Das Quartier ist das vertraute Wohnumfeld, in dem soziale Netze aufgebaut und in dem Nachbarschaft gelebt und gepflegt wird. Dabei helfen kann ein so genanntes Quartiersmanagement. Dieses dient als erste Anlaufstelle im Quartier und aktiviert die Bewohnerschaft, um den sozialen Zusammenhalt zu stärken und den Stadtteil weiterzuentwickeln. Auch der Bad Godesberger Norden soll nun ein Quartiersmanagement bekommen. Der Rat stimmte nun zu, das Impuls-Quartiersmanagement „Bad Godesberg Nord – Unter der Godesburg“ auf den Weg zu bringen.
Die finanzielle Förderung des Projekts ist auf fünf Jahre angelegt. Pro Jahr sind knapp 170.000 Euro veranschlagt, beginnend ab dem Jahr 2024. Die Trägerschaft soll die Arbeiterwohlfahrt Bonn/Rhein-Sieg übernehmen, da bereits sehr gute Vernetzungsstrukturen im Quartier bestehen. Das Quartier umfasst den gesamten statistischen Bezirk 254 (Bad Godesberg Nord) sowie Teile des statistischen Bezirks 251 (Bad Godesberg Zentrum) und anteilig auch der angrenzende Bezirk Godesberg Mitte.
Bei einer Analyse hatte die Stadt Bonn festgestellt, dass die soziale Infrastruktur nicht den Bedürfnissen des wachsenden Quartiers entspricht. Auch im Nachbarschaftsdialog sowie bei diversen Stadtteilspaziergängen und Begehungen im Quartier wurde dies bestätigt.
Neben sehr konkreten Anliegen zu Themen wie Sicherheit, Sauberkeit und Ordnung wurde deutlich, dass ein Raum für Begegnung und soziales Miteinander im Quartier fehlen, für das Angebote für verschiedene Zielgruppen konzipiert und durchgeführt werden sollen. Den Menschen im Quartier fehlt auch ein Versammlungsraum vor Ort zum Austausch, zur Begegnung und zum Zusammenwachsen der Bewohnerschaft. Dieser soll ortsansässigen Vereinen wie zum Beispiel dem Verein „Wir unter der Godesburg“ und interessierten Anwohnerinnen und Anwohnern für identitätsstiftende Aktivitäten sowie Veranstaltungen und Versammlungen zur Verfügung stehen. Mit solchen Veranstaltungen lassen sich auch neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter für den Quartiersentwicklungsprozess finden.
Das Interesse weiterer möglicher Kooperationspartner und potentieller Nutzer*innen ist groß an Quartiersräumen, wie eine Abfrage der Stadt Bonn ergab: so z.B. Beratungsangebote für verschiedene Zielgruppen, Begegnungsangebote, ehrenamtliche Quartiersaktivitäten, wie Umweltaktivitäten, Feste, Verschönerungsaktionen, Jugendarbeit oder Schulsozialarbeit.
Für das temporäre Quartiersmanagement beabsichtigt die Stadt Bonn, das Gebäude Bonner Straße 17 anzumieten und herzurichten. Im Rahmen des Bauprojektes auf dem Gelände der Michaelschule kann sich darüber hinaus ein Raumnutzungsangebot ergeben, um sich ins Quartier zu öffnen und Angebote für die Nachbarschaft vorzuhalten. So sollen im Haus weitere Mieter, Kooperationspartner und Institutionen bevorzugt mit Synergieeffekten angesiedelt werden.
In Bad Godesberg unterhält die Stadt Bonn bereits zwei systematische Quartiersmanagements in Pennenfeld und Lannesdorf/Mehlem. Weitere Informationen dazu sowie zu den weiteren Quartieren Neu-Tannenbusch, Auerberg und Macke-Viertel unter www.bonn.de/quartiersmanagement (Öffnet in einem neuen Tab).