verringert, auf welche Heizungstechnologien die Gebäude umsteigen und wie sich der CO2-Ausstoß dadurch reduziert. Die jetzt veröffentlichte Umsetzungsstrategie bildet den dritten Meilenstein der kommunalen Wärmeplanung, die im Mai 2025 abgeschlossen werden soll. 

Alle bisherigen Teilergebnisse der kommunalen Wärmeplanung sind für Bürger*innen zugänglich unter  www.bonn.de/waerme (Öffnet in einem neuen Tab). Antworten auf häufig gestellte Fragen sind unter folgendem Link zusammengestellt:  www.bonn.de/waerme-faq (Öffnet in einem neuen Tab).

Wärmeplanung ist Bestandteil des Bonner Klimaplans 2035

Die kommunale Wärmeplanung ist Teil des Bonner Klimaplans 2035. Der Klimaplan als Fahrplan für eine klimaneutrale und lebenswerte Stadt Bonn war im März 2023 vom Stadtrat beschlossen worden. Als Klimaneutralitätsstrategie definiert der Klimaplan Ziele und Entwicklungspfade für die Zeit bis 2035. Und er enthält ein darauf ausgerichtetes „Arbeitsprogramm Klimaschutz“ für die Stadtverwaltung, das umgesetzt und in den kommenden Jahren kontinuierlich fortgeschrieben werden wird.

Weitere Informationen zum Bonner Klimaplan 2035 gibt es unter  www.bonn.de/klimaplan (Öffnet in einem neuen Tab)